Warum wird eine fachliche Beratung gebraucht?

Die Familienstruktur ist heutzutage vielfach ungewöhnlicher und ändert sich manchmal abrupt. Aus diesem Grund kommen Eltern oder Fachpersonal in Kitas schnell in der Lage nach einer verlässliche Grundlage zu suchen, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist und ihnen dabei hilft zu entscheiden, wie viel und was Kleinkinder essen sollten und wie viel sie sich bewegen müssen, um gesund zu bleiben.

Vorkommnisse in diesem Bereich zeigen, dass Familien dabei unterstützt werden müssen, ihren Lebensstil in dieser Hinsicht positiv zu verändern.

Gemeinsam- ohne Stress essen

 

Wenn Kinder zwischen zwei und drei Jahre alt sind, ändert sich ihre Stellung in der Familie und damit die Nahrung. Sie verlangen meist danach, das zu essen, was der Rest der Familie so konsumiert. Auf den der das Essen zubereitet, kommen damit neue Fragen und Herausforderungen zu.

  • Wie viel und welches Gemüse sollte das Kind essen?
  • In welcher Form?
  • Fleisch ja oder nein?
  • Soll das Kind besser alleine oder am Familientisch essen?

Empfehlungen wie ein Kind essen sollte gibt es durch Fachbücher und /oder wohlmeinende Gespräche viele. Oft widersprechen die Ratschläge sich, sind lebensfremd oder gar falsch. Oder sie passen nicht zur familiären Esskultur. Genau hier setzen die bundesweiten Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben an: Dabei gilt für die Auswahl von Lebensmitteln für Kleinkinder dasselbe, wie für eine ausgewogene Familienernährung: reichlich Pflanzliches, mäßig Tierisches und sparsam Fettes und Süßes. Wichtig außerdem: viel Trinken, und zwar am besten Wasser. Dann ist das Kind mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Wie viel Bewegung brauchen Kleinkinder?

Gesunde Kinder krabbeln, laufen und springen gerne. Die einen früh, die Anderen etwas verzögert. Ausschlaggebend ob sie es gerne tun ist die Art, wie ihre Eltern sie an die neue Situation heranführen.Für Eltern sind die ersten Schritte ihrer Kinder meist ein Grund zur Freude, weil sie merken, dass diese sich altersgerecht entwickeln und sich gerne durch ihre eigene Bewegung, in den Familienverband einfügen.

Manchmal kann das eigene Laufen des kleinen Kindes, wenn es zum Beispiel einen Ausflug verzögert, oder es sich um Mehrlinge handelt, zum Problem werden. Hier ist für die Vorbilder Geduld gefragt.

Leichte Sportkinderwagen, Dreiräder oder Laufräder mit Lenkstange oder ein Bollerwagen, können dabei hilfreich sein, die Schnelligkeit des neuen Spaziergängers zu beschleunigen und ihm Spaß an der Bewegung zu vermitteln.

Zu bedenken ist: Wenn ein Kleinkind zu lange von den Eltern getragen wird, bauen sich ihre Muskeln nur unzureichend auf, sie haben beim Laufen nur wenig Erfolgserlebnisse und können die Rast nach dem Lauf nicht genießen. Kinder die sich wenig bewegen sind meist unausgeglichen, wenig selbstbewusst, haben wenig Hunger und sind nach dem Mittagessen und am Abend nicht ausreichend müde.

Zusätzliche Tipps von Eltern

Die Nahrungsaufnahme und die Erkundung ihrer Umgebung, ist, besonders bei jungen Kindern intensiv mit Sinneseindrücken verbunden. Sie lieben es zu wissen, wo sie sind, wer anwesend ist und beim Essen meist bunte Gemüse. Sie probieren gerne knackige Obststückchen und genießen manchmal ebenfalls einen einfachen, sättigenden Brei.

Manchmal fragen sich Eltern, besonders wenn die Familie am Tisch sitzt und das kleine Kind offensichtlich hungrig ist aber nicht isst, warum ihr Kind keinen Hunger hat. Gründe können sein:

  • Die letzte Mahlzeit war erst kürzlich
  • Das Kind ist müde
  • Es ist mit dem großen Angebot überfordert
  • Es ist so hungrig, dass ihm die Umgangsformen schwer fallen
  • Das Essen schmeckt ihm nicht
  • Das Kind wird von anderen Personen abgelenkt
  • Es ist für den Familientisch noch zu jung

Das Netzwerk Gesund ins Leben, stellt sich vor

Maria Flothkötter, die Leiterin des Netzwerks gesund ins Leben erklärt dessen Arbeit. Dieses setzt mit seinen aktualisierten Handlungsempfehlungen klare Akzente für die Familienvielfalt und den Ressourcenschutz bei der Beratung junger Familien. Dabei werde vorausgesetzt, dass alle Eltern grundsätzlich wollen, dass ihre Kinder gesund aufwachsen. Viele sind zusätzlich darum bemüht das Klima zu schützen. Dabei sei zu beachten, dass die Lebensumstände jeder Familie anders seien, so Maria Flothkötter. Für sie ist es wichtig, in eine diesbezügliche Beratung von Familien die Lebensumstände der Familien kennenzulernen um dann mit ihnen in einen Dialog treten zu können. Die Familien sollen dabei unterstützt werden, mit Blick auf die zukünftige Klimaentwicklung, einen gesunden, individuell passenden Lebensstil zu entwickeln.

Sieben Ideen für das Mittagsessen von Kleinkindern

Gut zu wissen

Die Handlungsempfehlungen die das Netzwerkes Gesund ins Leben gibt, gelten für gesunde Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. Sie gliedern sich in fünf Abschnitte:

  • Diversitätssensible Beratung, das heißt "Personen in ihrer Unterschiedlichkeit [und in ihren Gemeinsamkeiten] anzuerkennen und gleiche Rechte zu gewähren
  • Essen lernen
  • Ernährungsweise inklusiver vegetarischer und veganer Ernährung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und körperliche Aktivität
  • einschließlich Medienkonsum und Schlaf

Jeder Abschnitt enthält Empfehlungen, erläutert die wissenschaftlichen Grundlagen und gibt Hintergrundinformationen, die einen tieferen Einblick in die aktuelle Studienlage und die praktische Umsetzung ermöglichen. Die Handlungsempfehlungen sind erstmals im Jahr 2013 erschienen und wurden im Juni 2022 auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage im Rahmen eines Revisionsprozesses überarbeitet. Dabei konnten die grundlegenden Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter inhaltlich bestätigt werden. Neu aufgenommen wurden Empfehlungen zu einer diversitätssensiblen Beratung sowie Handlungsoptionen für eine Ernährungsweise, die gleichermaßen gesund für Mensch und Erde ist.

Bild: Copyright: [iStock / romrodinka]

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