Was ist dLAN?

dLAN (direct LAN) wird auch als Powerline oder PowerLAN bezeichnet. Darunter wird ein lokales Netzwerk verstanden, bei dem die Daten über die bereits bestehende Stromleitung übertragen werden. Das Verlegen zusätzlicher Kabel ist bei dieser Variante nicht notwendig. Es wird lediglich ein Adapter in die Steckdose gesteckt.

Der Adapter wandelt digitale Signale in hochfrequente Signale um, die dann über das Stromnetz weitergeleitet werden können. Reichweiten von bis zu 200 Metern sind dabei theoretisch möglich.

Vorteile von PowerLAN

Ein wichtiger Vorteil dieser Internetlösung ist die Einfachheit. In die Steckdose, an der sich der Router befindet, wird einfach ein Powerline Adapter gesteckt und mit dem Router verbunden. Das Endgerät wird ebenfalls über einen zweiten Adapter an eine Steckdose angeschlossen. Das Netzwerk wird quasi von selbst aufgebaut, der Datentransfer zwischen den Adaptern findet automatisch statt.
Übrigens können dLAN und WLAN auch miteinander kombiniert werden. Diese Variante macht sogar Sinn. Über den Adapter werden dann Distanzen überbrückt, die über die Reichweite des WLAN-Netzwerkes hinausgehen. Zu diesem Zweck wird ein spezieller Adapter mit zusätzlicher WLAN-Funktion benötigt.

Wie schnell ist das Internet über Powerline?

Für eine schnelle Datenübertragung sollte ein Adapter mit dem aktuelleren Standard HomePlug AV2 gekauft werden (Testberichte über einzelne Produkte finden Sie bei dlantest.de). Hier liegt die maximale Übertragungsrate bei ca. 500 Mbit/s. Damit kann das Internet aus dem Stromkabel mit guten N-Standard Routern mithalten, die ca. 450 Mbit/s unter optimalen Bedingungen erreichen. Doch in der Praxis ist das Tempo deutlich langsamer, die 500 Mbit/s werden leider nur auf kurzen Distanzen erreicht. Sowohl die Länge der Stromkabel als auch die Kabelqualität können die Geschwindigkeit deutlich drosseln. Allerdings werden die von den Herstellern angegebenen Übertragungsraten von WLAN-Routern in der Praxis ebenfalls selten erreicht. Die Geschwindigkeit von WLAN und dLAN ist ungefähr gleich.

Nachteile: Mögliche Probleme und Störquellen

  • In einem Einfamilienhaus ist das Netzwerk über das Stromkabel eine gute Lösung, vor allem, wenn man das Haus selber gebaut hat und weiß, dass gute Stromkabel verlegt wurden. In Mietshäusern besteht das Problem, dass man nie sicher weiß, wie die Stromkreise eigentlich verlaufen. Das Netzwerk sollte unbedingt über ein Passwort gesichert werden. Auch über die Qualität der Stromleitungen im Haus wissen die wenigsten Mieter wirklich Bescheid. Ist die Elektrik älter, kann es durchaus zu Übertragungsproblemen kommen.
  • Beim Kauf der Adapter sollte man auf die Kompatibilität achten. Es ist sogar empfehlenswert, ausschließlich Adapter eines Herstellers und aus derselben Serie zu verwenden. Der neuere Standard HomePlug AV2 ist mit dem älteren Standard HomePlug 1.0 nicht kompatibel.
  • Mehrfach-Steckdosen können die Übertragung stören, deswegen muss der Adapter an einer Einzelsteckdose betrieben werden.
  • Darüber hinaus können Elektrogeräte mit höherem Stromverbrauch die Datenübertragung stören, wenn sie sich im Stromnetz zwischen Router und Endgerät befinden. Man sollte also darauf achten, dass Kühlschrank, Herd, Durchlauferhitzer oder Waschmaschine außerhalb der direkten Stromverbindung liegen. In kleinen Wohnungen ist dies jedoch in der Regel nur schwer zu gewährleisten.
  • Nicht zuletzt muss der Stromkreislauf unbedingt geschlossen sein, ein Stromzähler zwischen den Adaptern verhindert die Übertragung der Daten sogar vollständig.

Fazit: Das Internet über die Stromleitung ist eine überlegenswerte Option für Neubauten und Einfamilienhäuser mit relativ neuer bzw. guter Elektrik. Da andere Elektrogeräte die Datenübertragung stören, ist es trotz der theoretisch großen Reichweite allerdings kaum möglich, wirklich das ganze Haus über dLAN mit Internet zu versorgen. Ein Powerline-Adapter kann allerdings unter bestimmten Umständen eine sinnvolle Ergänzung zu einem WLAN-Netzwerk sein.

Angela Michel

 

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