Wölfe - unauffällige Rückkehrer

Erst waren es nur einige wenige Tiere, die von Polen kommend den Weg über die Oder auf bundesdeutsches Gebiet fanden. Sie konnten fast unbemerkt Ende der 1990er Jahre auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in der Lausitz (Nordostsachsen, Südostbrandenburg) ein kleines Jagdrevier besiedeln. Und hier gab es auch 2000 erstmals seit langer Zeit wieder Wolfsnachwuchs auf deutschem Boden. Dies war eine zoologische Sensation, denn der Wolf galt seit über 100 Jahren in Deutschland als ausgerottet. Allerdings gab es immer wieder einzelne Wölfe, die früher vor allem in der ehemaligen DDR, bisweilen aber auch in den alten Bundesländern, auftauchten. Denn Wölfe sind wanderfreudige Tiere, und nach dem Fall der Mauer war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Deutschland, als ehemaliges Wolfsverbreitungsgebiet, wieder aufgesucht wird.

In diesem Artikel finden Sie:

Wo kommen Wölfe eigentlich vor?

Wieviele Unterarten von Wölfen gibt es?

Wie leben Wölfe?

Wovon ernähren sich Wölfe?

Reissen Wölfe auch Haus- und Weidetiere?

Haben Wölfe schon Menschen angegriffen?

Können sich Wölfe zu stark vermehren?

Was tun bei einer Wolfsbegegnung?

Wo kommen Wölfe eigentlich vor?

Als besonders anpassungsfähige Beutegreifer waren Wölfe einst über den größten Teil der Nordhalbkugel verbreitet. Erst als die Haustierhaltung und Weidewirtschaft ihren Anfang nahm,  begannen in einigen Teilen des riesigen Verbreitungsgebietes Menschen die Wölfe als Nahrungskonkurrenten anzusehen. Seit dem 17.Jahrhundert begann die planmäßige Jagd auf Wölfe in Europa, die in West- und Mitteleuropa besonders fanatische Ausmasse annahm und zur fast vollständigen Ausrottung führte. Die Indianer Nordamerikas dagegen betrachteten Wölfe als ihre Brüder, doch nach der Besiedlung des Kontinents durch Europäer im 18. und 19.Jahrhundert verschwanden die Wolfsbestände auch in den Vereinigten Staaten fast völlig.

Wölfe bevorzugen Grasland und Wälder als Lebensraum, sie sind aber so anpassungsfähig, daß sie ziemlich alle Landschaften und Klimazonen besiedelt haben. Auch in Wüsten und Steppen sind sie anzutreffen, und ebenso in den kalten Regionen im hohen Norden. Es haben sich in dem riesigen Verbreitungsgebiet viele Unterarten entwickelt. Die am weitesten verbreitete Unterart ist der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus), der nun auch nach Deutschland zurückkehrt. In Europa gibt es noch 2 weitere Unterarten, den Iberischen Wolf (Canis lupus signatus) und den Italienischen Wolf (Canis lupus italicus). Besonders in Asien und Nordamerika gibt es noch zahlreiche weitere Unterarten, von denen einige äußerst selten geworden oder, wie die japanischen oder nordafrikanischen Wölfe, leider ganz verschwunden sind.

In Europa gibt es noch kleinere streng geschützte Wolfsvorkommen in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Skandinavien sowie vor allem in Ost- und Südosteuropa. Auch in Österreich und der Schweiz kommen einzelne Wölfe vor.

Freilebende Wölfe sind für Menschen ...

Freilebende Wölfe sind für Menschen ungefährlich (Bild: tpsdave / Pixabay)

Wieviele Unterarten von Wölfen gibt es?

 Es ist nicht möglich, diese Frage genau zu beantworten, da immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden. Hier eine aktuelle Auflistung:

Die mittelgroßen Polarwölfe (Canis lupus arctos) haben weißes bis cremeweißes langes Fell und kommen in der kanadischen Arktis sowie in Grönland vor. Die Population dieser Unterart ist stabil und darf (leider) legal bejagt werden. Polarwölfe leben in einer besonders rauen, praktisch menschenleeren Gegend.

Der Timberwolf (Canis lupus lycaon) könnte aufgrund genetischer Studien sogar eine eigene Art sein. Verbreitet ist er vor allem in Süostkanada sowie in den US-Bundesstaaten Michigan, Wisconsin und Minnesota.

