Die Simpsons – eine verrückte Familie

Im Zentrum der Serie steht die Familie Simpson aus der Kleinstadt Springfield, die überall in den USA sein könnte. Die Familie Simpson gehört wahrscheinlich zur unteren Mittelschicht. Vater Homer arbeitet in einem Kernkraftwerk, Mutter Madge kümmert sich um den Haushalt mit drei Kindern. Ein wichtiges Zentrum des Haushalts ist der Fernseher. In den meisten Simpsons Folgen ist versammelt sich die Familie am Ende des Intros vor dem Fernseher, auf dem die Namen der Produzenten zu sehen sind. 

Die Serie steckt voller Anspielungen auf Elemente typischer amerikanischer Alltagskultur: So ist Homer Simpson übergewichtig, liebt Fast Food und Bier. Waffennarren, religiöse Prediger, Sportverrückte, Konsumsüchtige – alle kriegen ihr Fett ab. Typisch sind auch Auftritte prominenter Menschen aus dem öffentlichen Leben. Da ein Auftritt bei den Simpsons für viele Prominente eine Ehre ist, selbst wenn er wenig schmeichelhaft ist, leihen viele der Stars und Politiker ihrem Comic-Alter-Ego ihre Stimme und synchronisieren ihn selbst.

Die Simpsons stehen prototypisch für amerikanische Lebensart und sind gleichzeitig außergewöhnlich. Sie sind nicht nur Couchpotatoes, deren Kinder Splatterfilme lieben. Während Homer Simpson einfältig und ungeschickt ist, ist seine Frau Marge gebildet und kulturell interessiert. Ihr optisches Markenzeichen ist die blaue Turmfrisur. Auch die achtjährige Lisa interessiert sich für Kultur und Museen. Sie spielt Tenorsaxofon, ist hochbegabt, Veganerin und Umweltschutz- aktivistin. Ganz anders verhält sich ihr zwei Jahre älterer Bruder Bart, er ist frech, ungezogen und ein Klassenclown. Das jüngste Familienmitglied ist die kleine Maggie. Maggi Simpson ist gerade einmal ein Jahr alt und kann zwar nicht sprechen, verfügt aber über außergewöhnliche Fähigkeiten, so kann sie in ihrem Alter schon Saxofon spielen.

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In einem Punkt jedenfalls unterscheiden sich die Simpsons deutlich vom Klischeebild einfacher amerikanischer Familien, das besagt, dass "Ausland" für diese Leute aus Mexiko und Kanada besteht. Die Simpsons interessieren sich für Ereignisse auf der ganzen Welt, sind überall unterwegs, pflegen Kontakte, wundern sich über die merkwürdigen Sitten der Menschen im Ausland und kennen sie zum Teil so gut wie ihre eigenen.

Die Simpsons und Deutschland

In der Serie "die Simpsons" gibt es immer wieder Anspielungen auf Deutschland oder deutsche Personen, manche Szenen spielen auch in Deutschland. So übernehmen für einige Zeit die deutschen Investoren Hans und Fritz das Atomkraftwerk, in dem Homer arbeitet und als es in Springfield einen Konflikt gibt, der die Stadt zu entzweien droht, will Homer sie nach dem Vorbild Berlins mit einer Mauer in zwei Hälften teilen. 

Häufig sind Anspielungen auf Hitler und den Zweiten Weltkrieg. Großvater Abe ("Grampa") hat im Zweiten Weltkrieg gekämpft und mehrmals versucht, Hitler umzubringen. Hitler wird immer wieder lächerlich gemacht, so wird er mit einem Stofftier im Bunker gezeigt. In der Folge "greatest Moments in Olympic History" demütigt der Leichtathlet Jesse Owens bei der Olympiade in Berlin 1936 Hitler, indem er seinen Zeppelin überholt.

Homer Simpson auf dem Oktoberfest

Homer liebt Bier, vorzugsweise Duff-Bier, und besucht gleich zwei Mal das Oktoberfest. In der Folge "Marge im Suff" (Originaltitel: "Co-Dependent's Day") tritt "Duffman", Sprecher und Maskottchen von Duff-Bier mit einer Pickelhaube auf und ruft aus:

"This Reich will last a thousand beers! Oh, Ja!" ("Dieses Reich will tausend Biere lang bestehen. Oh ja!")

Dann murmelt er: "I do this and I'm Jewish". ("Ich mache das und ich bin Jüdisch.")

Laut Simpsons Wiki handelt es sich um eine Anspielung auf das Tausendjährige Reich der Nazis.

In der Halloween-Folge "Mit dem Blob verheiratet" verschlingt Homer Simpson ein außerirdisches Wesen, das mit einem Meteoriten auf die Erde gefallen ist. Darauf verwandelt er sich in ein von Heißhunger geplagtes, menschenfressendes Monster. Eine Episode führt ihn auch zum Oktoberfest. Dort verputzt Homer "mit Bier gefüllte Deutsche". Mit der Zeit wird Homer zu einem riesigen, gallertartigen Wesen, dem "Blob". Die Episode ist eine Referenz an den 1958 gedrehten Science-Fiktion Horrorfilm "Blob, Schrecken ohne Namen" mit Steve McQueen.

Grampa Abe trifft Kennedy

Ich bin ein Berliner

Im Jahr 1963 hielt John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg in Berlin eine Rede. Es war der erste Besuch eines US-Präsidenten nach dem Mauerbau und Kennedy wollte der Bevölkerung seine Solidarität ausdrücken. Er sprach die bejubelten und später berühmt gewordenen Worte: "Ich bin ein Berliner."

