Brown Hare, Backlit Brown Hare in Green Grass, Lancashire, UK (Bild: Elliot Neep)

Gestatten? - Meine Name ist Hase ...

Er hat es wirklich nicht leicht:

  • ist die meiste Zeit des Jahres über Einzelgänger
  • hat keinen festen Wohnsitz
  • lebt in einer Welt voller Gefahren
  • hat jede Menge Feinde, die ihm an den Pelz wollen
  • muss sich anpassen und den Platz nutzen, der ihm bleibt
  • kann es sich nicht leisten, auch nur einen Moment lang unaufmerksam zu sein

Er ist ein wahrer Überlebenskünstler und tierischer "Star" des Osterfestes:

Der Feldhase.

Feldhasen gemeinsam unterwegs - meist ist der Feldhase aber eher ein Einzelgänger

Hasenbande im Frühjahr (Bild: © tier-fotografien.de)

Der Feldhase im Video-Porträt

Der Feldhase - ein echter (Über)Lebenskünstler

Dass ausgerechnet der Feldhase die Fülle des Lebens symbolisiert, ist interessant:

Denn der Feldhase ist in ganz besonderem Maße auf (Über)Leben gepolt.

Dabei hilft ihm die Natur mit dem Körper, den sie dem Hasen gegeben hat: Der Feldhase hat kräftige Hinterbeine, ein großes und leistungsstarkes Herz, voluminöse Lungen, eine elastische Wirbelsäule.

Da der Feldhase heute auf beinahe allen Kontinenten verbreitet ist, hat er außerdem seine ganz speziellen Überlebensstrategien entwickelt...

  • Hasen legen kein Geburtsnest an, ihre Jungen kommen an zufällig gewählter Stelle zur Welt. Damit soll es den Feinden schwerer gemacht werden, auf die Spur der neugeborenen Hasenjungen zu kommen. Die Jungtiere werden meist kurz nach der Geburt getrennt, um weniger auffällig für Feinde zu sein. Auch die Häsin hält sich nur selten bei den Junghasen auf - mehr ist auch nicht nötig, denn durch ihre besonders fetthaltige Milch muss sie ihre Nachkommen nur einmal am Tag säugen. (Gerade weil das Überleben für die Feldhasen so schwierig ist, haben sie übrigens auch eine so hohe Vermehrungsrate. Eine Häsin kann sogar während der Tragezeit ein zweites Mal trächtig werden, man bezeichnet das als "Superfötation")
  • Hasen können sich keine langen Tiefschlafphasen leisten - deshalb verteilen sie diese in kurzen Einheiten auf den gesamten Tag.
  • Hasen suchen gerne die Gesellschaft von anderen wachsamen Tieren, z.B. von Gänsen.
  • Wenn der Hase flieht, dann tut er das meist nicht in Eile, sondern behält den Feind im Blick, schätzt die Situation ein, wägt ab. Dabei hilft ihm auch das bekannte "Hakenschlagen".
  • Eine feste Wohnhöhle wäre für den Hasen viel zu gefährlich: Er lebt in selbstgegrabenen Erdmulden, den sogenannten "Sassen", die er aber immer wieder wechselt. Bevor ein Hase seinen Rückzugsort aufsucht, schlägt er zuerst eine andere Richtung ein, um den Feind zu täuschen.

P.S.: Sie werden häufig verwechselt: Was den Feldhasen vom Kaninchen unterscheidet

Und übrigens: Wie so oft stimmt es nicht, was wir Menschen den Tieren angedichtet haben - Feldhasen sind keine Angsthasen. Sie stehen ihren Artgenossen bei, wenn diese "klagen" bzw. um Hilfe rufen ebenso wie eine Häsin ihre Jungen verteidigt, wenn diese in Gefahr geraten sind.

So sanft sind sie gar nicht: Feldhasen ganz kämpferisch

Ostern bald ohne Osterhase? - Der Feldhase braucht Hilfe!

Als Symbol des Lebens und der Hoffnung passt der Hase ganz besonders gut zum Frühlings- und Auferstehungsfest Ostern.

Er zeigt uns Menschen, dass man durch den konsequenten Einsatz der eigenen Stärken und mit etwas Mut und Umsicht auch unter schwierigsten Umständen überleben und weiterleben kann. Er macht Hoffnung - und er braucht Hoffnung!

Denn sein Überlebenskampf geht weiter. Es sind heute weniger die natürlichen Feinde, die dem Feldhasen zu schaffen machen, es sind vor allem die Menschen, die seinen Lebensraum einschränken und ihm die Lebensgrundlage nehmen. Er sind Straße und Landwirtschaft, die dem Feldhasen zusetzen. Ihm fehlen Rückszugsorte, ihm fehlt das richtige Pflanzenfutter.

2001 wurde der Feldhase aufgrund seiner Gefährdung in ganz Europa zum "Wildtier des Jahres" gewählt.

Die Deutsche Wildtier Stiftung befürchtet: Der Feldhase könnte bald obdachlos werden!

Und der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland fragt: Ostern bald ohne Osterhase?

Wer dem Feldhasen ein bisschen helfen möchte: "Schützen durch Kaufen" ist die Devise des WildtierShops der Deutschen Wildtier Stiftung - hier gibt es auch Geschenkideen rund um den Hasen!

Michaela, am 19.04.2011
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