Der Büffelwolf (Canis lupus nubilus) bewohnt die südlichen Rocky Mountains, den Mittleren Westen der USA, Ost- und Nordostkanada sowie West-Kanada und Südost-Alaska. Diese mittelgroße Unterart ist meist grau, manchmal schwarz, gelbbraun oder rötlich. Sie werden in Teilen Kanadas leider auch legal bejagt, die Population gilt als stabil.

Der Mackenzie-Wolf (Canis lupus occidentalis) kommt in Alaska, den nördlichen Rocky Mountains und in West- und Zentralkanada vor. Es sind sehr große, meist schwarz oder gemischt-grau oder braun gefärbte Tiere. 1995 wurden Mackenzie-Wölfe im Yellowstone-Nationalpark in Wyoming und in Idaho wiedereingeführt; leider werden auch sie legal in Alaska und Teilen Kanadas bejagt, sonst sind sie geschützt. Das Vorkommen soll stabil sein.

Die kleinste der 5 nordamerikanischen Unterarten ist der gelbbraun gefärbte Mexikanische Wolf (Canis lupus baileyi), der mit nur noch maximal 50 Tieren vom Aussterben bedroht und geschützt ist. Letzte Vorkommen gibt es in Westmexiko, seit einigen Jahren wurden sie auch in den USA (Arizona, New Mexico) angesiedelt.

Die 2 russischen Unterarten werden legal bejagt, der Bestand soll aber stabil sein: Der sehr große Russische Wolf (Canis lupus communis) aus Zentral-Russland sowie der ebenfalls sehr große Tundra-Wolf (Canis lupus albus) aus Nordrußland und Sibirien.

Zwischem Schwarzem und Kaspischem Meer verbreitet ist der relativ kleine Kaspische Wolf (Canis lupus cubanensis). Er wird in seiner Heimat stark bejagt, weil er als "Schädling" gilt. Sein Bestand ist stark gefährdet.

Die mit nur etwa 20 kg Gewicht leichteste und kleinste Unterart ist der Arabische Wolf (Canis lupus arabs), der teils in Saudi-Arabien sowie in Jemen und Oman verbreitet ist. Leider wird er dort als Schädling verfolgt. Es soll auch Vorkommen in Syrien, Jordanien und Israel geben.

Der ebenso recht kleine Indische Wolf (Canis lupus pallipes), verbreitet in Indien sowie in Teilen Vorderasiens, könnte aufgrund von genetischen Untersuchungen sogar eine eigene Art sein. Er hat sehr kurzes, dichtes gelbbraun bis sandfarbenes Fell.

Nicht viel bekannt ist über den Tibetischen Wolf (Canis lupus chanco). Verbreitet in Zentralasien und Tibet sowie im Himalaya-Gebiet ist es noch unklar, ob es von diesen Wölfen nur eine einzige oder mehrere Unterarten gibt, oder ob es sich sogar auch um eine eigene Art handelt.

Ebenso unklar ist, ob der sehr kleine Ägyptische Wolf (Canis lupus lupaster) aus Nordafrika eine kleine, schlanke Unterart des Wolfs ist, oder ob er den Schakalen zugerechnet werden müsste. Jedenfalls sind dieTiere sehr selten und vom Aussterben bedroht. Ihr Fell ist silbrig bis braungrau.

Auch in Japan gab es ursprünglich 2 Unterarten, die leider seit 1889 und 1905 ausgestorben sind: den Hokkaido-Wolf (Canis lupus hattai) sowie den besonders kleinen Honshū-Wolf (Canis lupus hodophilax). Größtenteils wurde denTieren mit Gift nachgestellt.

Der Iberische Wolf (Canis lupus signatus)) ist auf Nordwest- und Zentralspanien sowie Nordportugal beschränkt, ist mittelgroß, grau-braun gefärbt und nicht so kräftig gebaut wie der Eurasische Wolf. An seinen vorderen Beinen hat er dunkle Markierungen sowie Weißmarkierungen auf den oberen Lippen. In Nordspanien darf zum Teil noch Jagd auf die Tiere gemacht werden, ansonsten ist er geschützt, besonders in Portugal.

Der Italienische Wolf (Canis lupus italicus)) kommt nur auf der Italienischen Halbinsel vor sowie in Teilen der französischen Alpen. Diese mittelgroße, in der Färbung stark variierende Unterart war 1970 fast ausgerottet, steht seit 1976 unter Schutz und vermehrt sich langsam wieder.

