Kräuter: Basilikum

Basilikum (Bild: HelgaHenschel)

Safran, Muskat, Pfeffer und Curry neu erleben

Duftend warten hier Gewürze in Säcken, Holzkisten und Kartons. 60 Original-Gewürze können angefasst, gerochen und probiert werden. Neben Pfeffer und Muskat entdeckt der schnuppernde Besucher auch ihm bislang vielleicht unbekannte exotische Kostbarkeiten. Wer hat denn schon einmal Safran, das teuerste Gewürz der Welt, gesehen? Für ein Kilogramm kräftig rotbraunen Safran werden etwa 200.000  Narbenfäden der Blüten in Handarbeit abgezwickt und getrocknet. Wer weiß, dass Curry-Pulver aus 12 bis 20 Gewürzen zusammen gemixt ist?

Christof Kolumbus suchte Indien und fand Piment, Paprika und Vanille

So reichhaltige Gewürzregale wie in unseren Supermärkten gab es nicht immer. Früher waren besonders die exotischen Gewürze so kostbar, daß sich nur die vornehmsten Familien den Luxus leisten konnten. Gewöhnlicher Pfeffer diente im alten Rom sogar als Währung. Erst mit dem Aufstieg der Stadtstaaten Venedig und Genua fanden Gewürze ihren Weg aus dem fernen Asien nach Nordeuropa. Es herrschte großer Bedarf, um Speisen Geschmack zu geben, zu verfeinern oder schlicht Verdorbenes zumindest genießbar zu machen. Die immense Nachfrage bewog den gebürtigen Genuesen Christof Kolumbus im 15. Jahrhundert dazu, einen Seeweg nach Indien westwärts über den Ozean zu suchen. Die Gewürzinseln entdeckte er nicht, doch später bereicherten Gewürze, wie Piment, Paprika und Vanille, aus Mittel- und Südamerika die Palette. Den gewinnträchtigen Gewürzhandel kontrollierten monopolistisch nacheinander Länder, wie Portugal, Holland und England. London war und ist einer der bedeutendsten Umschlagplätze für Gewürze aus Asien und Amerika. Kaufleute verdienten im Gewürzhandel Vermögen und handelten sich damit im Volksmund spöttische Bezeichnungen, wie "Gewürzkrämer" oder "Pfeffersäcke", ein.

Kräuter: Rosmarin

Rosmarin (Bild: HelgaHenschel)

Pfeffer-Ernte

Pfeffer-Ernte (Bild: Pressefoto: Fachverband Gewürzindustrie)

Die meisten Gewürze braucht die Lebensmittelindustrie

Zwar essen die Bundesbürger nicht gerade säckeweise Pfeffer, aber er ist der unangefochtene Spitzenreiter. Auf Platz zwei der Hitliste steht Ingwer. Dabei verwenden die privaten Haushalte nur etwa 40 Prozent. Den Rest verwürzt die Lebensmittelindustrie und hier besonders die fleischverarbeitende Branche. Schließlich liegen in Deutschlands Wursttheken etwa 1500 Wurstsorten, ohne Gewürze wäre dies nicht machbar.

Gewürze regen die Verdauung an - Zimt soll den Blutzucker senken

Gewürze bereiten neue Geschmackserlebnisse und fördern das Wohlbefinden. Heilkundige nutzten sie anfangs als Heilmittel. Erst später gelangten sie in die Kochtöpfe. Gewürze erhöhen den Speichelfluss und regen Magen und Darm an, mehr Verdauungssäfte abzugeben. Dadurch wird Nahrung besser aufgeschlossen und bekömmlicher. Dem Anisöl wiesen Wissenschaftler fungizide Eigenschaften nach, die sich sogar wirkungsvoller als Konservierungsstoffe zeigten. In Untersuchungen wurde herausgefunden, dass Zimt Substanzen enthält, die ähnlich wie das blutzuckersenkende Insulin den Blutzucker senken kann. Das ist sehr interessant für Diabetiker, öfter mal eine Prise Zimt.

Erlebnis Gewürze - ein besonderes Ausflugsziel

Dies alles und noch viel mehr erfährt der interessierte Besucher im Gewürzmuseum. Der Museum-Shop hält Bücher und Poster sowie Kräutertees, besondere Gewürzpackungen für zuhause zum Probieren und Studieren parat. Hinaus geht es aus dem Speicherraum der Wohlgerüche durch die Tür mit der bimmelnden Türschelle ins Treppenhaus.

Spicy's Gewürzmuseum, Am Sandtorkai 34, Hamburg, www.spicys.de

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