Der Wunsch nach dem langen Leben

Wissenschaftler und Medien versuchen seit Jahren herauszufinden woran es liegt, dass die Menschen hier so alt werden. Zu ihnen gehören unter anderem der argentinische Arzt Ricardo Coler, der dazu ein Buch mit dem Titel "Das Tal der Hundertjährigen" geschrieben hat, aber auch der NDR und RTL haben schon Reportagen dort gedreht.

Vilcabamba in Ecuador

Die besondere Landschaft und das Klima Vilcabambas

Positiv für ein hohes Alter bei guter Gesundheit wirken sich vermutlich die Abgeschiedenheit in rund 1600 Meter Höhe und das ganzjährig milde und ausgewogene Klima mit Durchschnittstemperaturen von 20 Grad, viel Sonne und wenig Wind aus. Verkehrslärm und Hektik sind hier Fremdworte. Ein weiterer Grund könnte auch die negative Ionenladung der Luft sein, die durch abendliche elektrische Stürme verursacht wird.

Jungbrunnen Essen und Trinken....und Anderes

Die Bewohner von Vilcabamba schätzen den regelmäßigen Genuss ihres Heilwassers "Vilcagua", das viele Mineralien enthalten soll. Fragt man die alten Menschen, wie sie sich ernähren, so sind die Antworten ganz simpel: Man esse nur selbst angebaute regionale Produkte, viel Gemüse (Bohnen, Mais, Avocados), Obst und wenig Fleisch und auch die vielen Kräuter, die dort wachsen, trügen zum Wohlbefinden bei. Dennoch verzichtet man in Vilcabamba auf nichts, was Vergnügen bereitet. Man raucht, trinkt, nimmt Drogen (Blätter des Stechapfelbaums) und erfreut sich auch in hohem Alter noch eines vitalen Sexuallebens.

Eine 99 Jahre alte Frau, die neben ihrer Arbeit als Hebamme Gärten pflegt und ihren Haushalt alleine versorgt, verriet einem Reporter ein Geheimnis: Man trinke einen speziellen Tee, der aus den Blättern des Baumes Guayusa gewonnen wird, die mehr Koffein enthalten als jede andere Pflanze.Dieses Getränk sei mit der Grund, dass die Menschen in Vilcabamba über Kraft und gute Gesundheit verfügen, 80-90-jährige Männer keine Potenzprobleme hätten und Frauen bis über 60 noch gebärfähig bleiben.Krankheiten wie Krebs, Osteoporose und andere Zivilisationskrankheiten kenne man dort daher gar nicht.

Zudem lieben die Menschen dort die Gemeinschaft. Man veranstaltet Spielenachmittage, bastelt gemeinsam oder verpackt Zigaretten, Kaffee und Anderes für den Verkauf an Touristen. Sie selber sagen: "Gott hat Spass an uns, darum läßt er uns so lange leben!"

Aber nicht nur die Menschen werden alt in Vilcabama, sondern auch die Tiere. So berichtete der örtliche Tierarzt, dass es keine Seltenheit sei, dass Hunde, bei guter Fütterung, bis zu 25 Jahre alt werden können.

Arbeit und Bewegung halten länger jung

Anders als in unserem Kulturkreis begnügt sich dort keiner der alten Menschen nur mit Nichtstun.

Alle gehen bis zum Ende ihres Lebens ihren alltäglichen, oft sehr anstrengenden Arbeiten nach, ohne sich zu beklagen. Manche besteigen noch täglich Berge oder üben ihren Beruf aus. Selten leiden die Menschen vor ihrem Tod an schweren Krankheiten.
In Vilcabamba schläft man einfach friedlich ein......

Das Anden-Dorf wird zum Anziehungspunkt für Besucher und Kranke

Noch vor ein paar Jahrzehnten war Vilcabamba ein idyllisches, verträumtes Örtchen. Das hat sich geändert seit bekannt wurde, dass von hier eine spezielle Energie aus geht und sich Menschen dort bereits nach wenigen Tagen kraftvoller und gesünder fühlen. Dieses Argument allein reicht schon für die meisten, eine Reise dorthin zu unternehmen, denn außer ausgedehnten Wanderwegen und Reitausflügen zu den Wasserfällen hat die Umgebung ansonsten relativ wenig zu bieten.

Für den Tourismus wurden nach und nach Hotels, Bars und Restaurants eröffnet. 99 Prozent aller Besucher kommen aus den USA und fast monatlich wird dort ein neues Luxusanwesen reicher Amerikaner fertig gestellt, aber auch weniger Betuchte zieht es dort hin und so mancher bleibt für immer. Inzwischen hat der Ort fast genauso viele Einheimische wie Fremde.

Die alten Talbewohner selbst profitierten lange Zeit von dem touristischen Aufschwung überhaupt nicht, bis sie bemerkten, dass die Touristen alles kaufen, was aus Vilcabamba stammt. Seither vermarkten sie unter der Marke "Vilcabamba" neben Zigaretten und Kaffee auch das gute Wasser.

Auch wenn Besucher dem Ort einen gewissen Wohlstand bringen, so sehnt sich doch so mancher Bewohner gelegentlich nach der einstigen Beschaulichkeit zurück.

Autor seit 11 Jahren
101 Seiten
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