Der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus) schließlich ist die am weitesten verbreitete Unterart in Europa und Asien. In Teilen Europas, in Russland, China, der Mongolei bis zum Himalaya vorkommend, sollen von den durchschnittlich großen, graubraun gefärbten Wölfen etwa noch insgesamt 100.000 Stück existieren. In manchen Ländern Asiens dürfen sie legal bejagt werden, in allen Ländern der Europäischen Union sind die Tiere geschützt. Der Bestand soll insgesamt stabil sein.

Keine Unterart der Wölfe, sondern eine eigenständige Art ist der Äthiopische Wolf (Canis simensis), auch Äthiopischer Schakal oder Abessinischer Fuchs genannt. Diese seltenste Wildhund-Art der Welt ist im Hochland von Äthiopien verbreitet.

Anders als der deutsche Name für den größten Wildhund Südamerikas vermuten lässt, ist der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) nicht näher mit den Wölfen verwandt, sondern stellt eine eigene Linie der südamerikanischen Wildhunde dar. Trotz seiner Größe jagt er nur Kleintiere und ernährt sich auch gern von Früchten.

Verbreitung des Wolfs - Infografik

 

https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/woelfe/verbreitung-des-wolfs/

(Bild: Eigenes Bild)

Wie leben Wölfe?

In der Regel leben Wölfe im Rudel, das aus einem Elternpaar mit deren Nachkommen besteht. Oft leben die Wolfseltern mit ein- bis zweijährigen Jungwölfen zusammen. Meist sind es nicht mehr wie 10 Tiere. Die Wolfswelpen werden im Schutz einer Höhle groß gezogen. Sobald die Jungwölfe mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif werden, verlassen sie das Familienrudel und gehen auf Wanderschaft, um sich ein freies Territorium zu suchen und selbst eine Familie zu gründen. Bei ihren Wanderungen benutzen sie auch gerne uralte Wolfspfade, die auch durch Deutschland führen. Die auf deutschem Gebiet auftretenden Einzelwölfe folgen solchen Pfaden, um sich neues Gebiet zu erobern.

Durch Beobachtungen an freilebenden Wölfen hat man festgestellt, dass die Tiere nicht in so einer streng hierarchischen Ordnung leben wie Wölfe in Zoos oder Wildgehegen. So gibt es in einem Familienrudel keine Rangordnungskämpfe, da die Wolfseltern automatisch die dominierende Rolle im Rudel übernehmen. Anders verhalten sich Wölfe in menschlicher Obhut. Hier können Kämpfe um die Rangordnung vorkommen, die Aggressionen halten sich aber dabei in Grenzen. Kein Tier nimmt dadurch Schaden, da sich Wölfe durch ihre Körpersprache verständigen können und ein Kampf beendet wird, indem sich der unterlegene Wolf dem Stärkeren unterwirft.

Wölfe leben üblicherweise in festgelegten Territorien, die sie gegen fremde Rudel, oder auch gegen andere Einzelwölfe verteidigen. Ähnlich wie Hunde setzen Wölfe Harnmarkierungen an ihren Reviergrenzen.

Wölfe verständigen sich durch viele verschiedene Lautäußerungen, wie Knurren, Wuffen und Winseln oder, am meisten bekannt, durch das typische Wolfsgeheul. Das Heulen dient zum einen der territorialen Abgrenzung, zum andern auch der Stärkung des Zusammenhalts der Rudelmitglieder. Häufig heulen die Wölfe zur Einstimmung auf die Jagd.

(Bild: Eigenes Bild)

Wovon ernähren sich Wölfe?

Wölfe  machen vor allem Jagd auf  größere Säugetiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine, Elche, Wildschafe und Wildziegen, aber auch auf Hasen und Nagetiere sowie gelegentlich auf Vögel. Sie gehen auch an Aas, manchmal suchen sie sogar in menschlichem Abfall nach Nahrung. Nur selten machen Wölfe eine Hetzjagd auf Beutetiere, meist versuchen sie sich an anzuschleichen, um dann einen Angriff zu starten. Schlägt der erste Versuch fehl, wird die Jagd meist abgebrochen. Hier unterscheiden sich Wölfe von Hunden, die ihre Kräfte nicht so einschätzen können und vermeintlichen Beutetieren oft lange hinterherlaufen, bis sie völlig entkräftet sind.

