Wenig - Richtig eingesetzt

Redner erreichen bei Beachtung des Grundsatzes "Weniger ist mehr" eine qualitative Verbesserung ihrer Redetexte, indem sie sich auf den Kern des Themas konzentrieren. Auf Nebensächlichkeiten und Beiwerk wird durch minimalistisch vorgehende Redner gezielt verzichtet.
Less is more by Hooverine
Hinter dem Prinzip des Minimalismus steht der Grundgedanke eines einfachen Lebens, der sich in einen bewussten Gegensatz zu einer überwiegend auf Konsum ausgerichteten Überflussgesellschaft stellt. Vermeintlichen Konsumzwängen wird durch gezielten Verzicht entgegengewirkt. Die Vermeidung von Zwängen bedeutet mehr individuelle Freiheit und ein größeres Maß an Selbstbestimmung.

Trendforscher beobachten

Die Ausprägungen minimalistischer Lebensstile sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von dem von "Aussteigern" unternommenen Versuchen einer vollständigen Befreiung von gesellschaftlichen Regeln und Normen bis zu einer lediglich den Güterkonsum betreffenden, kritischen Verbraucherhaltung. Nach Beobachtung verschiedener Trendforscher beinhalten aber alle minimalistischen Lebensstile - bei aller Differenziertheit - eine verstärkte allgemeine Achtsamkeit und eine schärfere Beobachtung eigener Verhaltensweisen.

Eine nur auf die Befriedigung materialistischer Bedürfnisse ausgerichtete Lebenseinstellung ist dem Minimalisten fremd. Der innere Sinn von Besitztümern und Beziehungen wird hinterfragt. Statt der Unterhaltung oder dem Freizeitvergnügen dienendes "Shopping" zu betreiben, wird nach Plan gekauft.

Weg von der Reizüberflutung

Von Anhängern des "einfachen Lebens" werden Schnelllebigkeit, Reizüberflutung und eine zu starke Besitzbetonung in heutigen westlichen Gesellschaften kritisiert. Eine Folge sei eine Fehlbeanspruchung durch immer weiter steigende Arbeitsbelastungen und eine anschwellende individuelle Terminflut, berichten Trendforscher. Viele Massenmedien, so lautet ein Vorwurf, würden dazu beitragen, den ihre Angebote kritiklos konsumierenden Menschen jeden gedanklichen Freiraum für das Stellen von Sinnfragen zu nehmen. Statt sich durch Medien oder durch materialistisch geprägte Propaganda in der Werbung manipulieren zu lassen, solle vielmehr die Entwicklung der Persönlichkeit den Vorzug erhalten.

Der Minimalismus fordert die Verringerung der Geschwindigkeit im Alltag und die "Entdeckung der Langsamkeit". Die Konsumgeschwindigkeit lasse sich durch Vermeidung von Zeit- und Geldressourcen verschwendende Wegwerfprodukte reduzieren.

Der Weg zu einem einfacheren Leben wird häufig von Menschen beschritten, die ein erfüllteres Leben durch Neuordnung ihres Alltags erreichen wollen. Gefühle der Überlastung und fehlender persönlicher Identität können Auslöser einer solchen Neuausrichtung sein. Die Lebensumstände werden auf Vereinfachungsmöglichkeiten hin untersucht. Trendforscher haben bestätigt, dass auch die auffällige Neigung zu fernöstlichen Philosophien wie z. B. dem Buddhismus mit der Suche nach einem einfacheren Leben in unmittelbarer Verbindung steht.

Erfolg bedeutet nach diesen Erkenntnissen nicht die Erzielung eines Überflusses an materiellen Gütern, sondern die Erreichung eines von Zwängen befreiten, selbstbestimmten Lebens.

 

Megatrends
Autor seit 11 Jahren
29 Seiten
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