Was genau passiert am Schleifpunkt?

Beim Anfahren wird das Kupplungspedal getreten und der erste Gang eingelegt. Lässt man dann das Kupplungspedal wieder langsam in seine Ausgangsposition zurückkehren, schließt sich die Verbindung zwischen Reibescheibe und Druckplatte, wodurch die Motorkraft langsam an das Getriebe weitergegeben wird. Die Kupplung beginnt zu schleifen und dies macht sie solange bis das Kupplungspedal komplett losgelassen wird. Bei normalen Autos beginnt der Schleifpunkt bei einem etwa halb-getretenem Kupplungspedal. Bei jedem Schaltvorgang wiederholt sich dieser Vorgang. Ohne Schleifpunkt wäre ein ruckfreier Gangwechsel nur sehr schwer möglich und die Zahnräder im Getriebe könnten dadurch beschädigt werden.

 

Schleifpunkt - YouTube video

Kein Anfahren ohne Kupplung

Startet man einen Motor mit eingelegtem Gang muss man mit dem Fuß unbedingt auf der Kupplung stehen. Ohne Kupplung würde der Motor beim Umdrehen des Zündschlüssels versuchen seine Drehzahl an das Getriebe und an die Antriebsachse weiterzugeben. Was würde passieren? Der Motor ist überlastet, durch das Auto geht ein Ruck und der Motor geht wieder aus. Man spricht dann von "abwürgen" oder davon, dass der Motor "abstirbt". Das gleiche würde passieren wenn Sie im 5. Gang immer langsamer werden und weniger Gas geben. Irgendwann würde das vom Motor erzeugte Drehmoment nicht mehr ausreichen die Masse des Fahrzeugs zu beschleunigen und der Motor würde ausgehen.

 

So schonen Sie die Kupplung Ihres Autos

Die Kupplung ist ein Verschleißteil und muss – wenn auch in sehr großen Intervallen – gewechselt werden. Beim Anfahren leidet die Kupplung in der Regel am häufigsten. Je mehr Gas beim Anfahren gegeben wird, desto höher ist der Verschleiß der Kupplung. Deswegen sollten Sie zum Beispiel beim Einparken so gefühlvoll wie möglich mit dem Kupplungs- und Gaspedal umgehen. Wenn die Kupplung beim Einparken etwas überbeansprucht wurde, macht sich dies auch durch einen leicht verbrannten Geruch bemerkbar.

Während der Fahrt sollten Sie den Fuß komplett vom Kupplungspedal nehmen, selbst ein leichtes Berühren kann den Verschleiß erhöhen. Auch ein längeres Treten der Kupplung, zum Beispiel an einer roten Ampel, erhöht den Verschleiß unnötig. An Steigungen sollte das Auto ebenfalls nicht länger mit halb getretenem Kupplungspedal, also auch wieder mit schleifender Kupplung gehalten werden.

 

Autotacho (Bild: Flickr (Creative Commons))

Eine defekte Kupplung tritt meist erst ab einem hohen, sechsstelligen Kilometerstand auf. Der Austausch einer Kupplung ist recht zeitaufwändig. Motor und Getriebe müssen erst voneinander getrennt werden, um die defekte Kupplung ausbauen zu können. Die Materialkosten für eine neue Kupplung liegen je nach Fahrzeugtyp zwischen 250 und 500 Euro.

Ein Merkmal für eine defekte Kupplung ist zum Beispiel ein ruckelnder Gangwechsel trotz einer sanft betätigten Kupplung. Ist eine Kupplung abgenutzt, fehlt es ihr an der nötigen Reibung. Dann ist kein vollständiger Kraftschluss zwischen Druckplatte und Schwungscheibe mehr möglich und die Kupplung dreht immer leicht durch. Zum Testen legen Sie im Stehen einen höheren Gang ein und lassen die Kupplung langsam ohne aufs Gaspedal zu treten kommen. Wenn der Motor nicht abstirbt brauchen Sie eine neue Kupplung.

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