Im Reich der Simspons begegnen wir "Grampa" Abe Simpson als jungem Navy-Soldaten auf einem Patrouillenboot mit Kennedy. Als Kennedy die Worte "Ich bin ein Berliner" spricht, behauptet Abe, er sei ein Nazi und die Soldaten verprügeln ihn. 

Das Heimatland der Schokolade

Deutschland ist das Heimatland der Schoko- lade! Die Deutschen Hans und Fritz haben das Atomkraftwerk übernommen. Homer beschwert sich bei ihnen, dass der Automat mit den Süßigkeiten nicht in seinem Sinn funktioniert. Die Chefs antworten: "Wir verstehen das, Homer. Immerhin kommen wir aus einem Heimatland der Schokolade." Daraufhin fällt Homer in einen tranceartigen Zustand und imaginiert sich in ein Land, in dem alles aus Schokolade besteht.

Homer in Ekstase

Uter – Deutscher oder Schweizer?

Uter Zörker ist ein Austauschschüler, der in der englischen Originalfassung aus Deutsch- land, in der deutschen Fassung aus der Schweiz kommt und Schwizerdütsch redet. Als Grund gibt Simpsonspedia an, dass in der englischen Originalfassung viele witzige Sprüche durch seinen deutschen Dialekt unterstrichen würden. Dieses Element wäre in der deutschen Synchronfassung verloren gegangen. Uter mag Schokolade, ist stark übergewichtig und trägt gern Lederhosen.

Uter mag Schoki

99 Luftballons

Mit dem Protestsong "99 Luftballons", der in der letzten Phase des kalten Kriegs entstand, stürmte Nena 1983 die Charts. In der Fernsehserie "die Simpsons" kommt das Lied gleich zweimal vor.

In der Folge "das große Fressen" (Originaltitel: "The Heartbroke Kid") wird Bart wegen seiner Abhängigkeit von Junkfood in ein Abmagerungscamp gesteckt. Damit die Familie die Rechnung bezahlen kann, wandelt sie ihr Haus in eine Jugendherberge um, die deutsche Touristen anzieht. Die Touristen vermüllen das Haus und kritisieren Amerika, doch die Familie tut alles, um die Touristen bei Laune zu halten. In einer Szene serviert Homer in Lederhosen den Deutschen einen Berg Würste, doch das ist den Gästen nicht genug. Wenn er Trinkgeld will, so verlangen sie, müsse er tanzen und singen. Homer singt vor den Bier trinkenden und johlenden Deutschen "99 Luftballons" auf Deutsch. Die Szene ist in der absolut sehenswerten Originalfassung auf Clipfish zu sehen.

In "Die schlechteste Episode überhaupt" ("The Worst Episode ever") finden Bart und Milhouse in einer Videothek ein verbotenes Video, in dem von einem geheimen Regierungsplan die Rede ist, Springfield im Fall eines Atomkriegs als Testzone für Nuklearwaffen zu verwenden. Ned Flanders, der Nachbar der Simpsons, erzählt der Polizei, dass Homer einen radioaktiven Affen in seinem Haus freigelassen habe. Es folgen anarchische Szenen untermalt von "99 Luftballons" in der Version der Band "Goldfinger".

In der Folge "Geschichtsstunde mit Marge" (Originaltitel: "Margical History Tour") sollen Lisa, Bart und sein Freund Milhouse Aufsätze zu historischen Persönlichkeiten schreiben. Marge besucht mit den Kindern eine Bibliothek, diese ist jetzt jedoch ein Multimedia-Lernzentrum; es gibt dort fast keine Bücher mehr. So beginnt Marge, Geschichten über historische Persönlichkeiten zu erzählen, unter anderem über den gefeierten Wunderknaben Mozart und dessen ebenfalls musikalisch begabte "Schwester Salieri", die Mozart seinen Erfolg neidet.

Als Mozart vor dem Kaiser spielt, serviert Salieri dem Monarchen Wein, der mit Schlafmittel versetzt ist. Als der Kaiser einschläft, ist Mozart blamiert und verliert seine Popularität. Mozart erkrankt schließlich an hohem Fieber und stirbt. Auf dem Sterbebett sagt Salieri, dass sie ihren Bruder ruinieren, aber nicht umbringen wollte. Mozart meint, dass seine Schwester sicher berühmter geworden wäre, als er selber, durch seinen frühen Tod werde er aber unsterblichen Ruhm erlangen.

Mozart stirbt und am nächsten Tag sucht Salieri den Kaiser auf und will dort Mozarts Requiem als ihre eigene Arbeit vorstellen. Doch ein anderer Komponist hat bereits die Gunst des kaiserlichen Hofs gefunden: Ludwig van Beethoven. Salieri wird verrückt und landet in einem Irrenhaus. Lisa fällt auf, dass die Beziehung zwischen Mozart und Salieri historisch nicht korrekt ist und meint, dass die Geschichte auf dem Film "Amadeus" basiere. 

Im Epilog wird festgestellt, dass Mozarts Begräbnisstätte nun die berühmteste Tankstelle von Wien sei. Die Geschichte wird szenisch dargestellt: Bart tritt in der Rolle Mozarts auf, Lisa als Salieri, Montgomery Burns als Kaiser und Nelson als Beethoven.

Präsident Schwarzenegger

Ein gebürtiger Steirer kommt gleich in zwei Formen bei den Simpsons vor: einmal als Hollywoodschauspieler Rainier Wolfcastle, der mit Maria Shriver Kennedy Quimby verheiratet ist, mit starkem österreichischem Akzent spricht und ein bisschen einfach wirkt.

Und dann als Präsident Schwarzenegger, der um keinen Deut geistreicher wirkt und weder richtig Englisch noch Deutsch kann. Der Clip ist wunderbar synchronisiert und spricht für sich selbst.

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