Wölfe heulen meist im Rudel

Reissen Wölfe auch Haus- und Weidetiere?

Tatsächlich kann es auch vorkommen, daß Wölfe Haustiere wie Schafe, Ziegen, Hühner oder auch seltener Rinder erbeuten, in Einzelfällen auch Haushunde oder Hauskatzen. Für Tierhalter sind von Wölfen gerissene Weide- oder Haustiere natürlich alles andere als ein schöner Anblick. Hinzu kommt, dass in früheren Zeiten Kleinbauern durch Wölfe  tatsächlich in ihrer Existenz bedroht werden konnten, da sie oft nur wenige Haustiere hatten. Die eigentliche Bedrohung für Kleinbauern waren aber keineswegs die Wölfe, sondern die Machtansprüche von Großgrundbesitzern, die von Kleinbauern und Landpächtern überhöhte Abgaben verlangten und als "Hilfe" für die Landpächter Jagd auf die Wölfe machten.

Gegen Angriffe von Wölfen auf ihre Weidetiere wissen sich die Tierhalter in klassischen Wolfsverbreitungsgebieten wie in Rumänien zu helfen, meist ohne daß auf die Wölfe geschossen wird. Die rumänischen Hirten haben Wachhunde, die es mit Wölfen aufnehmen können. Außerdem lassen sich die Wölfe meist mit lautem Geschrei von den Menschen vertreiben, auch ganz ohne Schusswaffen. In anderen Gebieten mit Wolfsvorkommen schaffen Elektrozäune erfolgreichen Schutz für die Weidetiere. Und in manchen Fällen wurde auch auf Wölfe geschossen, aber eine planmäßige Ausrottung von Wölfen, wie auch von anderen Großraubtieren, war in Ost- und Südosteuropa nie das Ziel der dort lebenden Menschen.

Zudem ersetzt der Staat in vielen Regionen mit Wolfsvorkommen den Landwirten heute den wirtschaftlichen Schaden durch Wölfe, oder auch durch andere große Beutegreifer wie Luchse oder Bären.

(Bild: Eigenes Bild)

Haben Wölfe schon Menschen angegriffen?

Bei manchen Menschen gibt es auch nach wie vor die alten Ängste vor dem Wolf, obwohl Wolfs-Experten immer wieder bekräftigen, dass Angriffe von Wölfen auf Menschen extrem selten sind. Der Mensch gehört überhaupt nicht zum Beuteschema von Wölfen. Wölfe meiden Menschen, wo sie nur können.  Ein verbürgter Fall, wonach Menschen von hungrigen Wölfen angegriffen, getötet und verspeist wurden, ist weltweit nicht bekannt. Entsprechende Geschichten aus früheren Zeiten sind aufgrund von aktuellen Forschungsergebnissen nicht Ernst zu nehmen.

Angriffe von Wölfen auf Menschen in freier Natur kamen zwar immer wieder mal vor. Aber die Tiere waren fast immer an Tollwut erkrankt. Die meisten Angriffe passierten in Indien. Dies ist auch das Land, in dem Tollwut noch häufiger als anderswo vorkommt. Diese fürchterliche, eine Gehirnentzündung hervorrufende Viruserkrankung kommt in Deutschland nicht mehr vor (könnte aber prinzipiell auch wieder auftreten, was aber nicht wahrscheinlich ist). Die Fuchstollwut konnte erfolgreich durch geimpfte Köder bekämpft werden. Seit 2008 gilt Deutschland nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als tollwutfrei. Auch Österreich ist seit 2008 frei von Tollwut, die Schweiz bereits seit 1999.

Aus Kanada  sind  Fälle von Wolfsangriffen bekannt, wo die Wölfe durch Jäger in die Enge getrieben waren und so ein Angriff von Menschen provoziert wurde. Aber wenn Mensch und Wolf in der Natur ihrer Wege gehen, kommt es nicht zu Angriffen auf Menschen.

