Heidenreichstein liegt im nordwestlichen Waldviertel im Bundesland Niederösterreich. Die Stadtgemeinde mit rund 4000 Einwohnern ist ausgehend von der Bezirkshauptstadt Gmünd etwa 20 Kilometer entfernt und liegt auf einer Seehöhe von 561 Metern. Von Wien aus erreicht man die Stadt sogar direkt mit einem Bus der über Waidhofen an der Thaya fährt. (Dauer: Etwa zwei Fahrstunden). 

Wasserburg Heidenreichstein

Wasserburg Heidenreichstein (Bild: copyright: brigitte77)

Schon von weit ist das Wahrzeichen der Stadt, die Wasserburg Heidenreichstein sichtbar. Sie befindet sich in Privatbesitz und ist bis heute bewohnt. Die Eigentümer halten das Anwesen wunderbar in Schuss. Die Stadt selbst verdankt ihren Namen dem Burggrafen Heidenreich. Wahrscheinlich entstand die Burg Ende des 12. Jahrhunderts. Bis heute kann man den einst vollständig mit Wasser gefüllten Burggraben sehen. Der Zutritt in den Innenhof über die ehemalige Zugbrücke ist ständig möglich. In den Sommermonaten finden Dienstag bis Sonntag täglich Führungen durch die beeindruckenden Innenräume statt. Einige Tische und Truhen sind noch aus der Gotik erhalten und Rüstungen dürfen in so einer tollen Burg selbstverständlich nicht fehlen.

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Spuren der Geschichte - Glanz, Gotik und Bürgerhäuser

Es gibt sogar Spezialführungen bei denen man den Geheimgang im Bergfried besichtigen kann. Jedes Jahr werden zudem auch spezielle Programme für Kinder angeboten. Am besten besucht man die Webseite der Burg (www.kinsky-heidenreichstein.at) und klickt den Menüpunkt "Wasserburg" an. Dort findet man alle Termine und Infos

Tipp: Wenn Sie an der Geschichte und dem Leben von alten Adelsfamilien interessiert sind, besuchen Sie auch die Ausstellung über die Adelsfamilien und Burgherrn zu Heidenreichstein Kinsky - Van der Straten - Palffy

Dazu heißt es auf der Website: "Die Burg Heidenreichstein ist ganzjährig bewohnter Privatbesitz der Familie Kinsky. Graf Christian Kinsky (1924-2011) gestaltete liebevoll diese Sonderausstellung. Im Rahmen der Führung sehen Sie ausgewählte Exponate und erfahren Persönliches aus dem Leben und Wirken dieser Adelsfamilien".

Die Wappen der Burgherren Van der Straten-Ponthoz, Palffy und Kinsky kann man übrigens gleich beim Eingang bewundern.

Die Burg wurde wie oben beschrieben bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Rund um die Burg wurden dann die sogenannten Urhäuser gebaut. Wer eines dieser Häuser bewirtschaftete und besaß durfte sich als stolzer Bürger des Marktes bezeichnen 1369 wurde der Ort als Markt mit eigenem Siegel ausgezeichnet. Es gab sogar eine eigene Marktgerichtsbarkeit, wovon heute noch der Pranger zeugt.

Wer die Burg besichtigt hat, hält sich rechts und kann dann eine Straße mit Kopfsteinpflaster hochlaufen, vorbei an einem uralten, schön restaurierten Giebelhaus. Gegenüber an der Biegung sieht man ein großes gelbes Haus, dass ebenfalls einige Jahrhunderte bereits auf dem Buckel hat. Es beherbergt unter anderem den Schmuck- und Uhrenhändler Österreicher, der recht schöne Stücke in jeder Preislage führt.

Unübersehbar ist auf der rechten Seite auch die Heidenreichsteiner Kirche. Die Stadpfarrkirche ist der Heiligen Margareta gewidmet. Im Kern gilt sie als romanische Saalkirche mit Ursprung im 12. Jahrhundert. Der barocke Turm an der Ostseite erhielt 1880 ein neues Dach, Vor allem aufgrund des alten Teils ist die Kirche sicher einen Besuch wert. Meist kann sie tagsüber frei betreten werden.

Wer die Burg besichtigt hat, hält sich rechts und kann dann eine Straße mit Kopfsteinpflaster hochlaufen, vorbei an einem uralten, schön restaurierten Giebelhaus. Gegenüber an der Biegung sieht man ein großes gelbes Haus, dass ebenfalls einige Jahrhunderte bereits auf dem Buckel hat. Es beherbergt unter anderem den Schmuck- und Uhrenhändler Österreicher, der recht schöne Stücke in jeder Preislage führt.

