Eine Holzterrasse für den Garten - Terrassendielen aus Holz oder WPC-Dielen für die Terrasse im Garten?

Für Laien, die eine Holzterrasse im Garten bauen möchten, ist es gar nicht so einfach, die richtige Auswahl zu treffen. Es gibt schließlich nicht nur heimisches und exotisches Terrassenholz. Da wären ebenfalls noch Terrassendielen aus WPC, die auf Anhieb nicht sofort von Terrassendielen aus Holz zu unterscheiden sind. Wood Plastic Composit ist eine Art Verbundstoff.  Es handelt sich sozusagen um eine Mischung aus Polymer und Holzmehl.

 

Nicht immer wird dem Holzmehl Polymer beigemengt. Manchmal ist es auch naturverstärkter Kunststoff. In jenem Fall können es Bambusfasern oder andere Pflanzenfasern sein. Fakt ist jedoch - ganz gleich, ob Polymer oder naturverstärkter Kunststoff mit dem Holzmehl vermengt und in Form gepresst wird - dass es hauptsächlich auf die Menge des Holzmehls im WPC ankommt.  Ein höherer Holzanteil sorgt garantiert für ein besseres Trittgefühl und verspricht zudem längere Haltbarkeit der WPC-Dielen.

Das Gute an WPC Terrassendielen ist, dass diese nicht splittern, wie es bei echtem Terrassenholz der Fall sein kann. Darüber hinaus sind die Wood Plastic Composit Böden widerstandsfähiger und können selbst lang anhaltende Regenfälle ohne großen Schaden überstehen. Zumindest dann, wenn es sich um hochwertige WPC Terrassendielen handelt. Merkwürdigerweise denken wir immer, was "unecht" ist,- ganz egal worum es sich handelt - ist letzten Endes preiswerter. Ein großer Irrtum allgemein, auch in Bezug auf Terrassendielen aus WPC. Jene sind nämlich wesentlich teurer als echte Terrassenholzdielen, sofern es sich um  tadellose, erstklassige Kunststoffdielen handelt, deren Holzanteil aus heimisch zertifiziertem Holz stammt. Sicherlich gibt es auch sehr preiswerte Wood Plastic Composit Böden, die schon nach wenigen Jahren wieder entsorgt werden müssen. Zu beachten ist ebenfalls, dass längere Transportwege nicht selten mit höheren Kosten verbunden sind, was allerdings auch bei Terrassendielen aus echtem Holz der Fall sein kann.

Heimisches oder exotisches Terrassenholz - was ist besser?

Als Erstes sollte klar sein, dass Holz ein "lebendes" Naturprodukt ist. Holz atmet, blutet, weint und arbeitet. Wer sich entschließt, eine Echtholzterrasse zu bauen, sollte sich in erster Hinsicht Gedanken darüber machen, woher er das Holz für die Terrassen beziehen möchte. Soll es heimisches Terrassenholz sein oder sind exotische Holzdielen erwünscht?

Es ist kein Geheimnis, dass sich exotisches Terrassenholz großer Beliebtheit erfreut, da es sehr edel aussieht. Exotische Gehölze haben jedoch auch einen schlechten Ruf. Nicht etwa, weil die Qualität zu wünschen übrig lässt, sondern im Zusammenhang mit der sinnlosen Zerstörung der Regenwälder. Einheimisches Terrassenholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft wird deshalb immer beliebter.          

Auf die Resistenzklasse des Terrassenholzes kommt es an

Entscheidend für den Kauf von Terrassenholz ist die Resistenzklasse der Holzarten, die in der DIN EN 350-2 vermerkt ist. In der Resistenzklasse 1 sind hauptsächlich tropische Hölzer aufgelistet. Nur eine Ausnahme bestätigt in dem Fall die Regel. Die in der Resistenzklasse 1 vermerkten Holzsorten zeichnet eine sehr hohe Dauerhaftigkeit aus. 

Die "Lebenserwartung" der Terrassen, deren Holz der Resistenzklasse 1 zugeordnet ist, liegt bei weit über 25 Jahren. Ebenfalls hervorragend für den Terrassenbau geeignet sind die Holzarten, welche in der DIN EN 350-2 mit der Resistenzklasse 2 erfasst sind. Dort sind keinesfalls nur tropische Hölzer vermerkt, sondern zwei heimische Holzarten.

Die Robinie und die Eiche. Wobei gesagt werden muss, dass die Robinie auch schon in der Resistenzklasse 1 verzeichnet ist, als einzige europäische Holzart.Somit können Terrassendielen aus Robinienholz wunderbar im Außenbereich eingesetzt werden.

Terrassenholz - Robinie, Eiche, Lärche oder lieber Douglasie?

Außer der Eiche und der Robinie können noch andere heimische Hölzer für den Bau der Gartenterrasse genommen werden. Lärchenholz oder Terrassendielen aus dem Holz der Douglasie. Diese beiden Holzsorten sind allerdings Weichhölzer. Ein starker Harzfluss lässt sich bei Terrassenböden aus Weichholz an heißen Sommertagen leider nicht verhindern, was die Nutzbarkeit der Terrasse erheblich einschränkt. Barfußlaufen ist nicht möglich. Selbst an den Schuhen bleibt das Harz kleben und ist nur mühevoll wieder zu entfernen. Sowohl Lärche als auch Douglasie sind der Resistenzklasse 3 zugeordnet, und zählen somit zu den mäßig dauerhaften Holzarten.

Möbel aus rustikaler Eiche waren einst der Renner in deutschen Wohnzimmern, auch im Außenbereich machten sich Möbel aus Eiche hervorragend. Als Terrassenholz hielt man das robuste Hartholzgewächs lange Zeit für ungeeignet. Unterdessen sind Terrassenböden aus heimischer Eiche total "in". Eine Terrasse aus rustikaler Eiche sieht nicht nur natürlich aus, sie ist auch sehr anspruchslos was Pflege und Reinigung anbelangt. Terrassendielen aus Eiche, die eine glatte Oberfläche besitzen, haben zudem mehr Vorteile als geriffelte Terrassenböden. So bildet sich zum Beispiel keine Staunässe auf den glatten Eichenholzdielen, da Regenwasser schnell ablaufen kann. Selbst Schmutzansammlungen halten sich in Grenzen. Es gibt noch weitere Vorteile, die für eine Terrasse aus Eichenholz sprechen.  

Eine Terrasse aus Holz im eigenen Garten muss kein unerfüllter Traum bleiben, nur sollten viele Dinge vor dem Terrassenbau ins Auge gefasst werden. Schließlich kommt es nicht nur auf das entsprechende Terrassenholz an, sondern auch auf die richtige Unterkonstruktion der Holzterrasse. Die Klimaverhältnisse sollten bei der Wahl des passenden Terrassenholzes ebenfalls berücksichtigt werden. Wer es sich über viele Jahre hinweg auf seiner Terrasse im Garten gemütlich machen möchte, kommt um eine fachmännische Beratung nicht herum.

KreativeSchreibfee, am 18.09.2012
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