Welches Tourismus-Studium soll ich wählen?

Als Schulabgänger mit Abitur oder Fachhochschulreife stellt sich die Frage: Was möchte ich studieren? Aber auch mit Mittlerer Reife kann man Tourismus studieren. Wer sich für ein Studium im Tourismus bzw. Tourismusmanagement interessiert, hat viele Möglichkeiten.

Die Qual der Wahl besteht z.B. aus einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Tourismusmanagement, Hotel- und Tourismusmanagement, Sport-, Event- und Tourismusmanagement. Es stellt sich die Frage, möchte man später in einem Hotel, bei einem Eventveranstalter, Reiseveranstalter, Reisebüro, einer Airline oder einer Marketinggesellschaft wie z.B. die Touristinformationen tätig sein.

Die Steckbriefe der verschiedenen Studiengänge findet man unter Tourismus studieren. Die Seite bietet auch einen Tourismus Studienführer mit allen Hochschulen und Akademien mit Studiengängen, Tipps zur Studienwahl und Recherche der richtigen Hochschule sowie weiteren Informationen als kostenloses eBook an.

Mit Abitur fällt die Wahl meist auf ein Studium an einer Universität. Die Studierenden lernen wissenschaftlich und selbstständig zu arbeiten. Selbstdisziplin und Engagement erleichtern einem guten Abschluss mit vielen Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Schulabgänger mit Fachschulreife oder Mittlerer Reife zusammen mit einer Berufsausbildung bzw. eines Praktikums steht die Fachhochschule offen. In Fachhochschulen wird in Gruppen praxisnah gelernt. Das Studium kann auch berufsbegleitend am Abend und am Wochenende durchgeführt werden.

In einer Berufsakademie kann der Auszubildende ein duales System wählen, bei dem er gleichzeitig die kaufmännische Ausbildung mit einem Studium verknüpft. Die Berufsakademie endet mit einem Bachelor-Abschluss. Über eine Zeit von drei Jahren wechseln die Phasen, in denen der Studierende in seinem Unternehmen arbeitet mit der Lernphase der Akademie. Diese Ausbildungsform ist sehr praxisnah.

Studium der Geographie oder Geologie

Auch über andere Wege kann man einen Arbeitsplatz in der Reisebranche finden. Gerade in den Marketinggesellschaften der Bundesländer finden sich viele Abgänger der Studiengänge Geographie oder Geologie. Anderseits bleibt Ihnen mit diesem Studium später auch der Weg im Umweltschutz oder in die Forschung offen.

Berufsbegleitende Lehrgänge

Mir selbst blieb eine Ausbildung in einem Reisebüro mangels genügender Ausbildungsbetriebe verwehrt. Ich wechselte in den kaufmännischen Bereich, um eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau abzuschließen. Nötige Sprachkenntnisse wurden mit dem Lehrgang Fremdsprachenassistentin auf einer Sprachschule erweitert. Sprachschulen dieser Art gibt es in vielen Städten wie z.B. Inlingua, Berlitz, Bénédict etc.

Da mein Herz noch immer an der Reisewelt hing, habe ich mich für einen berufsbegleitenden Lehrgang als Internationale Tourismusfachkraft beim Fernlehrinstitut in Münster entschieden. Es handelt sich um ein

  • Fernstudium mit insgesamt 21 gebundenen Lehrheften
  • Amadeus Fachbuch, TOMA
  • Flug- & Bahn Fahrpläne sowie Arbeitsmittel aus der Praxis
  • Regelmäßige schriftliche Einsendeaufgaben
  • Schriftliche Zwischen- und Abschlussprüfung
  • Monatlicher Beginn, durchschnittliche Studiendauer 10 – 12 Monate
  • E-Learning möglich, 5% Ermäßigung

Das Lernen konnte gut neben der Arbeit bewältigt werden, da ich ein Ziel vor Augen hatte. Selbstdisziplin ist nötig, da man immer allein lernt. Nach dem Studium habe ich mehr als 15 Jahre bei einem Reiseveranstalter, am Flughafen sowie im Fremdenverkehr gearbeitet. Das Ziel, der Einstieg in den Tourismus ist mir somit gelungen. Es ist sicher nicht gleichzusetzen mit einem Studium an einer Universität. Wenn man aber schon einige Jahre im Arbeitsleben ist, fällt es schwer, den Beruf und das geregelte Einkommen aufzugeben und sich dem Wagnis eines Studiums auszusetzen.

