Weihnachten als Einstieg in die vegane Ernährung

Erstens steht der Jahreswechsel mitsamt seinen guten Vorsätzen vor der Tür und zweitens ist Weihnachten ja schließlich als das Fest der Liebe bekannt. Die Liebe gegenüber seinem Umfeld schließt selbstverständlich auch die Tiere mit ein. Die Weihnachtstage lassen sich gut als Schnuppertage verwenden, um herauszufinden, ob einem eine tierproduktfreie oder tierproduktarme Ernährung liegt. Schließlich hat man während der stillen Tage zumeist ein wenig mehr Zeit, sich mit der Zusammenstellung des Menüs zu beschäftigen. Allerdings sollte man sich schon vorher einige Zeit mit veganer Küche befassen, damit es kein böses Erwachen gibt, wenn man am Weihnachtstag feststellt, dass Tofu und Co doch nicht den Geschmack der Familie trifft oder wenn sich die Schwiegermutter alles andere als beeindruckt von den veganen Kochkünsten zeigt. Denn obwohl es eine Menge an Literatur zu diesem Thema gibt, muss man doch selber ein wenig herumprobieren und sich auch hin und wieder das ein oder andere wieder ins Gedächtnis rufen. Es benötigt zunächst ein bisschen Zeit, alte Gewohnheiten aufzubrechen.

Die vegane Vorspeise

Kürbisbruschetta zur Suppe: 50 Gramm gehackte Kürbiskerne werden mit Öl und Knoblauch auf Brotscheiben gestrichen und im Ofen kross gebacken. Unterdessen bereitet man den Aufstrich aus 500 Gramm Kürbis, der in kleinen Stücken mit Salz, Pfeffer und Rosmarin angebraten wird. Noch heiß auf die Brotscheiben gestrichen und sofort serviert, schmeckt er am Besten. Dazu passt eine Schwarzwurzelcremesuppe. Aus 750 Millilitern Gemüsebrühe, 500 Gramm Schwarzwurzeln zwei Kartoffeln, 100 Millilitern Sojasahne, sowie Pfeffer, Salz, Schnittlauch, Zwiebeln, Zitronensaft und Öl entsteht eine herrlich cremige Suppe für ein winterliches Menü. Die gekochten Kartoffeln und die gedünsteten Zwiebeln werden zusammen mit einem Glas Schwarzwurzeln angeröstet. Anschließend gibt man die Gemüsebrühe und die Gewürze dazu und lässt alles köcheln, bis das Gemüse weich ist. Anschließend wird es im Mixer püriert und mit Sojasahne schaumig gerührt. Wer lieber einen frischen Salat mag, greift auf Feldsalat oder einen anderen Wintersalat zurück, der nach Belieben mit gebratenem veganem Speck, geräucherten Tofustreifen oder angemachtem Gemüse serviert wird.

Veganes Hauptgericht

Truthahn, beziehungsweise generell Geflügel, ist ein typisches beliebtes Gericht an Weihnachten. Man kann es mit etwas Geschick auch in der veganen Variante herstellen. Der Fleischbestandteil wird dabei durch Tofu ersetzt, welcher zerbröselt und in eine Schüssel gepresst wird. Nach dem Kaltstellen kommt eine beliebige Weihnachtsgans-Füllung aus in Sesam- und Sojaöl angebratenem Zwiebeln, Pilzen, Weißbrotwürfeln, Knoblauch und einer Vielzahl von Gewürzen hinein und wird wieder mit Tofu bedeckt. Aus Sojasauce, Senf, Orangensaft, Öl und Miso entsteht eine Mischung, mit welcher der Tofubraten eingestrichen wird, bevor er mit Alufolie abgedeckt für eine Stunde bei 200 Grad Celsius im Ofen gebacken wird. Nach einer Stunde bepinselt man den Braten ein weiteres Mal mit der Sauce und backt ihn so lange, bis er schön knusprig goldbraun ist. Als Beilagen eigenen sich Klöße oder auch Gemüse. Eine leckere Preiselbeer- oder Cranberrysauce rundet das Ganze ab. Es muss jedoch nicht immer das traditionelle Weihnachtsessen sein. Für den Festschmaus eignen sich auch andere Braten, die allesamt auch vegan hergestellt werden können.

Auch für die Kleinsten bietet die vegane Küche einige Köstlichkeiten. Das bei Kindern mit Abstand beliebteste Gericht - Nudeln mit Tomatensauce - ist vegan. Ein bisschen aufgepeppt mit knusprigen Bratlingen in Sternform bekommt selbst dieses einfache Essen einen festlichen Anstrich.

Veganes Dessert

Als Dessert eignet sich ein fruchtiges und raffiniertes Gericht. Gebratene Banane mit Ahornsirup vervollständigt das weihnachtliche Menü. Dazu brät man die der Länge nach aufgeschnittenen Bananen in der Pfanne mit reichlich Öl an, die Oberseite bestreicht man mit Ahornsirup oder gibt braunen Zucker darüber. Sobald die Bananen braun gebraten sind, drapiert man sie auf dem Dessertteller und dekoriert sie nach Belieben mit gehobelten Mandeln, Zimt oder geschlagener Sojasahne. Verwendet man anstelle der Bananen andere Früchte, entstehen im Handumdrehen daraus Apfelküchle mit Zimt, Zwetschgen mit Sahne oder Birne mit selbergemachtem Eis. Auch der klassische und beliebte Pfannkuchen wird vegan, wenn man die Milch durch Reismilch ersetzt. Aufgepeppt wird er durch Früchte und Beeren, die dem Teig hinzugefügt werden.

Vegane Getränke

Kaffee, Tee und Bier sind meistens vegan. Rotwein und klare Säfte können es sein, müssen es aber nicht, bei Wein sollte man daher im Weinfachhandel nachfragen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass Rotwein und klare Säfte mit Gelatine geklärt worden sind. Hier lässt sich auf die naturtrübe Variante umsteigen. Shakes lassen sich einfach herstellen, indem man normale Milch durch Reismilch ersetzt.

Vegane Süßigkeiten und Knabbereien

Auch für zwischendurch bietet die vegane Küche eine große Auswahl an leckeren Knabbereien. Süßes Gebäck wie Kuchen, Plätzchen, und Lebkuchen lässt sich ohne großen Aufwand selber herstellen, auch Schokolade und Pralinen kann man vegan gut selber machen. Zartbitterschokolade enthält meistens keine tierischen Produkte, Marzipan und Lakritze ebenfalls nicht. Salzige Snacks wie Brezeln oder Salzstangen sind auch meistens vegan, ansonsten finden sich in diversen Kochbüchern herzhafte Snacks, die man durch einfaches Austauschen der Zutaten ganz leicht zur veganen Variante ummodeln kann.

Vegane Geschenke

Tiere haben unter dem Weihnachtsbaum nichts zu suchen. Soll es dennoch tierischen Familienzuwachs geben, dann sollte man besser bis nach Weihnachten warten, denn dann sind die Tierheime voll von den armen Wesen, die zu Weihnachten gedankenlos verschenkt wurden.

Auch bei Kosmetika ist Vorsicht geboten. Wenn man allerdings ein wenig die Augen offen hält, so findet man sehr schnell Angebote, die ohne tierische Inhaltsstoffe oder Tierversuche auskommen. Pelze, Nerzmäntel und Lederhandtaschen sind selbstverständlich ebenfalls keine geeigneten Geschenke an einem veganen Weihnachtsfest.

Sonja, am 06.10.2013
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