Wem der einfache Streuselkuchen zu fade und langweilig schmeckt, kann ihn mit Obst oder Pudding verfeinern. Den Kuchen kann man in einer runden Backform genauso gut herstellen, wie als Streuselkuchen auf dem Blech. Das leckerste an ihm sind einfach die Streusel, die man je nach Vorliebe grob oder etwas feiner machen kann. Damit dieser Unterschied gelingt, gibt es einen einfachen Trick. Für die groben Streusel verwenden man kalte Butter, die mit Mehl und Zucker vermischt wird. Gut geht das mit einem elektrischen Rührgerät mit Knethaken. Beim Verrühren entstehen so die groben Klumpen. Für feine Streusel sollten Sie die Butter vor dem Vermengen mit Mehl und Zucker zerlassen. Der Streuselteig wird dann ebenfalls mit dem Handrührgerät gemischt.
Als Faustregell für den Streuselteig nimmt einen Teil Butter, einen Teil Zucker und zwei Teile Mehl.

Zwetschgen-Streuselkuchen

Zwetschgen-Streuselkuchen (Bild: Carlo Schrodt / pixelio.de)

Hefeteig mit leckeren krümeligen Streuseln

Für den unteren Teig, also den Boden, wird ein Hefeteig hergestellt, den Sie nach Wahl in eine Backform oder auf ein Backblech geben und dort ausrollen. Natürlich kann auch dieser Hefeteig erst nach der Ruhezeit, verarbeitet werden. Wer keinen Hefeteig mag, kann einen Streuselkuchen auch aus Mürbeteig herstellen. Heutzutage achten wir ja gerne auf Kalorien, doch so richtiger Streuselkuchen nach Oma´s-Art wurde nach dem Abbacken noch mit zerlassener Butter übergossen, damit die Streusel besser haften und auch der Geschmack intensiver und saftiger wurde. Streuselkuchen hält sich übrigens über mehrere Tage. Vorteilhaft ist bei diesem Kuchen, dass man ihn mit verschieden Obstsorten geschmacklich verändern kann. Zum Füllen eignen sich besonders gut Äpfel, Pflaumen oder Kirschen. Auch das Füllen mit Pudding, Mohn oder Quark ist eine beliebte Variante. Heute backt man Streuselkuchen zu fast jedem Anlass. Die alte Bezeichnung - Beerdigungskuchen - ist er aber bis heute noch nicht losgeworden. Eigentlich schade, den so ein leckerer Kuchen nicht verdient hat.

Woher stammt der Streuselkuchen?

Die Herkunft des Streuselkuchens kann eigentlich nicht so genau bestimmt werden. Viele gehen davon aus, dass er aus Schlesien stammt, doch belegen lässt sich dies nicht. Richtig bekannt wurde der Kuchen im 19. Jahrhundert, wo er sowohl in Schlesien als auch in Deutschland gebacken wurde. Auswanderer haben diesen Kuchen auch in den USA bekannt gemacht und dort ihre eigenen Varianten, so zum Beispiel den Shoofly pie, der den deutschstämmigen Pennsylvania Dutch zugesprochen wird, geschaffen. Sie stellen ihn in zwei verschiedenen Versionen her. Als "wet bottom" (weiche Füllung und Streusel als Auflage), oder als "dry bottom" (Füllung und Streusel werden vermischt). Der "dry bottom" wird dort sogar gerne als Frühstückskuchen gegessen.

 

 

 

Streuselkuchen mit Mohn (Bild: Heinz Ober / pixelio.de)

Steuselkuchen mit Mohn
Mohnstreuselkuchen

Mohnstreuselkuchen (Bild: Thomas Max Müller / pixelio.de)

Grundrezept Streuselkuchen - klassisch

Zutaten für 1 Portion:

Für den Teig: • 400 g Mehl • 1 Würfel Hefe • 200 ml lauwarme Milch • 50 g Zucker • 100 g Butter (zerlassen) • 172 Teelöffel Salz • Für die Streusel: • 300 g Mehl • 150 g Zucker • 200 g Butter

Zubereitungszeit 30 min - Gesamtzeit 60 min:

Für den Hefeteig die Hefe mit etwas lauwarmer Mich und etwas Zucker anrühren, kurz stehen lassen. Während dessen sieben Sie das Mehl in eine Schüssel und vermischen dies mit dem Zucker. In der Mitte eine Mulde bilden und dort die vorbereitete Hefemilch hineingeben, mit ein wenig Mehl zu einem Vorteig verrüheren. Dieser muss mindestens 15 Minuten gehen. Anschließend Butter und Salz hinzufügen und zu einem Teig verarbeiten. Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort 45 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig in etwas verdoppelt hat. Danach den Teil auf dem Backblech ausrollen und nochmals ca.15 Minuten gehen lassen. In der Zeit, wo der Teig auf dem Blech ruht, kann man die Streusel herstellen. Mehl, Zucker und Butter (in Flocken) mit einem Knethaken verrühren und je nach Geschmack zu feinen oder groben Streuseln verarbeiten. Die fertigen Sreusel auf den Hefeteig verteilen und bei 200 Grad Ober/Unterhitze oder 180 Grad Umluft backen. Zwischendurch immer schauen, ob die Streusel nicht zu dunkel werden, dann eventuell mit der Temperatur etwas hinunter gehen. Die Kalorienangabe entspricht einem ca.-Wert.

Streuselkuchen mit Pflaumen

© Edelgard Kleefisch

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