Datenbank der Tourismus-Studiengänge

Die Datenbank führt alle Studiengänge im Bereich Tourismus in Universitäten, Hochschulen und Akademien sortiert nach Studiengang, Bundesländern in Deutschland, Orten in Österreich und der Schweiz auf. Weiterhin aufgeführt sind Fernlehrgänge und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Praktikum im Tourismus

Die praktische Arbeit ergänzt theoretische Studien. Erfahrung hilft beim späteren Einstieg in den Beruf. Wer ein Praktikum im Tourismus sucht, wird auf der Seite "Mein Praktikum" fündig. Praktika in der Tourismusbranche sind sehr begehrt. Die bekannten Tourismusunternehmen erhalten viele Initiativbewerbungen, zu Mal bei manchen Studiengängen ein Praktikum von Nöten ist. Manche Unternehmen nehmen nur Bewerber an, die sich für mindestens ein halbes Jahr verpflichten. Ein Praktikum wird häufig nicht bezahlt, hinzu kommen Kosten für ein Zimmer oder eine Wohnung sowie Kosten des täglichen Lebens.

Voraussetzung für die Arbeit im Tourismus

Denken Sie daran, dass Sie für einen guten Job in der Tourismusbranche flexibel sein müssen. Sie müssen damit rechnen, später Ihren Heimatort oder sogar Ihr Bundesland zu verlassen. Wenn Sie nicht im Umkreis von Frankfurt, München, Berlin oder Hamburg wohnen, wird es meist nur wenige kleine Arbeitgeber nahe Ihres Wohnortes geben. Die meisten großen Reiseveranstalter liegen in den großen Städten bzw. in der Nähe der Flughäfen.

Da es sich um eine Freizeitbranche handelt, sind die Arbeitszeiten häufig ausgedehnt. Eine Arbeitszeit von 8 bis 17 Uhr montags bis freitags ist eher selten. Stellen Sie sich auf Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie andere Arbeitszeiten ein.

In kleinen Betrieben, Reisebüros etc. gibt es nur wenig Aufstiegsmöglichkeiten, wenn z.B. der Betrieb inhabergeführt ist. Diese haben Sie nur bei großen Firmen.

Sprachkenntnisse und Auslandserfahrung sind von Vorteil! Lernen Sie die Reiseziele hautnah vor Ort kennen, die Sie verkaufen möchten. Expedientenreisen bieten Mitarbeitern die Gelegenheit, Länder, Orte und Hotels aktiv kennenzulernen.

Für den Kunden ist der Urlaub oft die schönste Zeit des Jahres - Sie sollten gerne mit Menschen umgehen und ihnen nicht nur etwas verkaufen, sondern auch Freude bereiten wollen. Die Reisegäste sparen das ganze Jahr für die Reisezeit. Sie haben es verdient!

Wenn Sie richtig viel Geld verdienen wollen, sind Sie in der Reisebranche falsch. In Industrie und Chemie wären Sie besser aufgehoben. Im Verhältnis zur Arbeitszeit und Leistung ist das Gehalt eher niedrig und die Aufstiegsmöglichkeiten rar. Die Arbeit in der Reiseindustrie ist nicht einfach nur irgendein Job. Sie sollten diese Tätigkeit mit Leidenschaft und Freude füllen.

Die schönste Zeit des Jahres

Der Traumurlaub an sonnigen Stränden (Bild: Reisefieber)

Weiterbildung

Lebenslanges Lernen ist heutzutage wichtig. Die Arbeitswelt ist im ständigen Wandel begriffen. Das klassische Reisebüro ist bedroht von Internetangeboten aller Art. Arbeitnehmer/innen im Tourismus qualifizieren sich z.B. mit den Angeboten der Reiseveranstalter und Fremdenverkehrsämter mit Fachwissen zu den jeweiligen Reiseländern oder bestimmten Themen wie Kreuzfahrten, um den Kunden gut beraten zu können.

Man kann sich zum Experten für Australien, Asien, Deutschland, China, Kanada, Spanien usw. schulen lassen.

Onlineakademien bieten z.B.

  • Der Tour
  • FTI
  • Fit for Cruises (Kreuzfahrt)

Eine Auflistung der Angebote für Expedienten finden Sie unter Reiselinks

Reservierungssysteme

Spezielle Buchungsprogramme wie Amadeus, MySabre, Merlin, Worldspan, Galileo etc. wollen in der Praxis erlernt werden. Praxiskurse finden Sie direkt bei den Veranstaltern.

Reisefieber, am 20.06.2014
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Bildquelle:
Reisefieber (Woher kommt der Begriff Urlaub?)
TH Aschaffenburg (Studierende und Unternehmen knüpfen Kontakte)

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