Heidenreichstein Kirche - der Bereich um den Kirchturm verweist auf die sehr alte Grundform. Die Außenwand zeigt eine schöne Darstellung der Hl. Margaretha. (Bild: Foto privat - copyright brigitte77)

Geheimnisse - Kraftort Heidenreichsteiner Kirche

Wer sich für Mystisches und Kraftorte interessiert, ist gut beraten, die Kirche Heidenreichstein zu besuchen. Der pensionierte Gendarmeriebeamte, Heimatforscher und Radiästhie-Kundige Robert Preisl hat sehr spannende Forschungen hier durchgeführt. Er berichtet in seinem jüngst erschienen Buch Orte der Kraft im Norden Österreichs (auch bei Amazon Kindle erhältlich), dass Bereich des Hochaltars zwei Kraftlinien, sogenannte Ley-Lines, kreuzen. (Leider liegt hier immer meist roter Teppich). 

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Kirche auf einem alten Kultplatz erbaut wurde. Selbstverständlich mit angemessenem Respekt vor der religiösen Nutzung lohnt sich ein Besuch der Kirche um die Kraft auf sich wirken zu lassen. Auch im Umfeld der Burg hat Preisl energetisch Interessantes entdeckt. 

Die imposante Schule erinnert an die "guten alten Zeiten" (Bild: copyryight by brigitte77)

Textilindustrie und Wirschaftliche Blütezeit

Eine wirtschaftliche Blütezeit erlebte Heidenreichstein Mitte des 19. Jahrhundert als die Stadt zu einem der größten Textilzentren n der Habsburger-Monarchie aufstieg. Das hatte auch sehr viel mit säkularen, gebildeten und weltweit gut vernetzten jüdischen Unternehmern zu tun, woran sich heute leider kaum mehr jemand erinnert (oder erinnern möchte?). Das 2018 veröffentlichte Buch "Eine Spurensuche - Jüdische Familien und Unternehmer in Heidenreichstein" (Brigitte Zarzer) bietet einen hervorragenden Überblick der unternehmerischen und sozialen Leistungen dieser Familien.

Mit dem allgemeinen Einbruch der Textilindustrie in den 1970er/80er-Jahren verlor auch Heidenreichstein seine wirtschaftliche Bedeutung.

Tipp Natur – Das Moor Heidenreichstein

Wer die Burg verlässt, sich rechts hält und entlang des Burggartens geht, kommt zu einer kleinen Brücke am Burgteich. Diese überquert man und geht immer die Straße entlang, vorbei an der evangelischen Kirche und einigen Häusern. Rund 5 Gehminuten von der Burg entfernt, gelangt man so zu einer Abzweigung, die direkt zum "Gemeindeteich" führt. Biegt man hier ein, so muss man noch ungefähr 10 bis 15 Minuten gehen, um den Wald, das Heidenreichsteiner Moor zu erreichen. Die wunderschöne Moorlandschaft mit den hohen Nadelbäumen ist ein wirklich erholsamer Ort zum Spazieren. Der Gemeindeteich war ein Lieblingsort, der berühmten Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, die als Kind und Jugendliche in Heidenreichstein oft auf Sommerfrische war, zumal Verwandte hier wohnten.

Vor einigen Jahren wurde auch ein eigener Moor-Lehrpfad erreichtet und ist gut ausgeschildert und man erfährt allerlei Wissenswertes über die Moorlandschaft. Der offizielle Eingang mit kleinem Cafe und gutem Infomaterial befindet sich aber ein Stück weit weg von der Burg. Zu Fuß ist diese Strecke eher langweilig, zumal man die viel befahrene Straße entlang laufen müsste. Wenn man vom offiziellen Eingang zum Moor seinen Streifzug starten möchte, sollte man besser mit dem Auto oder Rad fahren.

Sehr beliebt bei Einheimischen, Esoterikern und Touristen ist der "Hängende Stein", der sich mitten im Moor erhebt. Die Steinformation aus Granit ist richtig beeindruckend. Viele Esoteriker glauben auch, dass es sich hier um einen echten Kraftort handelt. - Der oben bereits erwähnte Heimatforscher Robert Preisl vermutet, dass es sich um eine sehr alte Totenkultstätte handelt. Näheres in seinem empfehlenswerten Buch: Orte der Kraft im Norden Österreichs.

