Der Klassiker: die Apfelernte als Marmelade oder Gelee einkochen

Für Apfelgelee benötigt man Saft, für Marmelade Fruchtstücke. Wer viel Gelee einkochen möchte, kann bei einer riesigen Apfelernte die Dienste einer Mosterei in Anspruch nehmen. Dort wird die Arbeit des Entsaftens erledigt. Kleinere Mengen lassen sich noch selber bearbeiten, indem man die Apfelstücke weich kocht und dann durch ein Tuch passiert. Saft und/oder Fruchtstücke werden mit Gelierzucker aufgekocht und heiß in vorbehandelte, d.h. heiß ausgewaschene und möglichst sterile, Gläser gefüllt und luftdicht verschlossen. Beim Abkühlen entsteht ein Unterdruck im Glas, der zusammen mit der sterilen und sauberen Arbeitsweise zu einer langen Haltbarkeit des süßen Aufstrichs führt. Wer bei anderen Früchten ebenfalls größere Mengen ernten konnte, kann selbstverständlich auch gemischte Formen von Apfelmarmelade herstellen. Ob Brombeer oder Holunder - erlaubt ist, was schmeckt.

Saft und Cidre

Größere Mengen Äpfel lassen sich gut von Mostereien entsaften. Man liefert z.B. 50 Kilogramm Äpfel und erhält dafür etwa 20 Liter Saft, je nach Kelterei. Seltener ist es möglich, den Saft wirklich aus seinen eigenen Äpfeln wiederzubekommen. Wer auf wirklich eigenem Apfelsaft besteht und eine größere Apfelernte damit verarbeiten will, schafft sich zweckmäßigerweise einen Dampfentsafter an. Mit diesem kann der Apfelsaft direkt in Flaschen abgefüllt werden. Den so gewonnenen Apfelsaft sollte man bald verbrauchen. Wer eine längere Haltbarkeit wünscht, muss die Flaschen vor dem Befüllen sterilisieren, d.h. mit heißem Wasser auskochen und für größtmögliche Hygiene beim Befüllen sorgen. Keimfrei und dunkel gelagert hält sich der Apfelsaft dann einige Monate.

 

Apfelwein kann man bei einer Kelterei in Auftrag geben oder auch selber keltern. Mit einer Obstmühle werden die Äpfel in kleine Stücke geschnitten, aber nicht so klein, dass Apfelmus entsteht. Denn Apfelmus lässt sich nicht mehr auspressen. Der selber oder von einer Kelterei gepresste Saft kommt in ein Gärgefäß bzw. Kanister aus Edelstahl oder Kunststoff, das aber keinesfalls bis zum Rand gefüllt werden darf. 15% Platz braucht der Cidre zum Arbeiten und für die Schaumbildung. Um die Gärung zu unterstützen, kann dem Saft Weinhefe zugesetzt werden, notwendig ist dies aber nicht. Nach wenigen Tagen beginnt die Gärung und dauert circa 2-3 Wochen. Danach wird die Bläschenbildung weniger und man sollte das Gärgefäß nun bis obenhin befüllen, damit keine Bakterien den Apfelwein verderben. Nach weiteren 2-3 Monaten ist der Apfelwein fertig.

Apfelkompott

Für ein leckeres Apfelkompott müssen die Äpfel zuerst gewaschen und geschält werden. Danach schneidet man sie in Viertel und befreit sie von ihrem Gehäuse. Unter Zugabe von einem Schuss Zitronensaft werden die Apfelstücke in einem großen Topf mit etwas Wasser gekocht. Wer später seine Apfelstücke für unterschiedliche Zwecke verwenden will, belässt es bei diesen Zutaten. Wer sowieso später die eingemachten Äpfel mit Zimt und/oder Vanille genießen möchte, kann diese Zutaten auch bereits schon mit in den Kochtopf geben, denn die Aromen entwickeln sich auch im Glas und können prima durchziehen.

Die Äpfel müssen gekocht werden, bis sie richtig weich sind. Erst dann gibt man sie in sterile Gläser, die man durch vorheriges Auskochen keimfrei gemacht hat. Die Gläser mit dem Kompott halten gut verschlossen und an einem dunklen Ort gelagert einige Monate.

 

Variante: Pikantes Chutney:

 Die Vorgehensweise ist genauso wie beim Kompott. Der Unterschied besteht darin, dass Essig eine wichtige Zutat neben den Äpfeln ist. Ansonsten ist alles erlaubt, was schmeckt. Da Chutney normalerweise etwas herzhafter ist, lassen sich für ein Apfel-Chutney die Äpfel am Besten mit Gemüse kombinieren, also beispielsweise Möhren oder Zucchini.

Leckere Verwendungsmöglichkeiten für die Apfelernte finden sich überall
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Die Apfelernte im Keller lagern oder in der Gefriertruhe einfrieren?

