Das Grundprinzip

Ein Kartoffelturm benötigt wenig Grundfläche. Vielmehr wachsen die Pflanzen in die Höhe. Es wird immer wieder Erde aufgeschüttet und nach Belieben neue Kartoffeln nachgelegt. Bis zu einem Meter hoch kann ein Kartoffelturm werden, die Knollen in ihm liegen dicht an dicht.

Geeignete Befestigungen und Gefäße für den Kartoffelturm

Würde man einfach nur Erde anhäufeln bzw. aufschütten, wäre das Ergebnis ein Hügelbeet, ein trichterförmiger Haufen Erde. Das ist nicht Sinn der Sache, denn so wird die Fläche nicht optimal ausgenutzt.

Ein Kartoffelturm ist oben noch genauso groß wie unten und das erreicht man nur durch stabile Seiten. Dafür können alle möglichen Gefäße und Behältnisse zum Einsatz kommen: ein Stapel Autoreifen, ein Mörtelkübel aus dem Baumarkt, ein großer Eimer - all dies ist prima geeignet.Wenn man zusätzlich Weidenmatten hineinstellt oder außen herumwickelt, erreicht man auch locker die gewünschte Gesamthöhe.

Die Hauptsache ist, dass der untere Teil stabil steht und dass der Wasserablauf nach unten gewährleistet ist, in Eimer und Kübel macht man daher unten eine größere Anzahl kleiner Löcher in den Boden. Bei unten offenen Konstruktionen sollte man ein engmaschiges Gitter drunterlegen, damit zwar die Kleinstlebewesen im Boden noch in die Erde kommen, die Wühlmäuse aber draußen bleiben.

Ein feststehendes Gefäß oder eine entsprechend extra gebaute Konstruktion sollte so beschaffen sein, dass man auch bei der Ernte keine Schwierigkeiten bekommt. Man möchte das Teil ja nicht Stück für Stück von oben her abtragen müssen. Ideal ist es, wenn man den Kartoffelturm dann einfach umwerfen kann, so dass die Kartoffeln dann von alleine herauspurzeln. Das hat auch den Vorteil, dass man sie nicht aus Versehen mit der Grabegabel aufspießt und beschädigt.

Welche Kartoffeln kommen in den Turm?

Im Prinzip kann man alle Kartoffeln verwenden. Wer noch angekeimte Speisekartoffeln in der Küche herumliegen hat, muss diese nicht wegwerfen. Sie können ebenso gut angebaut werden wie Saatkartoffeln. Letztere haben den Vorteil, dass sie meistens günstiger zu bekommen sind, aber bevor man Speisekartoffeln entsorgt, ist es besser, sie noch zu verwenden.

Vorkeimen oder nicht?

Es ist nicht notwendig, dass man vorgekeimte Kartoffeln für den Turm verwendet. Es geht auch ohne! Allerdings kann man erst ein bisschen später mit dem Legen beginnen und es dauert auch etwas länger bis zur Ernte.

Vorgekeimte Kartoffeln kann man bereits zeitig legen, denn wenn sie bereits keimen, dann überstehen sie auch mal etwas niedrigere Temperaturen und wachsen dennoch weiter, wenn ihre ungekeimten Verwandten wegen der Kälte noch in der Keimhemmung sind.

Vorkeimen - so geht's!

Die natürliche Keimruhe der Kartoffel wird gebrochen, indem man sie für wenige Tage in einen Raum mit Zimmertemperatur bringt. Danach kommen sie in einen etwas kühleren Raum mit viel Licht. Ziel ist es, dass sich Lichtkeime bilden. Diese sind kürzer, dicker und kräftiger als die sogenannten Dunkelkeime, die sich bei falscher Lagerung in der Küche herausbilden.

Wenn sich kurze, kräftige Keime von ein bis zwei Zentimetern Länge bilden, senkt man die Temperatur noch weiter ab (auf etwa 6 Grad), um die Keime für das bevorstehende Legen abzuhärten.

Den Kartoffelturm aufbauen

In das Gefäß kommt eine dünne Schicht Erde von bis zu 10 Zentimetern. Darauf werden die ersten Kartoffeln gelegt und diese mit Erde bedeckt. Sobald die Triebe wachsen, wird angehäufelt. Das heißt, es kommt Erde auf die Pflanzen, so dass die nächsten Triebe bedeckt sind. Diese bilden dann keine oberirdischen Blätter mehr, sondern stecken ihre Kraft in die Ausbildung von weiteren Knollen. Das wiederholt man einige Male, immer wenn die Pflanzen oben aus der Erde herauswachsen. Bis 80 Zentimetern Höhe dürfte das kein Problem sein, viel mehr hält auch die stärkste Kartoffelpflanze nicht durch.

Es ist übrigens nicht notwendig, in die zusätzlich aufgeschütteten Erdschichten noch weitere Kartoffeln zu legen, da die Pflanzen ja anstelle der Blätter zusätzliche Knollen ausbilden. Aber man kann es tun! Für mehr Ertrag kann man durchaus auch in den Zwischenschichten noch Kartoffeln legen und mit ihnen nach dem gleichen Prinzip verfahren.

Wenn man die Seitenwände leicht durchlässig hält, zum Beispiel wenn sie aus einer Bambus- oder Weidenmatte bestehen, kann man noch kleine Löcher hineinschneiden. Nicht so groß, dass Erde herausfällt, aber so groß, dass die Kartoffelpflanzen auch seitlich herauswachsen können. Das ergibt größere Pflanzen, damit auch mehr Ertrag und sieht zudem einfach schön aus.

Sonja, am 02.02.2014
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Bildquelle:
Eigenes (Selbstversorgung mal anders - Esskastanien selber im Garten anpflanzen)

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