Der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen stammt aus Hamm/Westerwald.

Vom Raiffeisen-Turm bei Altenkirchen hat man bei gutem Wetter eine wunderschöne Aussicht tief in den Westerwald. In Weyerbusch begann F. W. Raiffeisen seinen Weg. Günstige Kredite und vor allem Saatgut für die ländliche Bevölkerung. Zusammenschluss zu einer Genossenschaft, somit bessere Konditionen im Einkauf und im Verkauf. Das war der Gedanke, ja die damals zündende Idee. Auch heute noch kann man bei den Raiffeisenbanken einen genossenschaftlichen Anteil erwerben. Deren Geschäftsmodelle haben sich aber wohl dem Markt angepasst. Der Westerwald ist eine wunderschöne Gegend. Die Uhren gehen hier anders! Hier haben die Stunden noch sechzig Minuten. Die Natur bestimmt immer noch zum großen Teil den Rhythmus. Hier zu leben hat einen rustikalen Charme. Eine bäuerliche Gemütlichkeit.   

 

Westerwald, Ausblick vom Turm (Bild: eigen)

Das Kloster Marienthal ist allemal einen Ausflug wert, es ist heute eine Schulungsstätte des Erzbistums Köln.

Rund um den Ort Marienthal  gibt es sehr viele Waldwege. Die Straße nach Hamm wird gerade erneuert, und ist dann erstklassig zu befahren. Die Geschichte des Klosters begann 1423, als ein Hirte ein Madonnenbild schnitzte.

Der Ort unter einer Eiche im anmutigen Wiesental wurde eine Pilgerstätte. Viele fanden Trost im Gebet. Es wurde eine Gnadenstätte. 1460 wurde die erste Kapelle und 1666 das erste Kloster dort erbaut. Empfehlen kann ich den dortigen Hofladen. Eigener Backes, eigene Metzgerei und ein Hofcafé, das diesen Namen mit Stolz tragen darf.

Altes Ortsschild (Bild: eigen)

Der Kaiser persönlich wacht über Hachenburg, einen der schönsten Orte im Westerwald.

Hachenburg, die Burg wurde 1180 von den Grafen von Sayn erbaut. Der Name bedeutet: "Durch Dornengestrüpp geschützter Burgberg". Die Altstadt um den Marktplatz ist sehenswert. Gediegene Gastronomie, mit dem Charme längst vergangener Zeit. Die Küche ist deftig regional, oft wird allerlei Kohl, Kartoffeln und Schweinefleisch angeboten. Aber auch Wild ist eine Spezialität. Trotz der Nähe zum Rhein ist der Westerwälder eher ein Biertrinker. Die Hachenburger Brauerei ist weit bekannt. Ein "Frischling" aus der Bügelflasche schmeckt selbst mir ab und zu. Bei Hachenburg gibt es ein Landschaftsmuseum. Durch Hachenburg führt die Westerwaldbahn. Moderne Züge halten an fast nostalgischen Bahnhöfen. Der Westerwald ist eine aufstrebende Region. Jedenfalls eine Zuzugsregion in Rheinland-Pfalz. Durch gute Verkehrsanbindungen siedelt sich allerlei Industrie an. Verschiedene Produkte werden weltweit verkauft. Aber auch die Tourismus-Branche ist sehr rührig. 2008 wurde der Westerwald-Steig eröffnet. Ein 234 Km langer Fernwanderweg, der von Herborn/Dill bis Bad Hönningen/Rhein geht. Damit schließt er die Lücke zwischen Rhein-Steig und Rothaar-Steig. Und führt über den höchsten Punkt im WW, der Fuchskaute 657 m ü. NN.

Die Hachenburger Erlebnisbrauerei (Bild: eigen)

Cadillac-Museum Hachenburg ist der Hammer schlecht hin

Was hat das mit dem Westerwald zu tun? Das ist die Liebe zur Nostalgie. Die ist hier stärker als wo anders. Traktor-Treffen oder Baumaschinen-Restauration, ich hab auf Dorffesten Dinger gesehen, die kannte mein Urgroßvater als Neuerscheinung. Und die waren restauriert, aber hallo! So erklärt sich auch das Cadillac-Museum im WW. Angeschlossen ein Shop für 50-70er Jahre Mode. Oder möchten Sie mal in einem Cadillac Diner abfeiern? Auch das geht. Aber das Museum allein ist schon spitze. Außer den Cadillacs ist auch alte Werbung von Coca-Cola samt Verkaufshilfen zu sehen. Man fühlt sich zurückversetzt in die 50er. Musik war noch richtige Musik und kam von schwarzen Scheiben aus bunt beleuchteten Gehäusen (Jukebox). Die Röcke der Mädels flogen bei fetzigen Bewegungen. Der Driver trank Coke aus einer Kühltruhe mit Blockeis. Autos hatten noch Charakter. Nein, die sahen nicht wie Ostereier aus dem Windkanal aus! Die hatten noch Ecken und Kanten, wie die Typen, die sie fuhren. In der Ecke ein Uralt-Flipper. Ja, auch die Dinger kamen aus Ami-Land. Erfunden, um den Streetboys die letzten Cents und Coins aus der Tasche zu ziehen. Eine Zeit, als Amerika noch ein Lebensgefühl war. Ich hab sie als Kind und Jugendlicher miterlebt. Ein Halbstarker mit Lederjacke und Kaugummi. Echt cool.

Müsst ihr euch ansehen!

Cadillac Diner, Autobänke als Sitze (Bild: eigen)

An der Schreibweise erkennt man den Einfluss der Franzosen. Encore Nous?

Keltische Fliehburgen  aus der Hallstattzeit 700 – 500 v. Chr. deuten auf eine Besiedlung vermutlich vom Hunsrück aus. Aber auch Germanen vom Rhein und natürlich die allgegenwärtigen Römer waren präsent. Aus Hessen drangen die Chatten vor und aus dem Trierer Raum die Franken. Von Köln und Trier fand auch die Christianisierung statt. Es gibt außer Natur extrem viel zu erleben, zu erforschen und zu erkunden. Ob Westerwälder Seenplatte, Naturschutzgebiete, Basaltabbau, Industriemuseen, Barfuß-Wanderweg, Tropfsteinhöhle, Erzabbau u. s. w.! Für die Aktiven, Kanufahrten, Mountainbiking, Drachenfliegen, Paragliding, Reiten, Golf und natürlich Wintersport. Kultur, Sport und Erholung. Das ist eine Mischung, die ich liebe! Worauf wartet Ihr?

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Wild ist eine Spezialität (Bild: eigen)

Autor seit 12 Jahren
315 Seiten
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