Euphorbia mit auffällig roten Scheinblüten (Bild: a.sansone)

Wolfsmilchgewächse - Botanik - Euphorbiaceae

Wolfsmilch (Euphorbia) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). In Mitteleuropa sind knapp 25 Arten vertreten.

 

Der Teufel steckt im Detail - Weihnachtsstern

Weihnachtsstern Scheinblüte (Bild: a.sansone)

Woher stammt der Name "Wolfsmilch"? Woher "Euphorbia"?

Der deutsche Name "Wolfsmilch" wurde der Pflanze wegen seines giftigen Milchsaftes "gefährlich, wie ein Wolf" im Volksmund verliehen.

Sein botanischer Name "Euphorbia" allerdings geht auf das Altertum zurück. König Juba II von Mauretanien widmete dem "herba euphorbia" und dessen gummiartigen Milchsaft, der als Arzneimittel diente, aber auch dem Harz selbst, eine Schrift. Die Pflanze benannte er nach seinem Leibarzt Euphorbos.

Wolfsmilcharten spektakulär - Euphorbia at its Best

Euphorbia dendroides mit typischer Rotfärbung (Bild: a.sansone)

Einige bekannte Arten der Wolfsmilch

Heimische Arten der Wolfsmilch sind:

  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
  • Sonnenwolfsmilch (Euphorbia helioscopia)
  • Eselswolfsmilch (Euphorbia esula)Euphorbia
  • Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
  • Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides)
  • Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua)
  • Garten-Wolfsmilch (Euphorbia peplus)

Die heimischen Wolfsmilcharten sind weit verbreitet: von Wäldern, Äckern, Gärten, Ödland, Magerrasen bis Felsen, aber auch Sümpfen, bis in die Höhe von etwa 1.000 m.

Im europäischen Raum findet man prachtvolle Wolfsmilcharten speziell im Mittelmeerraum, etwa in Griechenland/auf den griechischen Inseln:

  • Baumartige Wolfsmilch (Euphorbia dendroides) mit rötlichem Stamm, grünen Blättern und leuchtend gelben Scheinblüten. Oft hängen diese bis zu zwei Meter hohen Wolfsmilchbäume äußerst beeindruckend an den Küstenfelsen.
  • Dornbusch-Wolfsmilch (Euphorbia acanthothamnos), dornenbewehrt, kugelig in der Form, nicht sehr einladend auf ihr zu landen.
  • Dornige Wolfsmilch (Euphorbia spinosa)
  • Strandwolfsmilch (Euphorbia paralias)
  • Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias)

 

Kreuzblättrige Wolfsmilch

Euphorbia lathyris (Bild: anro0002 / Flickr)

Die Rekordhalter bei den Euphorbien

Die kleinste Wolfsmilch ist das Zwerggewächs Euphorbia rechingeri (Griechenland), ein Endemit der alpinen Stufe der Weißen Berge.

Die größte Wolfsmilch ist die Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia dendroides), diese imposante Großstaude streckt ihre Glieder bis zu 200 cm in den Himmel.

Weihnachtsstern/Hans/Pixabay

Die bekanntesten Wolfsmilch-Arten sind

 

Mittelmeer-Wolfsmilch - der Riese
Mittelmeer Wolfsmilch

Mittelmeer Wolfsmilch (Bild: a.sansone)

Wolfsmilch (Euphorbia) eine tolle Staude für den Garten - Welche Arten und Sorten bieten sich an?

Pflanzen aus der Gattung Euphorbia eignen sich im Garten sowohl als gestaltendes Element, durch ihren besonderen Wuchs, aber auch als Lückenfüller und Unterbewuchs, um andere Solitär-Pflanzen, wie etwa Lilien, in den Vordergrund zu rücken.

Achtung: Sukkulente Euphorbien sind nicht frosthart, können also nur in Töpfen gehalten werden.

Blütezeit: Das variiert bei den verschiedenen Arten, aber ab April bis Juli blühen die meisten. Einige Arten sind besonders im Herbst eine Augenweide. Nur einige besonders spektakuläre Euphorbia-Arten für den Anbau im Garten seien hier aufgeführt.

Besonderer Wuchs:

  • Euphorbia characias als gestaltendes Element durch die bürstenförmigen hohen Blütensäulen.
  • Euphorbia cyparissias ist ein hervorragender Lückenfüller.
  • Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Besondere Farbigkeit:

  • Euphorbia griffithii sticht durch die leuchtend orange Farbe hervor.
  • Euphorbia amygdaloides "Purpurea", dunkelrotes Blattwerk
  • Euphorbia milii (Christusdorn)
  • Euphorbia marginata weißberandet, auch amerikanisches Edelweiß genannt.
  • Euphorbia marginata-Samen
  • Euphorbia dulcis "Chameleon" wechselt von Burgunderrot bis Violett die Farbe.

Raritäten-Samen sind übrigens ein ganz tolles Geschenk für Pflanzenfreunde.

Achtung bei der Gartenarbeit: Die Wolfsmilch ist hautreizend; also immer mit Handschuhen arbeiten.

Ein ganzes Beet Euphorbia - etwas für Liebhaber

Dunkelblättrig und nieder, rot blühend und mittelhoch und strauchartig zwischen Bodendeckern - und das alles nur mit Wolfsmilchgewächsen? Probieren Sie es aus, es hat seinen Reiz.

Dieser Pflanztipp etwa erschien in "mein schöner Garten" Januar 2013.

Dunkelbelaubt ist die mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides "Black Bird"). Von März bis Mai bringt sie leuchtend gelbgrüne Blüten hervor.

Von Mai bis Juni blüht dann die Goldwolfsmilch (Euphorbia polychroma).

Die Himalaya-Wolfsmilch (Euphorbia griffithii "Fireglow") ist rötlich angehaucht.

Als Polsterstauden zu empfehlen sind Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) und die allseits bekannte Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias).

 

Wolfsmilch in der Heilkunde und in der Hexenküche

Gemeinsam ist allen Euphorbia-Arten der ätzend wirkende Milchsaft. Manche können bei Kontakt mit den Augen sogar zu vorübergehender Erblindung führen. Schon im 1. Jhdt. nach Christus verwendete der griechische Arzt und Namensgeber Euphorbos den Milchsaft zur Heilung diverser Krankheiten.

Die heimische Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa) diente noch in meinen Kindertagen als Allheilmittel gegen die für Kinder typischen Warzen. Ein wenig frischer Milchsaft aufgeträufelt und die Warzen sagten "Ade" oder auch nicht.

 

Quellen

  • Botanica, Könemann Verlagsgesellschaft mbH, 2000 Köln
  • Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora, Schönfelder, Franckh-Kosmos Verlag, 2011 Stuttgart
  • Pflanzenfamilien, Bayton & Maughan, Haupt Verlag, 2018 Bern
Adele_Sansone, am 10.05.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Rizinus - Wunderbaum)
a.sansone (Wolfsmilchgewächse - Familienporträt)

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