Frisches Obst sollte so bald wie möglich verzehrt werden. Einige Apfelsorten erlauben jedoch auch eine monatelange Lagerung, das betrifft vor allem die spätreifen Sorten. Wer über einen kühlen und trockenen Kellerraum verfügt, hat die besten Voraussertzungen, dort seine Apfelernte zu lagern. Auf Gittern legt man die Äpfel aus und sorgt dafür, dass sie so wenig Auflagefläche wie möglich haben und keine Berührung mit den Nachbaräpfeln. Alle paar Tage sollte man einen Rundgang machen und seine Apfelernte inspizieren, um faule Exemplare aussortieren zu können. Rechtzeitig entdeckt und entfernt, stecken sich die anderen Äpfel nicht an.

 

Die andere Alternative wäre das Einfrieren. Das geht allerdings nicht ohne Vorarbeit. Zunächst einmal müssen die gewaschenen Äpfel in Stücke geschnitten werden. Ganze Äpfel sind zu groß und würden nicht richtig durchfrosten. Das Gehäuse braucht man später wahrscheinlich eher nicht, deshalb braucht man es auch nicht mit einfrieren und entfernt es vorher. Die Apfelstücke legt man in eine tiefkühlgeeignete Dose und friert das Ganze schnell durch Schockfrosten ein. Ist beim Einfrieren bereits der spätere Verwendungszweck klar, so kann man die Stücke bereits im Hinblick darauf vorbereiten. Wenn man später die noch gefrorenen Apfelstücken nämlich so wie sie sind auf den Kuchenteig legen kann und diesen gleich in den Ofen schiebt, erspart sich eine Menge Arbeit.

Die getrocknete Apfelernte

Apfelringe und Apfelspalten sind eine leckere Nascherei für Zwischendurch. Neben vielen anderen getrockneten Früchten gibt es zwar auch Apfelringe im Supermarkt zu kaufen, aber meistens sind sie mit Konservierungsstoffen versehen, geschwefelt oder ganz einfach zu teuer. Haben Sie eine reiche Apfelernte, so können Sie sich überlegen, diese Leckereien selber zu machen - es geht ganz einfach. Die Äpfel werden gewaschen und mit einem Apfelausstecher von ihrem Kerngehäuse befreit. Daanach schneidet man den Apfel in Scheiben von etwa einem halben Zentimeter. Durch das Loch, das der Apfelausstecher gelassen hat, entstehen somit Ringe. Diese kommen ins Dörrgerät und werden dort nach Anleitung getrocknet. Alternativ kann man sich auch mit dem Backofen behelfen. Allerdings muss man darauf achten, dass es dort nicht zu heiß wird, sonst verbrennen die Ringe. Außerdem dauert der Trocknungsprozess relativ lange und der Backofen ist nicht die energiesparendste Variante. Mit dem Dörrgerät ist man besser beraten, zumal die meisten Geräte auch über eine Abschaltautomatik verfügen. Wer keinen Apfelausstecher hat, schneidet die Apfelernte ganz einfach in schmale Spalten und trocknet diese. Nach dem Trocknen werden die Apfelringe oder Spalten in einem Beutel verpackt. Sollen sie an einem trockenen Ort gelagert werden, so kann man es mit einem luftdurchlässigen, groben Baumwollbeutel versuchen. Auf Nummer sicher geht man aber, wenn man Folienbeutel verwendet und diese nach Möglichkeit auch verschweißt.

Fallobst

Im Sommer empfiehlt es sich natürlich, das Fallobst regelmäßig aufzulesen. Der süße Duft des Obstes lockt sonst eine Menge Insekten an, darunter auch Wespen, die sich am Fallobst gütlich tun. Wenn es Herbst wird und die Tage kühler werden, schadet es in einem Naturgarten aber auch nicht, den ein oder anderen Apfel einfach im Gras liegen zu lassen. Igel und andere Tiere, die nun verstärkt auf der Suche nach Futter sind, um sich ihr Winterpolster anzufressen, werden die Leckerei zu schätzen wissen. Das gleiche gilt auch für die obersten Äpfel am Baum. Bevor man in halsbrecherischen Aktionen und mit langem Apfelpflücker auf wackelige Leitern kletternd versucht, auch noch den letzten Apfel der diesjährigen Apfelernte vom Baum zu holen, kann man es auch ruhiger angehen lassen. Die heimische Vogelwelt liebt nämlich die einzelnen Reste an den Bäumen auch. Wer also im Winter sowieso füttert und Meisenknödel hinaushängt, kann mit seiner Nächstenliebe also ruhig schon etwas früher beginnen und einfach etwas von dem Reichtum für die Tiere übrig lassen.

 

Sonja, am 14.08.2012
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