Köche, die Meister der Töpfe und Pfannen, die Magier der Speisen, die Zauberer am Herd. Heute wird nicht einfach mehr gegessen, um zu überleben, heute werden die kulinarischen Verführungen zelebriert. "Liebe geht durch den Magen" ist nur einer der Sprüche, die die Wertigkeit von Essen genau definiert. Natürlich gehört zu einem brillanten Koch auch eine exklusive Berufsbekleidung. Und da geht es schon los. Köche tragen nicht einfach eine Jacke. Nein, die Kochjacke ist völlig anders als alle anderen Jacken und die Knöpfe auch. Also lassen Sie uns einen Blick auf eine typische Kochjacke mit Kochknöpfen werfen.

Kochjacken haben Tradition

Richtig, auch die Kochjacke ist nicht von jetzt auf gleich entstanden. Über viele Jahre haben sich kluge Köpfe bei der Entwicklung was gedacht. Und bis in jedes Detail wurden Schnitt und Beschaffenheit ausgetüftelt. Eine Kochjacke ist nämlich nicht einfach eine Berufsbekleidung, sondern auch eine Arbeitsschutzbekleidung. Schon allein auf die Auswahl des Materials wird ein besonderes Augenmerk gelegt.

 

Reißfeste Baumwolle in Kombination mit einer Flecken abweisenden Imprägnierung sind die Grundlagen der Jacken. Und das aus gutem Grund. Am Herd wird es manchmal ganz schön heiß. Fettspritzer aus Pfannen und Tiegeln oder der heiße Schwapp Wasser sind keine Seltenheit. Verbrennungen und Verbrühungen gehören mit zu den häufigsten Unfällen in der Küche. Das hochwertige Material soll Fett und Wasser aufsaugen, ohne diese auf die Haut kommen zu lassen. Außerdem müssen die Stoffe einen hohen Tragekomfort bieten, denn am Küchenherd kommt man als Koch fix ins Schwitzen.

Ein besonderer Schnitt macht das gewisse Etwas

Kochjacken haben auch einen ganz besonderen und außergewöhnlichen Schnitt. Im Gegensatz zu anderen Jacken ist die Kochjacke mit einer Art Wickelfunktion ausgestattet und wird zweireihig geknöpft. Diese Funktion erlaubt es, bei Bedarf die schmutzige Seite mit der sauberen Seite zu tauschen. Schließlich ist es in einer Großküche fast unmöglich, die Berufsbekleidung fleckenfrei zu halten. Die Wickelfunktion gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Schließlich konnte der Koch schlecht mit einer bekleckerten Jacke beim Dienstherrn erscheinen.

Der passende Kochknopf für jede Jacke

Und den Knopf können Sie sich an die Backe nähen, denn an die Kochjacke kommt er nicht. Die Kochknöpfe sind nämlich ganz speziell. Die Kugelknöpfe oder Rundknöpfe, wie sie auch genannt werden, werden gar nicht angenäht. Hach ja, welch geile Erfindung. Die sollte bei mehr Bekleidungsstücken angewandt werden. Das lästigen Annähen entfällt und der Koch ist trotzdem bis obenhin zugeknöpft.

 

Bei einer Berufsbekleidung werden solche Knöpfe natürlich nicht ohne Grund gewählt. Und der lautet Arbeitsschutz. Sollte sich Herr oder Frau Meisterköchin versehentlich heißes Wasser oder Fett über den Körper schütten, was im Gerangel einer Großküche immer passieren kann, muss die Kochjacke schnell ausgezogen sein. Und das natürlich ohne den Stoff der Jacke oder die Knöpfe zu beschädigen. Schließlich möchte man die Berufsbekleidung hinterher wieder anziehen können.

 

Deshalb hat die Jacke an beiden Seiten Knopflöcher. Durch diese werden die Kochknöpfe gezogen und die Jacke damit verschlossen. Kochknöpfe haben an der hinteren Seite eine kleine Platte, die dafür sorgt, dass der Knopf nicht einfach durchrutscht. Vorn sitzt eine Kugel auf, die inzwischen nicht immer eine Kugel ist. Die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Formen, die jetzt von der traditionellen Kugel über die Würfelform bis hin zur Chilischote oder anderen Lebensmittelformen reichen. Dank der vielen bunten Farben lassen sich die Kochknöpfe hervorragend ans Corporate Design des Unternehmens anpassen.

 

Die abnehmbaren Kugelknöpfe haben aber noch einen weiteren Vorteil. Wie oft haben Sie beim Bügeln schon geflucht, weil die Knöpfe mal so unters Bügeleisen kamen? Das kann hier nicht passieren. Und auch beim Waschen kommt man ohne Knöpfe besser, denn schließlich muss bei all der Kleckerei die Jacke auch gekocht werden. Für viele Knopfmaterialien bedeutet das den frühen Tod. Da ist es doch besser, gleich ohne Knöpfe zu waschen.

Welche Farbe hat mein Knöpfchen?

Böse Zungen behaupten ja, die Knopffarbe hätte keine Bedeutung für den Koch. Nur weil heute alles etwas kunterbunt ist, heißt das ja nicht, dass Farben bedeutungslos sind. So ganz inoffiziell gibt es nämlich durchaus eine Bedeutung. Lehrlinge und Auszubildende tragen weiße Kochknöpfe, wer sich zum Facharbeiter aufgeschwungen hat, darf sich für Schwarz entscheiden. Die Küchenchefs dürfen sich auch für Gold entscheiden, denn schließlich sind sie der Boss am Herd. Es wird aber auch nach Bereichen unterschieden. So steht Rot für den Saucier oder Rotisseur, Blau ist die kalte Küche und Grün wird vom Entremetier getragen. Und so hat halt jeder sein Farbknöpfchen.

 

Ja, die Magier der Küchen sollen auch ganz besondere Berufsbekleidung tragen und da gehören eben spezielle Kochjacken mit außergewöhnlichen Kochknöpfen dazu. Man gönnt sich ja sonst nix.

Texterlounge, am 24.07.2014
0 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Laden ...
Fehler!