Wie äußert sich Sodbrennen?

  • Durch saures oder bitteres Aufstoßen

  • Druckgefühl oder Brennen hinter dem Brustbein

  • Heiserkeit

  • Halsschmerzen

Doch auch atypische Symptome wie Atemnot, chronischer Husten, Schmerzen in der Herzgegend kann die aufsteigende Magensäure auslösen. Nicht umsonst heißt Sodbrennen im Englischen "Heartburn" ("Herzbrennen").

Ob der Säureangriff auf die Schleimhaut zu Sodbrennen führt, hängt von der individuellen Empfindlichkeit, der Schmerztoleranz, aber auch von psychischen Faktoren ab. Oft verstärken sich die Beschwerden, wenn man Stress hat oder anderen psychischen Belastungen ausgesetzt ist (Konflike, Trauer, Streitigkeiten).

Faktoren, die Sodbrennen begünstigen

  • Übergewicht - erhöht den Druck im Bauchraum und auf den Schließmuskel

  • Alkohol und Nikotin - senken die Spannung des Schließmuskels und stören die Bewegungen der Speiseröhre

  • Kaffee - senkt die Muskelspannung

  • Fettreiche Speisen - regen die Bildung des Hormons Cholezystokinin an, das die Muskelspannung um 30 Prozent reduziert

  • Proteinreiche Speisen - erhöhen während der Verdauung den Magendruck um fast 50 Prozent

  • Kalte Speisen und Getränke - verlangsamen den Säuretransport aus der Speiseröhre zurück in den Magen

  • Schwangerschaften - erhöhen den Druck im Bauchraum, Hormonveränderungen lassen den Schließmuskel erschlaffen

  • Zwerchfellbrüche - Hierbei dringen Teile des Magens durch das Zwerchfell nach oben und drücken auf die Speiseröhre.

Sicher lecker, aber leider auch ungesund...... (Bild: pruzi / Pixabay)

Unterschiede zwischen Reizmagen und Reflux

Ein überempfindlicher Magen – auch Reizmagen genannt – kann ähnliche Beschwerden auslösen wie die Refluxkrankheit. Ein gründliche ärztliche Untersuchung und Diagnose ist daher wichtig!

 

Reizmagen äußert sich durch

  • Beschwerden vor allem während und direkt nach den Mahlzeiten
  • Sodbrennen unter hoher Stressbelastung oder seelischer Anspannung

  • Schnelles Sättigungsgefühl bereits nach wenigen Bissen, kombiniert mit Blähungen

  • Beschwerden werden geringer, wenn auslösende Nahrungsmittel gemieden werden.

Reflux äußert sich durch

  • Sodbrennen, das Sie vor allem nachts aus dem Schlaf reißt
  • Starke Brustschmerzen, verbunden mit Aufstoßen
  • Verstärkung der Beschwerden durch Kaffee oder fetthaltige, kalte Speisen (Kuchen,
    Gebäck, Schokolade)

 

Säureblocker – die Lösung?

Leider werden heutzutage viel zu oft und zu sorglos Säureblocker eingesetzt, die jedoch bei Sodbrennen aufgrund eines Reizmagens wirkungslos sind. Experten schätzen, dass bis zu 50 Prozent aller Patienten, die unter Sodbrennen leiden, falsch behandelt werden, weil nicht die richtige Diagnose gestellt wurde. Eine endoskopische Untersuchung der Speieseröhre könnte eindeutige Klarheit bringen, aber viele Ärzte umgehen diese und verschreiben direkt Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI), erkennbar an der Endsilbe "-prazol", wie Pantoprazol, Omeprazol.

Deren Aufgabe ist es, die Magensäure zu drosseln. Mit 20 Milliarden Euro Jahresumsatz gehören sie zu den ertragreichsten Medikamenten der Pharmaindustrie.

Zunächst scheinen sie die ideale Lösung zu sein: Die Tablette nimmt die Magensäure weg und damit das Sodbrennen. Große Studien haben inzwischen ergeben, dass diese Säureblocker langfristig auch Risiken bergen wie

  • Lungenentzündung

  • Knochenschwund (Osteoporose)

  • Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen

  • erhöhte Anfälligkeit für Magen-Darm-Infektionen

  • trockene Mundschleimhaut und trockene Augen

  • Vitalstoffmangel (u.a. Kalzium, Eisen, Vitamin B12).

Die Verdauungstätigkeit wird durch die Säureblocker durcheinander gebracht. Durch die fehlende Magensäure haben bakterielle Krankheitserreger nun leichtes Spiel und durch deren Fehlen kann auch die Aufnahme von Kalzium im Darm nicht gefördert werden.

Darauf weist auch der bekannte deutsche Heilpraktiker und Autor Uwe Karstädt in seinem, wie er selbst schreibt 'schonungslosen' neuen Buch "Die Säure des Lebens'' hin. Jeder Arzt müsse wissen, dass Protonenpumpenhemmer nur höchstens über vier Wochen gegeben werden dürfen.
Gewichtige Gründe also, mit Säureblockern vorsichtig und sparsam umzugehen. Neuere Studien haben auch gezeigt, dass es oft schon genügt, die Medikamente nur bei Bedarf einzunehmen und nicht längerfristig.

