Methodisch vorgehen

Im Prinzip liegt das Geheimnis des richtigen Kraulens darin, alle notwendigen Bewegungen erst einmal unabhängig voneinander zu beherrschen. Erst wenn das sitzt, kann man an der Koordination der Arm- und Beinbewegungen sowie dem richtigen Luftholen arbeiten.

Die richtige Körperhaltung - Im Wasser gleiten

Die richtige Körperhaltung beim Kraulen ist ein ausgestreckter Körper, der in Bauchlage auf dem Wasser gleitet. Stoßen Sie sich in Bauchlage vom Beckenrand ab, der Kopf liegt auf dem Wasser, d.h. das Gesicht ist leicht unter Wasser, die Beine und Arme sind gestreckt und atmen Sie ins Wasser aus. Der Po ist dicht an der Wasseroberfläche. Je gestreckter die Körperhaltung ist, desto weniger Widerstand entsteht und desto schneller gleitet man im Wasser. Für den Vortrieb ist es sehr wichtig, die Brust ins Wasser zu drücken, also ganz im Gegenteil zum Brustschwimmen.

Gerne werden auch Neopren-Anzüge beim Schwimmsport, und insbesondere auch beim Kraulen angezogen. Denn Neopren sorgt außer der isolierenden Wirkung auch für einen guten Auftrieb im Wasser. Das ist beim Kraulen für die stabilisierende, flache Wasserlage ideal. Für den Kraulsport ist eine Materialstärke von 2 mm bis 2,5 mm zu empfehlen.

Der Beinschlag - Was kommt aus der Hüfte, was aus dem Knie?

Die Beinbewegung kommt zum großen Teil aus der Hüfte und nur leicht aus dem Knie. Die Füße sind gestreckt, wie bei einer Ballerina und ganz leicht nach innen gedreht. Die Beine werden ungefähr 30 cm auf und ab bewegt. Der Vortrieb resultiert aus der Ab-Bewegung  des Beines.

Es sollte mit den Füßen nicht auf das Wasser geschlagen werden, da sich das sehr kraftraubend auswirkt. Schäumen darf das Wasser aber schon. Sehr gut kann man die Beinbewegung im Video beobachten, da dort auch von unten gefilmt wird und man genau sieht, welche Bewegung aus der Hüfte und welche aus dem Knie kommt. Den Beinschlag kann man ganz gut mit einem Schwimmbrett, auch Kickboard genannt, üben.

Die Armbewegung - Der Kraularmzug

Das Grundprinzip ist einfach: für die Vorwärtsbewegung muss das Wasser nach hinten verdrängt werden, nicht nach unten. Deshalb muss beim gestreckten Arm das Handgelenk nach unten geklappt werden, wenn der Arm vorne ist und eintaucht. Auf diese Art und Weise bekommt man das Wasser zu fassen. Dann klappt man den Unterarm unter Wasser um, was voraussetzt, dass der Ellbogen nach oben gedreht wird. Der Arm sollte relativ gerade nach hinten durchgezogen werden. Am Ende des Zugs sollte der Arm durchgestreckt sein. Die Finger dürfen nicht gespreizt werden.

Wenn der Arm dann gestreckt das Wasser verlässt, soll der Ellbogen hoch aus dem Wasser herausragen. Der Arm bleibt solange angewinkelt, bis er auf Kopfhöhe ist, dann taucht er wieder gestreckt ins Wasser ein.

Die Atmung - Richtiges Luftholen

Es ist sinnvoll immer dann zu atmen, wenn man z.B. den rechten Arm aus dem Wasser führt. Dann sollte die Schulter leicht rotiert und der Kopf leicht nach rechts gedreht werden. In der Übungsphase sollte man das Atmen sowohl nach links als auch nach der rechten Seite hin erproben. Wenn man beispielsweise auf Wettkämpfen schwimmt, ist es vorteilhaft beides zu können, um die Gegner rechts und links im Auge zu behalten. Wenn man sowohl die Atmung in beide Richtungen beherrscht, kann man versuchen in einem Rhythmus zu atmen, beispielsweise alle 2 Züge. Mit dem Zweierzug hat man immer genügend Luft, bei langen Strecken kann es aber zu Wirbelsäulenproblemen kommen. Die Luft sollte dann durch die Nase ausgestoßen werden.

Der Dreierzug hat den Vorteil, dass man nach beiden Seiten hin Luft holt. Er wird von geübten Kraulschwimmern bevorzugt, weil beide Seiten gleich beansprucht werden.

Übung macht den Meister

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich klappt. Bei regelmäßigem Training kann man ca. mit 2-3 Monaten rechnen, bis man das Kraulen beherrscht. Es ist es zwar zeitraubend einen Schwimmstil richtig von der Pieke auf zu erlernen, beim Kraulen zahlt sich die Mühe jedoch wirklich aus am Ball zu bleiben, denn der Effekt und die Schnelligkeit, die durch eine gute Technik erzielt werden können, sind enorm. Und es macht viel mehr Spaß, als ein Leben lang mit Halb-"Können" durch die Schwimmbäder, Seen und Weltmeere zu kraulen.

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