Aus botanischer Sicht unterscheidet man zwischen zwei Arten: einmal die roten Beeren und einmal die schwarzen. Es gibt zwar auch weiße, gelbe und rosa Früchte, dabei handelt es sich allerdings lediglich um Zuchtformen der roten Johannisbeeren.

Außer die Farbe unterscheidet die beiden Arten auch noch der Geruch. Während rote Johannisbeeren absolut geruchlos sind, verströmen die schwarzen Beeren einen sehr intensiven Duft. Was den Geschmack angeht, variiert er je nach Standort des Strauches und nach Sorte zwischen süß und säuerlich-herb.

Grundsächlich kann man sagen, je mehr Sonne sie abbekommen, umso mehr Zucker reichern sie an und umso süßer schmecken sie dann auch.

Johannisbeeren

Johannisbeeren (Bild: petrafaltermaier / Pixabay)

Die Lagerung von Johannisbeeren

Leider verderben Johannisbeeren recht schnell. Deswegen können sie kaum länger als 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Gute ist aber, dass man sie leicht einfrieren kann. So können Sie auch nach Monaten noch in den Genuss der leckeren Früchte kommen.

Dazu müssen die Beeren von den Rispen gelöst werden. Das geht am besten, indem Sie sie einfach mit einer Gabel abstreifen. Danach sollten die Beeren unter fließendem Wasser gewaschen und gut abgetrocknet werden.

Es macht übrigens Sinn, die Johannisbeeren erst einmal auf einem Teller oder Ähnlichem einlagig einzufrieren, und sie dann in eine Gefrierdose oder einen Gefrierbeutel zu füllen. So verhindern Sie, dass Klumpen entstehen. 

Ebenfalls ideal: Die Beeren in Quark einrühren und als Quarkspeise genießen oder eben zu Quarkkuchen weiterverarbeiten.

Johannisbeergelee

Für das Gelee brauchen Sie zuerst einmal den Saft der Johannisbeeren. Dazu können Sie einen Entsafter verwenden oder auch das gute alte Küchentuch. Lassen Sie dazu die Beeren in ein wenig Wasser solange aufkochen, bis sie platzen und pressen Sie diese dann durch das Tuch.

Anschließend wird der Saft zusammen mit Gelierzucker (Mischungsverhältnis steht auf der Verpackung) etwa 3-4 Minuten gekocht. Das fertige (noch flüssige) Gelee bis zum Rand in Einmachgläser füllen, diese fest verschließen und bis sie abgekühlt sind, auf dem Kopf stehen lassen. Wichtig ist, dass die Gläser absolut sauber sind. Am besten spült man sie vorher mit heißem Wasser aus. 

Man kann das Gelee natürlich noch mit allen möglichen weiteren Zutaten verfeinern, wie beispielsweise mit anderen Beeren, Säften oder mit Gewürzen.

Johannisbeergelee ist für sich alleine schon lecker. Man kann es aber auch gut zum Kuchen- oder Plätzchenbacken verwenden. Außerdem ist Johannisbeergelee eine Zutat der pikanten Cumberlandsauce.

Marmelade

Bei der Marmelade werden die gewaschenen Früchte in einem Topf erhitzt und dabei mit einem Kartoffelstampfer oder einem Pürierstab bearbeitet. Wer keine Kerne in seiner Marmelade haben möchte, muss anschließend die Masse noch durch ein Sieb passieren. Dann wird, genau wie bei dem Gelee, der Gelierzucker untergerührt und die Marmelade noch heiß in die vorbereiteten Gläser gefüllt. Auch bei Johannisbeermarmelade gibt es natürlich wieder unzählige Varianten. Man kann beispielsweise eine zweite Frucht dazunehmen, wie Pfirsiche, Äpfel oder Stachelbeeren. Lecker sind auch Kokosraspeln oder gehackte Walnüsse. Oder man verfeinert die Marmelade mit einem Schuss Rum, mit Sekt oder einem Likörchen seiner Wahl.

Wer es lieber würzig möchte, der kann auch Essig, Schalotten und Chilischoten dazugeben, und schon hat er ein leckeres Chutney, das zu Wild und Grillfleisch passt.

Rote Grütze

Bei 1 Kg roter Früchte braucht man etwa ½ l Flüssigkeit, z.B. Kirschsaft (wenn man Kirschen aus dem Glas nimmt, kann man auch diesen Saft verwenden), Johannisbeersaft oder dunklen Traubensaft. Manche nehmen auch Rotwein oder roten Früchtetee.

rote Grütze #Dessert #Nachtisch #foodporn (Bild: hpoberlin / Flickr)

Zuerst werden die Früchte gewaschen, gegebenenfalls entkernt und bei Bedarf ein wenig gezuckert. Nehmen Sie etwa 4 El des Saftes, um damit die Stärke anzurühren. Diese wird dann in den kochenden Fruchtsaft gerührt, bis alles gebunden ist.

Anschließend werden die Früchte mit in den Topf gegeben. Lassen Sie die Früchte aber höchstens 1-2 Minuten mitkochen, sonst verkochen sie nachher.

Jetzt das Ganze abkühlen lassen. Servieren können Sie die Grütze beispielsweise mit Vanilleeis, Vanillesoße oder mit Schlagsahne

Johannisbeer-Creme

Für eine Johannisbeercreme benötigen Sie den Saft von 1 kg Johannisbeeren, 300g Zucker, 40g Mehl und 3 Eier.

Zuerst werden die Eier getrennt und das Eiweiß zu steifem Schnee geschlagen. Anschließend das Eigelb, der Zucker und das Mehl mit etwas Wasser glatt verrühren. Geben Sie den Saft dazu und lassen Sie alles unter ständigem Rühren so lange kochen, bis eine dickliche Masse entsteht. Rühren Sie danach noch weiter, bis die Creme anfängt kalt zu werden. Heben Sie dann vorsichtig den Eischnee darunter. Jetzt brauchen Sie die Creme nur noch in Gläser zu füllen und kalt zustellen.

Schön angerichtet schmeckt das Dessert noch mal so gut

Aufgesetzter aus Johannisbeeren

Für einen Aufgesetzten können rote oder schwarze Früchte verwendet werden. Füllen Sie dazu eine verschließbare Flasche (am besten eine mit großer Öffnung) zu 2/3 abwechselnd mit den Beeren und mit Rohr- oder Kandiszucker. Bei 500g Beeren nimmt man etwa 250g Zucker.

Dann wird die Flasche mit Branntwein (Korn, Doppelkorn, Rum oder Wodka) aufgefüllt und gut verschlossen. Jetzt muss man Geduld haben.

In den ersten Wochen sollte man die Flasche hin und wieder mal schütteln, dann aber einige Monate in Ruhe lassen (probieren ist natürlich erlaubt, aber wirklich nur probieren!). Wenn es dann soweit ist, wird alles durch ein Sieb geschüttet und in eine Flasche gefüllt.

Cassis

Cassis hört sich ja noch mal um einiges leckerer an, ist aber nur die französische Bezeichnung für die schwarzen Johannisbeeren. Creme de Cassis ist ein französischer Likör, der aus den schwarzen Beeren erzeugt wird. Er eignet sich prima für die Herstellung von Cocktails und ist in Verbindung mit Champagner bekannt unter dem Namen "Kir Royal"

Text © Monika Rosenbaum

monros, am 19.08.2014
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