Hilfreiche Tipps mit großer Wirkung, um unangenehmes Sodbrennen los zu werden

  • Bevorzugen Sie mehrere kleine Mahlzeiten
    So wird verhindert, dass auf einmal große Mengen Magensäure gebildet wird.
    Sodbrennen tritt oft zwischen zwei großen Mahlzeiten auf, weil dann im Magen nicht mehr genug Nahrung ist, die die Säure bindet.

  • Bauen Sie Übergewicht ab!

  • Auslösende Nahrungsmittel, die besonders häufig zu Sodbrennen führen, meiden.
    Dazu zählen fetthaltige Speisen (vor allem kalte), Saures, Süßes, Alkohol, Tee, Kaffee, Weißmehlprodukte, Milch, Hülsenfrüchte, scharfe Gewürze, kohlensäurehaltige Getränke und Fruchtsäfte.
    So schreibt der Heilpraktiker Uwe Karstädt in seinem oben genannten, aktuellen Buch unter anderem, dass die Kombination von einem Sickerdarm (''Leaky Gut'') und dem ständigen Verzehr von Getreide und Kuhmilchprodukten als letzte Konsequenz Gewebe und Organe zerstören kann. Gerade nach diesen Produkten seien die Menschen aber süchtig, was nicht verwundere, da Glutenmorphin und Kasamorphin im Gehirn wie Opiate wirken und die Wahrnehmung der Realität stören.

    Zucker, der von der Nahrungsmittelindustrie sehr vielen Produkten zugesetzt wird, ist genauso schädlich, da er appetitanregend ist und ebenfalls süchtig macht. Besonders schlimm ist Fruchtzucker (erkennbar an den Begriffen Maissirup, Glukose-Fruktose-Sirup, Invertzuckersirup, Fruchtsüße, Fruchtzucker, Fruchtextrakt und Saftkonzentrat). Fruchtzucker kann das Hungerhormon Ghrelin nicht unterdrücken.
    Das Leaky Gut-Syndrom zählt zu den neuen Volksseuchen wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer und Diabetes. Eine säureärmere bzw. basischere Ernährung über 4 Wochen kann oftmals schon Wunder wirken!

  • Schlafen Sie auf der linken Körperseite.
    Aufbau und Lage des Magens bringen es mit sich, dass Säure besonders leicht in die Speiseröhre zurückfließt, wenn man auf der rechten Körperseite liegt.

  • Erhöhen Sie das Kopfende Ihres Bettes.
    Bei zu flachem Liegen kann die Magensäure leichter in die Speiseröhre zurückfließen.

  • Bevorzugen Sie weite und bequeme Kleidung. Enge Hosen und Gürtel erhöhen den Druck im Bauchraum und der Mageninhalt wird dadurch nach oben geschoben.

  • Bauen Sie Stress ab. In Stressphasen wird mehr Säure produziert und die Magenschließmuskel-Funktion ist geschwächt. Ausgleich bringen Sport und Entspannungsverfahren. Nicht nur in stressigen Phasen, sondern möglichst immer sollten Mahlzeiten in Ruhe eingenommen werden.

Film "Sodbrennen'' (mit Uwe Karstädt)

Helfer aus der Natur gegen Sodbrennen

  • Heilerde-Trunk
    bindet überschüssige Magensäure. 1 TL des Pulvers (erhältlich in Apotheken, Bioläden, Reformhäusern) wird in einem halben Glas Wasser angerührt und in kleinen Schlucken getrunken. Am besten morgens, nüchtern und abends vor dem Schlafengehen beziehungsweise nach Bedarf – jeweils eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen.

  • Leinsamenschleim
    Fein geschrotete oder ganze Leinsamen (Apotheke oder Reformhaus) werden nach Anweisung in Wasser über Nacht eingeweicht. Die Schleimzubereitung kann mit oder ohne die eingeweichten Samen eingenommen werden.

  • Das alte und vielseitige, basische Hausmittel Natron

  • Heilpflanzenpräparate
    Präparate, die sich bewährt haben, sind Abdomilon ® (u.a. mit Angelika, Enzian, Melisse), Iberogast ® (u.a. mit Kamille, Süßholz, Pfefferminze) oder Malventee.

Andere Verfahren

  • Akupunktur
    Gezielt werden dabei die Punkte Taibai (Mi 3), Gongsun (Mi 4), Taichong (Le 3) oder Lidui (Ma 45) behandelt. Das kann die Säureproduktion hemmen beziehungsweise den Schließmuskel der Speiseröhre stärken.

  • Neuraltherapie
    Durch Injektion von 2 ml Procain (ein lokal wirkendes Schmerzmittel) in die Magengrube werden Muskeln und Gewebe entspannt.

Bitte beachten Sie, dass Pagewizz-Artikel niemals fachlichen Rat, zum Beispiel durch einen Arzt, ersetzen können.

 

Weitere Quelle:

Fachinformation "Länger und gesünder leben'' (12/2012)

Autor seit 10 Jahren
101 Seiten
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