Halten Sie sich nicht an das Rezept

Wie bei fast jedem Gericht brauchen Sie sich nicht an Rezepte zu halten. Gerade der Teig lebt davon, dass Sie ihn nach Ihrem Geschmack zubereiten. Das Verhältnis von Mehl zu Wasser ist natürlich grob einzuhalten.

  1. Für den Teig nehmen Sie bis zum zweiten Strich Ihres Messbechers Mehl, was ungefähr 200 Gramm entsprechen müsste. Zum Mehl geben Sie wie gewohnt Zucker, Salz und wenn vorhanden ein paar Kräuter.
  2. Ich empfehle frische Hefe - das sind die Würfel, welche circa 40 Gramm entsprechen. Sie benötigen rund ein Viertel, wobei Sie ruhig experimentieren können.
  3. Vermischen Sie alles mit warmen Wasser. Sie benötigen knapp die Hälfte der Mehlmenge - in meinem Fall wäre das der erste Strich. Geben Sie zuerst lieber etwas weniger Wasser hinzu. Verrühren Sie den Teig mit nur einer Hand. So behalten Sie die Zweite für Mehl und Wasser frei. Damit der Teig einigermaßen zusammenhält, sollten Sie ihn mit den Händen zusammenpressen und nicht durchkneten.

Der Teig kommt samt dicker Glasschüssel für 15 Minuten in den bei 50-60 °C vorgeheizten Ofen. Es empfiehlt sich, jetzt schon die Zutaten zu schneiden.

Wenn Sie den Teig aus dem Ofen nehmen, können Sie den Ofen für eine Minute einschalten, um nachzuheizen. Lösen Sie den Teig kurz aus der Schüssel und streuen sie deren Boden mit etwas Mehl ein. Gießen Sie ein wenig Olivenöl auf den Teig und kneten Sie diesen jetzt schön durch. Wenn der Teig zu sehr klebt, nehmen Sie etwas von dem Mehl aus der Schüssel. Nach einer Weile wird der Teig weniger kleben und das Öl verschwindet spürbar. Rollen Sie den Teig durch die Schüssel, sodass möglichst wenig Öl und Mehl zurück bleibt. Das gesamte Kneten sollte circa 1-2 Minuten dauern. Experimentierfreudige können klein geschnittene Oliven oder getrocknete Tomaten in den Teig einarbeiten.

Der Teig kommt erneut für eine Viertel Stunde in den Ofen.

Eine Alternative zum Blech ist übrigens der Pizzastein.

Dinner (Bild: Lebensfahrt / Flickr)

Anmerkung zur Glasschüssel:

Sie müssen natürlich keine Glasschüssel verwenden. Wenn Sie eine eigene Teigschüssel aus Metall haben, ist diese genauso geeignet. Gegenüber Schüsseln aus Plastik bevorzuge ich allerdings Glasschüsseln, da diese leichter zu reinigen sind. Gerade die Öl-Mehl-Kombination klebt stark am Rand fest, sodass ich die Schüssel sofort einweiche und später mit einem Scheuerschwamm aus Stahl reinige.

Soße und Belag

Der Teig wird auf einem Backblech mit Backpapier ausgerollt. Wenn Sie keine Teigrolle oder entsprechend umfunktionierte Weinflasche besitzen, nehmen Sie Ihre Hände. Formen Sie einen kleinen Rand, damit Soße und Belag nicht auf das Blech fließen.

Für die Soße verwende ich passierte Tomaten. Geben Sie nicht zuviel Soße auf den Teig und verteilen Sie das Ganze mit einem Löffel. Geben Sie nun

  • etwas Salz
  • etwas Pfeffer
  • eine Prise Zucker
  • und Gewürze (frisch oder getrocknet)

hinzu. Sie brauchen keine teuren Soßen kaufen und müssen diese nicht kompliziert zubereiten - die Gewürze sind das Entscheidende.

Sie sollten nicht mehr als drei Beläge nehmen, beziehungsweise diese nicht zu dick auflegen, da ansonsten zuviel Flüssigkeit entsteht und der Teig aufweicht. Alternativ muss die Pizza bei einer niedrigeren Temperatur länger im Ofen bleiben. Das Problem ist, dass der Teig hierdurch nicht richtig knackig wird.

Pizza: Grilled chicken, artichoke ...

Pizza: Grilled chicken, artichoke hearts, and arugula (Bild: ecospc / Flickr)

Wenn Sie Mozzarella verwenden, sollten Sie diesen würfeln und zwischen den anderen Zutaten verteilen. So zerschmilzt der Käse besser und es bilden sich keine "Mozzarella-Seen". Als Käse - egal ob mit oder ohne Mozzarella - würde ich alten Gouda empfehlen. Ich kaufe den Gouda im Stück und nutze ihn für Pizza, Brote und Aufläufe. Mit einer Käsereibe lässt sich die benötigte Menge in gewünschter Größe reiben. Reiben Sie den Käse wenn möglich direkt auf die Pizza. So verteilt er sich besser und zerklumpt nicht beim Belegen.

Der Ofen sollte auf circa 220-230 °C Ober- und Unterhitze vorgeheizt werden. Die Pizza sollte circa 10-15 Minuten im Ofen bleiben, wobei dünne Beläge mit wenig Flüssigkeit nach zehn Minuten fertig sein können. Sie können die Pizza mit Kräutern oder einem Hartkäse bestreuen und mit etwas Olivenöl beträufeln.

Ein paar Tipps und abschließende Worte

  • Verwenden Sie frische Kräuter - diese schmecken einfach besser.
  • Wenn Sie eingelegte milde Peperoni nehmen, empfiehlt es sich, die Peperoni knapp unterhalb des Stils mit einem Messer einzustechen und die Flüssigkeit herauszupressen.
  • Mozzarella aus Kuhmilch soll angeblich mehr Wasser als Büffelmozzarella enthalten, weshalb man ihn fünf Minuten vor dem Belegen mit Salz einreiben soll.
  • Persönlich verzichte ich mittlerweile auf Zwiebeln, da diese zu viel Flüssigkeit enthalten.
  • Nehmen Sie Gouda im Stück und ganze Salamis - es ist günstiger und schmeckt besser.
  • Eine Ölflasche/ein Ölkännchen hilft beim Beträufeln der Pizza und ist generell nützlich in der Küche.
  • Sollte die Pizza nicht sofort gelingen, geben Sie nicht auf. Sie sollten nach den ersten Pizzen schnell besser werden. Und nehmen Sie nicht zu viele Zutaten.
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