Manche Wölfe in Zoos oder Gehegen können unter Umständen für Menschen gefährlich werden, da ihnen der natürliche Abstand fehlt und sie die Menschen für eine Art "künstlicher Wölfe" halten. So berichtet der international angesehene Wolfsforscher Erik Zimen (1941 –  2003) in seinem Buch "Der Wolf - Verhalten, Ökologie und Mythos" von manchmal unberechenbaren Reaktionen von halbzahmen Wölfen. In seinem Wolfsgehege am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald reagierten die Tiere in manchen Situationen  auch gegenüber ihnen gut bekannten Menschen dominant oder sogar aggressiv. Wölfe sind keine Haushunde, auch wenn sie als dessen Vorfahren gelten, aber völlig zahm werden sie oftmals nicht. Wölfe sind daher, wenn überhaupt, nur für Wolfsexperten als Haustiere geeignet.

Ein schlimmer, aufsehenerregender Unfall ereignete sich im Juni 2012 in dem schwedischen Tierpark Kolmården. Hier gibt es ein großes Wolfsgehege, in dem Zoobesucher unter Aufsicht des Zoopersonals eine Stunde lang unter den Tieren verbringen können. Doch nun wurde eine 30jährige Tierpflegerin in diesem Wolfsgehege offensichtlich von den Zoo-Wölfen angegriffen und tödlich verletzt. Wie es zu dem Angriff auf die als erfahren geltende Mitarbeiterin gekommen war, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht nur, dass die Frau das Gehege mit den Wölfen am Morgen allein betreten hat und kurz darauf von Kollegen tot aufgefunden wurde. Auch kleinere Zwischenfälle mit Zoobesuchern sollen vorgekommen sein.

Können sich Wölfe zu stark vermehren?

Wölfe stehen in Deutschland und im ganzen EU-Gebiet unter Artenschutz und dürfen nicht gejagt werden. Werden sich die Wölfe deswegen nun unkontrolliert vermehren?

Die Antwort ist ein klares "Nein", denn  in einem Wolfsrudel paaren sich nur die stärksten Tiere miteinander. Und auch nur dann, wenn die Wölfe genug Beute machen und ihre Jungen gut versorgen können. Gibt es also weniger Beutetiere wie Rehe, Hasen oder Wildschweine, so vermehren sich die Wölfe von Natur aus weniger. Dies haben Wissenschaftler durch langjährige Beobachtungen festgestellt, unter anderem in Kanada. Der Bestand an Beutegreifern und Beutetieren reguliert sich also von selbst, ohne daß menschliche Eingriffe notwendig sind.

Hinzu kommt außerdem, daß sich miteinander verwandte Wölfe nicht paaren, sondern erst einen passenden Partner in einem anderen Revier suchen. Die Suche kann auch längere Zeit dauern. Und Wölfe sind, wie erwähnt erst mit 2 Jahren geschlechtsreif, anders als Haushunde.

In freier Natur können Wölfe 10 - 15 Jahre alt werden.

 

Was tun bei einer Wolfsbegegnung?

Einem Wolf tagsüber zu begegnen, ist ziemlich unwahrscheinlich, da sich die Tiere in einem Versteck ausruhen und meist erst in der Dämmerung aktiv werden. Da Wölfe nicht unbedingt auf menschenleere, wilde Naturregionen angewiesen sind und da die Jungwölfe auf Wanderschaft gehen, ist es möglich, dass einzelne Tiere oder Wolfspaare auch in anderen Regionen Deutschlands auftauchen. Bevorzugter Wolfslebensraum sind aber von Menschen nur dünn oder gar nicht bewohnte Gegenden.

Untersuchungsausschuss zur Tötung des Wolfes "Kurti" gefordert! - Eine Online-Petition von change.org

Falls Sie tatsächlich mal einem oder mehreren Wölfen in der Natur begegnen sollten, so brauchen Sie eines nicht zu haben: Angst. Bleiben Sie ruhig stehen, laufen Sie nicht weg und beobachten Sie die scheuen Tiere in Ruhe. Die Wölfe werden sich recht schnell von selbst entfernen. Wie schon erwähnt gab es zu keiner Zeit Fälle, wo Wölfe Menschen angegriffen haben, um sie zu fressen. Auch Kinder werden nicht von wildlebenden Wölfen angefallen.

Jedenfalls würde ich, der Autor dieses hoffentlich interessanten Beitrags, mich freuen, einen Wolf in der heimischen Natur beobachten zu können oder freilebende Wölfe heulen zu hören.

Ich schließe mich den Menschen an, die sagen: Wölfe, Willkommen zurück in Deutschland.

(Bild: Eigenes Bild)

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