Richtig würzen mit Chili, Curry, Gewürznelken und Ingwer

Chili

Chili besitzt eine feurige Schärfe unterschiedlicher Grade. Zur Zeit sehr in Mode sind seine extrem scharfen Varianten. Als Gewürz verwendet man Chili vorsichtig dosiert für deftige Gerichte wie Chili con Carne, ungarisches Gulasch, Eintöpfe und scharfe Fischgerichte.

Curry

Curry ist eine Mischung verschiedener Gewürze. Es besitzt neben seiner aromatischen Schärfe einen so dominierenden Geschmack, dass man es sehr zurückhaltend einsetzen sollte: Nicht jeder mag die besondere Note der aus Indien stammenden Gewürzmischung, die sich besonders für exotische Speisen eignet. Curry zu Hühnchen, zu Gemüse oder Fisch ist eine Bereicherung. Und wer einmal ganz besonders würzen will, nutzt Curry (vielleicht in Kombination mit Kokosmilch) bei Süßspeisen.

Gewürznelken

Eines der klassischen "Weihnachtsgewürze". Ganze Nelken werden beim Kochen zugegeben und am Ende aus dem Topf entfernt; wer das intensive Aroma der Nelken gemahlen verwendet, muss sehr zurückhaltend dosieren. Gewürznelken passen zu Glühwein und Lebkuchen. Außerhalb der Weihnachtszeit verwendet man sie bei Süßspeisen oder zu Bratengerichten.

Ingwer

Mit dem Vordringen der asiatischen Küche wuchs auch bei uns die Zahl der Freunde des Ingwers. Sein zitronenähnlicher, süß-scharfer Geschmack kommt einer modernen Geschmacksvorliebe entgegen. Seine Vielseitigkeit zeigt sich unter anderem darin, dass es mittlerweile Bier mit Ingwergeschmack gibt – etwas, was bis vor kurzen kaum denkbar gewesen wäre. Ingwer passt am ehesten zu allen Speisen aus dem Meer, Gemüse verleiht es eine pikante Frische, bei Fleischgerichten ist es gewöhnungsbedürftig.

Ein würziger Tipp - Alles rund ums Gewürz

Richtig würzen mit Kardamom, Koriandersaat, Kümmel und Kurkuma

Kardamom

Der Geschmack des Kardamom erinnert an Eukalyptus. In der europäischen Küche wird das asiatische Gewürz überwiegend im Lebkuchengewürz mitverwendet, als Teearoma gewinnt es so langsam an Sympathien. Man verwendet es für süße und würzige Speisen: Bei Lamm, Hackfleisch, Reis und Fisch bringt es eine interessante Note ins Spiel.

Knoblauch

Frischer Knoblauch ist ein Gedicht und kann durchaus auch roh gegessen werden, ohne dass die Umgebung über Gebühr strapaziert wird: Sein Geruch ist unverkennbar, seine Heilwirkung bekannt, nicht wenige reagieren nach dem Genuss von zu viel Knoblauch mit Kreislauf- oder Atembeschwerden. Der Knoblauch wurde bei uns erst mit der mediterranen Küche allseits akzeptiert. Bei allen Fleischgerichten, bei Fisch und Gemüse sorgt er mit seinem zugleich scharf-aromatischen wie auch süßem Aroma für eine pikante Note.

Koriandersaat

Koriander wird am besten frisch zubereitet: Unmittelbar vor seiner Verwendung mahlt man die Koriandersaat. Das holzig-nussige Aroma passt dann am besten zu Lammgerichten, den verschiedene Kohlgerichten verleiht sein süßlicher, schwach scharfer Geschmack einen orientalischen Touch.

Kümmel

Kümmel unterstützt die Verdauung. Sein warmes und kräftiges Aroma kommt immer dann zum Einsatz, wenn Gerichte bekömmlicher zubereitet werden sollen, die den Magen bei seiner Verdauungsarbeit stark in Anspruch nehmen. Alle Kohlsorten wie Sauerkraut oder Rotkohl profitieren davon, bei der Frankfurter Spezialität "Handkäs' mit Musik" darf er nicht fehlen, Braten gibt er den letzten Pfiff. 

Richtig würzen mit Kurkuma, Muskatnuss, Piment und Safran

Kurkuma

Die "Gelbwurz" besitzt einen leicht bitteren Geschmack, mit dem es asiatische Fleisch- und Fischgerichten bereichert. Seine würzige Note eignet sich aber auch für Eintöpfe und Reisgerichte, Hülsenfrüchte und Eierspeisen. Achtung: Kurkuma färbt die Speisen gelb.

Muskatnuss

Die Muskatnuss wird frisch gerieben erst am Ende der Zubereitung dem Essen beigefügt. Ihr Geschmack reicht von süßlich bis bitter-scharf, abhängig von der Dosierung. Wegen ihrer Vielseitigkeit lässt sich die Muskatnuss sowohl bei Süßspeisen einsetzen wie auch zur klassischen deutschen Küche verwenden: Muskatnuss passt hervorragend zu Schweinebraten, Kartoffelgerichten (Aufläufe, Kartoffelbrei) und Wintergemüse.

Piment

Piment spielt in der Küche die Rolle eines Außenseiters. Sein Geschmack passt zu Schweinefleisch, in der Weihnachtsküche ist Piment unabkömmlich. Im Geschmack pfeffrig-scharf, ähnelt sein Aroma dem von Nelken, Muskat und Zimt.

Safran

Safran schmeckt bitter-herb-scharf, was sich aber kaum bemerkbar macht – anders als seine Gelbfärbung ("Safran macht den Kuchen gel …"). Es passt ideal zu Risotto, Paella und Risotto. Safran ist das teuerste Gewürz der Welt, weil es nur im Herbst und dann auch nur für knapp zwei Wochen blüht. 

Richtiges Würzen ist eine Kunst

Sternanis

Eines der typischen "Weihnachtsgewürze". Seinen Namen leitet sich von seinem Aussehen ab, sein Geschmack ist pfeffrig-säuerlich. Im Aroma erinnert Sternanis an Lakritz. man verwendet Sternanis zu asiatischen Fleischgerichten (Ente), aber auch zu Schwein.

Vanille

Eines der Lieblingsgewürze vieler Kinder. Sein blumig-würziges Aroma macht das Gewürz hervorragend geeignet zum Einsatz bei hellem Fleisch oder Fisch (eine ausgesprochen individuelle Note!); in erster Linie aber findet die Vanille Verwendung bei Süßspeisen wie Desserts, Milchreis, Grießbrei oder Eiscreme.

Wacholderbeeren

Der Geschmack von Wacholderbeeren ist sehr intensiv, aber bei etlichen Gerichten kann man auf ihr bitter-süßes, leicht harziges Aroma im Grunde gar nicht verzichten. Zu diesen Gerichten zählen Sauerbraten, Sauerkraut, Lamm und Wild. Bei Schweinegerichten sollte man vorsichtig dosieren, ansonsten wird der Geschmack eher erdrückt.

Zimt

Zimt besitzt ein süßes, holzig-warmes Aroma, was man auch gerne in der Parfumerie verwendet. Seine Wärme macht es zu einem idealen Gewürz in der kalten Weihnachtszeit, aber auch bei kräftigen Speisen wird Zimt gerne eingesetzt: bei Saucen, Rotkohl, Lammragout. 

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jofl, am 02.01.2012
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Autor seit 12 Jahren
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