Wohnchaos? Werfen Sie Ballast ab!

Wohnchaos? Werfen Sie Balla...

Nur wer sich das Leben leichter macht, kann es auch leichter nehmen. Doch jeder Mensch sammelt zehntausende Dinge in seinem Leben an. Vieles davon wird selten bis gar nicht benutzt. Hunderttausende Informationen strömen Tag für Tag auf uns ein. Ein Großteil davon ist völlig irrelevant und füllt nur unsere kleinen grauen Zellen. Das alles ist Ballast. Unnötiger Ballast, der Energie kostet, Nerven und Zeit.

Die Devise muss deshalb heißen: Weg mit allem, was stört! Schaffen Sie Platz. Schalten Sie einen Gang herunter. Dann kommen Sie der Leichtigkeit des Seins auf die Spur – und werden das genießen lernen, was in den USA unter dem Slogan " simplify your life!" zum Trend geworden ist: Bewusste Reduktion. Und zwar nicht als lustfeindliche Askese. Sondern als lustvolle Konzentration auf das Wesentliche.

Besitz-Ballast

Zwischen 10.000 und 25.000 Gegenstände finden sich heutzutage in einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt. Viele davon gekauft, um Zeit zu sparen. Jetzt stehen sie im Weg. Und fressen Zeit, weil sie gereinigt, gewartet, gepflegt werden wollen. Da hilft nur mehr Ärmel aufkrempeln und brutal ausmisten. Egal ob Sie Ihren Arbeitsplatz von Überflüssigem befreien wollen, Ihren Kleiderschrank oder Ihr Bücherregal. Stellen Sie sich bei jedem Gegenstand folgende Fragen:

  • Wussten Sie, dass Sie ihn hatten, ehe Sie ihn in die Hand genommen haben?
  • Haben Sie ihn in den letzten 24 Monaten benützt?
  • Könnten Sie ihn notfalls wiederbeschaffen – und wäre es die Mühe wert?
  • Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn Sie ihn entsorgen?
  • Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt?

Falls Ihnen das zu mühsam ist, gilt als Faustregel: Alles, was zwei Jahre lang nutzlos war, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die nächsten zwanzig Jahre noch sein.

Aufwands-Ballast

Viel von dem, was wir uns anschaffen, verursacht mehr Aufwand, als es an Lustgewinn einbringt. Denn die meisten Konsumgüter haben zwei Seiten. Bestes Beispiel: Auto. Es verschafft unabhängige Mobilität. Aber fällt die Nutzen-Kosten-Bilanz auch dann noch positiv aus, wenn Sie die finanzielle Belastung, den Zeitaufwand, die Sorgen und den Ärger in Rechnung stellen? Dasselbe gilt für Wochenendhäuser und Feriendomizile, aber auch Theaterabonnements, Mitgliedschaften in Clubs, etc. Erstellen Sie deshalb bei allen großen/wichtigen Anschaffungen eine Bilanz und wägen Sie ab:

  • Wie groß ist der Lustfaktor im Vergleich zum Frustfaktor?
  • Welchen Preis zahlen Sie dafür – nicht in Euro, sondern in Lebensqualität?
  • Welche Alternativen bieten sich an?

Informations-Ballast

Wissen ist Macht, heißt es. Aber müssen wir wirklich alles wissen? Dass in Kuba ein Flugzeug abgestürzt ist? Dass Frau Schiffer wieder ein Kind zur Welt gebracht hat? Dass die Edelboutique in der Innenstadt in Konkurs geht? Nein, natürlich nicht. Der Weg aus dem Dilemma? Freiwillige Reduktion.

  • Akzeptieren Sie die Tatsache, dass Sie unmöglich alles lesen können was Sie Ihres Erachtens lesen sollten. Reduzieren Sie die Zahl der Zeitungs- und Zeitschriften-Abos auf ein Mindestmaß.
  • Verweigern Sie die Annahme von Werbematerial mittels Kleber: "Keine Reklame!"
  • Lassen Sie sich nicht "beschallen", weder vom Radiowecker noch vom Autoradio. Hören Sie stattdessen Ihre Lieblingsmusik.
  • Hören/schauen Sie Nachrichtensendungen nur bei echtem Informationsbedarf.
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