Navigation im Auto - Man fährt nicht mehr ohne

Vom Billiggerät bis zur Luxusoberklasse, bei den Navigationsgeräten gibt es fast alles, was das Herz des Autofahrers begehrt. Geht es auf eine weitere Fahrt, so ist das Navi immer mit an Bord.

Ziel auswählen, Adresse eingeben und schon kann es losgehen. Doch wer jetzt wirklich gute Hilfe von seinem Navi erwartet, der sollte schon hier sorgfältig damit umgehen. Denn das teuerste Navi kann nicht helfen, wenn man nicht in der Lage ist, ihm zu sagen, wo man wirklich hin möchte. Bei falscher Programmierung ist es nicht mehr wert als eine weggeworfene Landkarte. Daher sollte man das Grundprinzip der Navigation verstehen, dann fällt es leichter das Navi zu überzeugen.

Gedanken vor der Fahrt - Wo will ich hin, und wie sage ich es meinem Navi?

Das Navi kann nur mit Fakten umgehen, es erwartet vom Benutzer eine korrekte Adresse, oder einen besonderen Punkt (POI - Point of Interest). Die meisten Geräte verfügen über eine stattliche Liste von POI´s, wie beispielsweise Tankstellen, Bahnhöfe, Sehenswürdigkeiten oder gar Schnellimbisse. Hat man die Wahl getroffen, dann muss man dem Gerät noch mitteilen, wie man sich dorthin bewegen will. Es gibt viele Wege, und die unterscheiden sich nunmal für Fußgänger, PKW-Fahrer oder LKW-Fahrer. Sonst kann es passieren, dass der Weg über eine Fußgängerbrücke führt, obwohl man in einem LKW sitzt. Ist das Navigationsgerät mit den richtigen Daten gefüttert, dann beginnt es zu rechnen. Von Satelliten mit dem eigenen Standort versorgt sucht es je nach Wunsch die jeweils schnellste oder kürzeste Strecke zum Ziel.

Früher, zu Zeiten ohne Navi, sind gab es auf langen Reisen immer mal einen Abstecher. Als Pause, zum Essen oder nur, weil die Kids genervt waren. Heute ist das anders, denn solche Ziele findet das Navi auch nur, wenn man es dazu aufgefordert hat.

Die Planung der Reise - Lieber vorher überlegen, wo es lang geht

Eine gewisse Reiseplanung empfiehlt sich, gerade weil man mit Navi fährt. Es ist viel besser, sich die gewünschte Strecke vorher zumindestens einmal auf einer richtigen Landkarte oder auf dem PC anzuschauen. Es wäre doch mehr als ärgerlich, auf dem Weg nach Hamburg die Lüneburger Heide links liegen zu lassen und seine Pause auf irgendeinem teuren Rastplatz zu machen. So stand ein Bekannter von mir mit seinem LKW bei 35 Grad auf einem verdreckten spanischen Parkplatz neun Stunden lang herum, er wusste nicht, dass keine zwei Kilometer weg an einer Nebenstrasse ein Parkplatz liegt, von dem man ein paar Stufen hinunter direkt an den Strand gehen kann. Ein Blick auf eine Landkarte sorgt dafür, dass man weiß, wo man entlang kommt. Und es hilft, Zwischenziele auszusuchen und die Qualität der Fahrt enorm zu erhöhen.

Zur Vorplanung gehört es auch, zu wissen, welche Länder das eigene Navi überhaupt abdeckt. Viele der günstigen Geräte haben serienmäßig nur Deutschland, Österreich und die Schweiz im Programm. Alle weiteren Länderdaten müssen dann oft sehr teuer dazugekauft werden. Wenn man nicht plant, weiter zu fahren, dann ist eine günstige Version in Ordnung. Ansonsten kann das Aufrüsten zur bösen und kostspieligen Überraschung werden.

Ebenfalls teuer werden kann die Programmierung des Navis während der Fahrt. Im Falle eines Unfalls stufen die Behörden dies als grob fahrlässig ein. Also lieber vor Fahrtantritt alles einstellen und Änderungen nur auf einem Parkplatz machen. Benutzt man gar sein Handy als Navigationshilfe, so kann das Bedienen während der Fahrt ganz schnell vierzig Euro Strafe und einen Punkt in Flensburg einbringen.

Updates für Navis - Nötig oder nur Geldmacherei?

Das Straßennetz verändert sich ständig, Umgehungsstraßen werden gebaut, neue Brücken und Tunnels. Ortschaften wachsen und neue Gewerbegebiete entstehen. Liegt mein Ziel in einem neuen Gebiet, so kann das Navigationsgerät keinen Weg dorthin finden. Ist es mit älterer Software ausgestattet, so gibt es die gesuchte Straße einfach nicht. Kennt das Gerät die neue Schnellstraße nicht, führt es durch alte Ortsdurchfahrten. Völlig unnötig, denn die meisten Hersteller bieten Updates auf ihren Webseiten an, manchmal allerdings so teuer, dass man auch ein ganz neues Gerät kaufen könnte. Ideal, wenn der Hersteller eine Art Flatrate anbietet, die dann sämtliche Updates für zum Beispiel zwei Jahre anbietet. Ständig fahren Messfahrzeuge herum und zeichnen neue Wege und Straßen auf, so bleibt alles aktuell. Vorausgesetzt man macht die Updates auch.