Hängender Stein im Moor Heidenreichstein

Hängender Stein im Moor Heidenreichstein (Bild: copyright: brigitte77)

Gemeindeteich Heidenreichstein (Bild: copyright: brigitte77)

mystisch und erholsam (Bild: copyright: brigitte77)

Tipps Essen:

Wer lange wandert - wird hungrig.

Der in den zur Burg gehörigen Teichen nachhaltig und biologisch gezüchtete Karpfen ist vorzüglich. Er kann auch zur Zeit des sogenannten Abfischens auch käuflich erworben. Wer Interesse hat erkundigt sich am besten direkt bei der Forst- und Teichwirtschaft Kinsky (Burg Heidenreichstein, Website siehe oben) .

Der Gasthof Grossmann am Hauptplatz bietet den gräfische Karpfenfilets gebacken oder natur ganzjährig an und munden vorzüglich. Grossmann bietet klassische Hausmannskost.

Das meiner Meinung nach beste Lokal im Ort ist das 2016 gegründete Moorstein am Hauptplatz. Auch hier gibt es Waldviertler Karpfen in unterschiedlichsten Varianten. Ob Karpfen-Filet, Karpfen-Salat oder Karpfen-Burger hier bekommt man echte Leckerbissen Beliebt sind auch die anderen Burgers auf der Karte.

Das Moorstein bietet innovative, gehobene Küche mit durchwegs regionalen Produkten. Im stylischen Ambiente kann man zu Mittag ein preislich sehr günstiges Menü (auch ein vegetarisches!) genießen. Menüs und Öffnungszeiten sind über die Moorstein-Webseite (www.moorstein.at) abrufbar: - Fazit: Alles sehr, sehr lecker und faire Preise!

Leckere Burger & mehr im Moorstein am Hauptplatz (Bild: copyryight by Werner Kampfer)

Dieses Haus war das Gründungshaus einer der wichtigsten Textilfirmen Österreichs (Gründung Honig/ dann Patria)--Seit 1963 ist hier eine sehr gute Fleischerei (Bild: copyright: brigitte77)

Fleischerei Edinger 

am Hauptplatz, ist ein echter Tipp für Fleischliebhaber. Die Fleischerei räumt regelmäßig bei nationalen und internationalen Bewerben mit ihren schmackhaften Produkten Medaillien ab. Gourmets sind speziell von der Blutwurst, der Hanfwurst und dem Burgschinken begeistert. Die Fleischerei führt eine warme Theke. Für einen schnellen Imbiss sicher die richtige Anlaufstelle.

Schicke Mode, super Beratung - ...

Schicke Mode, super Beratung - Boutique mit Stil (Bild: copyryight by brigitte77)

Tipps - Einkaufen:

Gisy: Gleich gegenüber der Burg befindet sich der Raumausstatter und die Boutique Gisy. Hier findet man tolle Stoffe und wertige Desinger-Mode. Die Inhaber zeichnen sich durch exzellentes Stilempfinden aus. Modisch interessierte Damen und Herren können sich auf Frau Gisy verlassen. Sie weiß was Mann und Frau steht und berät stilsicher, sofern man das möchte. Hier kann man noch nach alter Boutique-Manier einkaufen. Stressfrei in schönem Ambiente. 

Nuria: Der Laden für Esoterik-Bedarf am Hauptplatz ist ebenfalls wunderschön gestaltet und bietet von Räucherstäbchen über vegane Nahrungsmittel so ziemlich alles was den nachhaltig und spirtuell interessierten Menschen so erfreut. Außerdem gibt es sehr schöne Halbeedelsteine und Schmuck. Ein Platz zum Stöbern und Verweilen.

Weitere Tipps zum Waldviertel: 

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Heilige Quellen in Niederösterreich - Mit Gmünd, Maria Taferl, Litschau https://pagewizz.com/heilige-quellen-in-niederosterreich-36914/

Kraftplätze im Waldviertel u.a. mit Eisgarn https://pagewizz.com/kraftplatze-im-waldviertel-32426/

Heidenreichstein im Waldviertel ... nahe der tschechischen Grenze
brigitte77, am 17.07.2017
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Bildquelle:
Kolomanistein copyright by Brigitte77 (Kraftplätze im Waldviertel)
copyright: brigitte77 (Heilige Quellen in Niederösterreich)

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