Alle sind gefragt – jeder beginnt bei sich

Lärm entsteht durch die Summe der Geräusche, die jeder einzelne im Büro erzeugt, das ist ein Leitsatz, an den man immer denken sollte. Er bedeutet, dass ich allein schon dazu beitragen kann, dass sich der komplette Lärmpegel in Grenzen hält. Wie kann ich persönlich dazu beitragen?

  • Wer am Rechner arbeitet, sollte im Interesse aller Kollegen den Lautsprecher stumm schalten. Ertönt beim Eintreffen von E-Mails, beim Speichern von Dokumenten jedes Mal eine Fanfare oder ein Klingelton, ist das schlichtweg nervtötend für alle "Mithörer".
  • Wer beim Arbeiten gerne Musik hört oder sie sogar "braucht", um produktiv zu sein (auch das gibt es), sollte im Interesse aller Kopfhörer aufsetzen und die Musik nur so laut drehen, dass andere sich dadurch nicht gestört fühlen können.
  • Unnötiges Herumlaufen (womöglich noch mit lauten Absätzen) vermeiden. Das ist besonders auf lauten Fliesenböden eine Lärmquelle. Damit ist nicht gemeint, dass man nicht mehr aufstehen darf, um zur Toilette zu gehen oder sich einen Kaffee zu holen. Jeder sollte sich allerdings überlegen, ob er nach jedem ausgedruckten Blatt zum Drucker rennen muss oder ob zurückzulegende Wege nicht rationaler zusammengefasst werden können.
  • Wer eine 20 Jahre alte Tastatur auf seinem Schreibtisch liegen hat, auf der jeder Tastendruck quietscht oder extrem klappert und den ganzen Tag darauf herumhackt, sollte sich bei der IT-Abteilung um ein neues Modell bemühen. Das Ersetzen einer Tastatur verursacht nur minimale Kosten und Ihre unmittelbaren Kollegen werden es Ihnen danken.
  • Selbstdisziplin bei Unterhaltungen ist gefragt, seien sie privat oder geschäftlich. Wer in einem Großraumbüro, aber auch in einem Büro mit mehreren Personen arbeitet, weiß, dass nicht alle geführten Gespräche für alle anderen potentiellen Mithörer von Interesse sind. Daher ist es störend in die Runde zu grölen und buchstäblich "Viel Lärm um nichts" zu machen. Weit nützlicher und rücksichtsvoller ist es, Gespräche in gedämpfter Zimmerlautstärke zu führen und Unterhaltungen nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Das ganze Büro wird davon profitieren.
  • Das gleiche gilt für Telefonate. Hier bewirken Headsets außerdem, dass am Telefon generell leiser gesprochen wird.
  • Wer zwischendurch am Arbeitsplatz immer mal wieder gerne etwas nascht, sollte darauf achten, dass es sich nicht gerade um einen Sack Möhren oder Äpfel handelt.
  • Eigene oder firmeneigene Smartphones sollten generell auf Vibration umgeschaltet werden.

Lärmimmission im Alltag - Richtwerte

Es gibt Richtwerte für einen maximalen Schallpegel in Büroräumen. Der Pegel für kleinere Büros sollte 35 dB (A) nicht übersteigen, für den Pegel von Großraumbüros gelten ca 40 dB (A). Bei über 55 db(A) ist ein vernünftiges Verrichten geistiger Tätigkeit nicht mehr möglich. Wenn Sie sich jetzt fragen, welches Geräusch denn wieviel dB erzeugt, ist die folgende Liste für Sie interessant:

  • Fotokopierer, ca. 70 dB (A)
  • Laserdrucker, ca. 50 dB (A)
  • Leise Radiomusik, ca. 40 dB (A)
  • Normale Unterhaltung, ca. 60 dB (A)
  • Leises Sprechen, ca. 30 dB (A)

Wichtig ist also, dass Mitarbeiter weit von der Lärmquelle weg sitzen und dass die Geräusche nicht widerhallen. Hier helfen schallschluckende Maßnahmen, wie z.B. Teppiche oder schallabsorbierende Trennwände.

Andere mit ins Boot holen

Zur dauerhaften Lärmreduzierung in Büros sind nicht nur die Mitarbeiter gefragt sondern auch die Geschäftsleitung bzw. die ausführenden Abteilungen.

  • Einkauf und IT sollten sich bei der Anschaffung von neuen Geräten abstimmen, so dass immer lärmarme Geräte angeschafft werden. Lärmarme Geräte tragen als Erkennungszeichen das Prüfsiegel "Blauer Engel".
  • Kopierer, Drucker etc. sollten in einem separaten Raum untergebracht sein.
  • Kunststoff- oder Teppichböden sind besser geeignet als Fliesen.
  • Pflanzen im Büro sorgen nicht nur für gute Luft sondern auch für einen geringeren Lärmpegel.
  • Raumwände können mit speziellem schallschluckendem Material bzw. Farbe beschichtet werden.

Fazit

Argumente für eine ruhigere Arbeitsatmosphäre sollten gesammelt werden, um dann geeignete Lärmreduktions-Maßnahmen mit der Chefetage zu besprechen.

Letztendlich geht es um unsere Gesundheit. Lärm, der als Stress empfunden wird, treibt den Blutdruck nachweislich nach oben. Es ist wichtig, dass jeder bei sich anfängt und überlegt, wie er seine "Lärm"-Verschmutzung eindämmen kann. Auch wer meint, Lärm mache ihm nichts aus… schließen Sie nicht von sich auf andere und üben Sie sich in Rücksichtnahme. Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren, denn leider gibt es für Lärm im Büro keine verbindlichen gesetzlichen Grenzwerte, sondern nur Schutzziele.

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