Sonst muss man sich nicht wundern, wenn man mit seinem Luxusnavi in der Wüste stehen bleibt.

Nur nicht hetzen lassen - Und schon gar nicht vom eigenen Navi!

Sicher spielt gerade bei längeren Fahrten der Zeitfaktor eine Rolle. Doch man sollte vermeiden, sich von den angegebenen Ankunftszeiten hetzen zu lassen. Die auf die Minute angegebenn Zeiten verleiten manchen Fahrer dazu, sich unter unnötigen Zeitdruck zu setzen. "Wann seit ihr denn da?" "Zehn Uhr Neunundfünfzig!" Zeigt dann das Navi während der Fahrt 10:05 Uhr an, dann steigt der selbst verursachte Druck. Die Zeit muss wieder eingeholt werden, egal wie. So sieht man öfters ein Lächeln im Gesicht des Fahrers, wenn er die Zeit wieder "unterboten" hat.

Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um Durchschnittswerte handelt. Das Gerät weiß nicht, ob man durch die letzte Stadt jede Ampel rot hatte, oder ob man die grüne Welle erwischt hat. Auch persönliche Pausen kann auch der beste Computer nicht vorher einplanen.

Er sorgt nur für die beste Route, den kürzesten oder schnellsten Weg. Also niemals unter Druck setzen, den Zeitpuffer muss man sich schon selber einplanen.

 

Staus vermeiden mit neuer Technik - TMC heisst das Zauberwort

Wer über ein modernes Navi verfügt, der findet die Funktion TMC. Staus werden angezeigt, die Route eventuell neu berechnet und ein Stau umfahren. Man darf aber nicht vergessen, wie aktuell diese Daten wirklich sind und muss manchmal genau überlegen, ob es Sinn macht, die gleiche Umleitung wie alle anderen Navibesitzer zu nehmen. Schnell ist dann die Umleitungstrecke überlastet und der nachfolgende Verkehr wird wieder auf der normalen Strecke geführt.

Durch Europa mit dem Navi - Wer Zeit hat, kann viel Geld sparen

Fährt man durch Länder wie Frankreich oder Italien, ist es oft sinnvoll auf Mautstraßen zu verzichten. Oft sind die Bundesstraßen sehr gut ausgebaut und manchmal sogar kürzer. Vorausgesetzt allerdings, die Software ist für diese Länder vorhanden und aktuell. So kann man gerade auf weiten Strecken viel Sparen und sieht mehr vom Land. Denn eine Reise soll ja keine Flucht sein.

Gut ist es, wenn man die geplante Strecke kennt und während der Fahrt weiß, wo man sich befindet. Dabei meine ich die Landkarte vor dem geistigen Auge, nicht den Miniaturausschnitt auf dem Monitor. Das ist enorm hilfreich um den Überblick zu behalten. Denn nicht immer ist der Weg des Navis die beste Wahl. Kürzer vielleicht, doch nicht immer schneller. Wer vormittags vom Navi an Paris vorbeigeleitet wird, der steht am Pariser Ring in der Rush Hour. Wer aber etwas weiter südlich die Landstraße nimmt, der hat freie Fahrt und das ohne Maut.

In hundert Metern rechts abbiegen!

Auch bei Einsatz eines Navigationsgerätes gelten die Verkehrsbestimmungen. Denn das gerät kann nicht wissen, dass die nächste Kreuzung wegen eines Wasserrohrbruchs gesperrt ist. Und wenn es dreimal sagt, man solle hier abbiegen... Es geht halt nicht! Auch das muss man als Navibenutzer akzeptieren lernen. Belohnt wird man freilich durch die Entlastung auf der Strecke, wenn alles stimmt. Und das beginnt bereits beim Programmieren des Ziels. Denn nicht jeder Ort ist einmalig, wäre doch fatal, wenn man nach Ludwigshafen am Bodensee will und sich in der BASF-Stadt am Rhein wiederfindet.

Immer sicher unterwegs - Navigation für Einsteiger

Wer diese Tipps beherzigt, der wird das richtige Navi für die eigenen Zwecke finden, es richtig bedienen lernen. Der wird sich nicht hetzen lassen und nie die Orientierung verlieren, egal in welchem Großstadtdschungel. Er wird lernen, sein Navi als Helfer und beliebten Beifahrer schätzen zu lernen. Und der wird immer wissen, wo er gerade ist. Und er wird immer sicher ankommen, wenn er das Navi richtig versteht und richtig benutzt.

Und wer sind denn nun die besseren Autofahrer? Männer oder Frauen?

Allzeit gute Fahrt!

Vorschaubild: Betty / pixelio.de

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