Salzig oder sauer?

Hühner in artgerechter Haltung legen je nach Jahreszeit und Wetter unterschiedlich viele Eier täglich. Es gibt Zeiten, da finden sie alles optimal und legen viele Eier, dafür später wieder wochenweise nur sehr wenige. Das war schon immer so, auch zu Omas Zeiten. Schon damals mussten Hühnerhalter das Problem lösen zu einigen Zeiten im Jahr zu viele Eier zu haben, die zu späteren Zeiten im Jahr fehlten. Deshalb gibt es Rezepte zum Konservieren von frischen Hühnereiern, die noch aus Omas Zeiten stammen und sich das Wissen zunutze machen, dass sowohl Salz als auch Essig ein natürliches Konservierungsmittel ist. Was früher notwendig war, ist es heute vielleicht nicht mehr. Trotzdem ist es spannend Soleier oder Gewürzeier selbst einzulegen. Vor allem Soleier erfreuen sich heute noch großer Beliebtheit, kein Wunder, sie schmecken wirklich gut. Für welche eingelegte Eier-Variante man sich entscheidet, sollte vom eigenen Geschmack abhängen: salzig oder sauer?

Ein Rezept für 30 Soleier

Man nehme 30 frische Hühnereier, die Schalen einiger Zwiebeln, 5 Esslöffel Salz und 25 g Kümmel. Zubereitung: die Zwiebelschalen, die später die Eier schön braun färben werden, und die Eier gut waschen. Anschließend die Eier zusammen mit den Zwiebelschalen, dem Salz und Kümmel in einen großen Topf legen und so viel Wasser zugeben, bis alles bedeckt ist. Zum Kochen bringen und mindestens 10 Minuten lang auf kleiner Flamme köcheln lassen. Danach die Eier aus dem Sud nehmen und mit kaltem Wasser abschrecken (damit sie sich später gut pellen lassen), den Sud beiseite stellen, nicht wegschütten! Jetzt die Schale der Eier mit einem Löffel rundum vorsichtig anschlagen, damit sich feine Risse bilden, in die später die Salzlake eindringen kann. Zum Schluss werden die Eier in saubere Gläser geschichtet, mit dem Sud übergossen dem vorher noch die Zwiebelschalen entnommen wurden und verschlossen. Im Kühlschrank aufbewahrt halten diese Soleier sogar monatelang und dürfen frühestens nach 2 Tagen zum ersten Mal probiert werden (damit sie schon genug Geschmack angenommen haben). Einmal angebrochen, sollte ein Glas allerdings in ein paar Tagen geleert werden. Die durch die Zwiebelschalen braun gefärbten, hartgekochten Eier schmecken auch nach dem Pellen leicht salzig und eignen sich sehr gut als Brotbelag oder für gemischte Salate. Werden Soleier vor dem Verzehr und nach dem Schälen unter fließendem Wasser abgewaschen, schmecken sie weniger salzig.

Ein Rezept für 30 Essig- oder Gewürzeier

In diesem Rezept werden Sud und Eier getrennt gekocht. Es werden für den Sud benötigt 1 Esslöffel schwarze Pfefferkörner, 1 Esslöffel Senfkörner, 1 Teelöffel Pimentkörner, 2 Teelöffel Salz, 5 Lorbeerblätter und 1,5 Liter Weißweinessig. Diese Zutaten lässt man in einem Topf zusammen aufkochen und danach mindestens eine halbe Stunde lang ziehen. In der Zwischenzeit werden 30 Eier in einem anderen Topf in Wasser hartgekocht, abgeschreckt, geschält und in Gläser gestapelt. Der Essig- Gewürzsud, der in der Zwischenzeit ziehen durfte, wird abgeseiht und in die Gläser über die vorbereiteten Eier gegossen. Die geschlossenen Gläser sollen vor dem ersten Probieren mindestens 3 Wochen lang in der Küche (und nicht im Kühlschrank) stehen dürfen. Werden Essigeier vor Verwendung unter fließendem Wasser abgewaschen, schmecken sie weniger säuerlich.

Autor seit 12 Jahren
101 Seiten
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