Wühlmäuse

Zur Familie der Wühlmäuse zählen die Rötelmaus, die Feldmaus, die Schermaus aber auch die Lemminge und die Bisamratte. Im Obst- und Gartenbau tritt vornehmlich die Schermaus als Schädling auf. Ihre Nagezahnspuren weisen eine Breite von 3,5 mm auf. Schermäuse leben einzelgängerisch, sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und nicht wählerisch, was den Speisezettel angeht: Schermäuse machen zwischen den Wurzeln von Löwenzahn, Petersilie oder Karotten keinen Unterschied. Auch die Wurzeln von Ziergehölzen wie Rosen stehen auf dem Speiseplan. 60 bis 100 Gramm frische Wurzeln pro Tag benötigt eine erwachsene Maus.

Bild: Rötelmaus, www.pixelio.de

Wie Wühlmäuse Schaden anrichten

Der primäre Schaden entsteht dadurch, dass die Mäuse Wurzeln, Blumenzwiebeln und Wurzelgemüse abnagen. Sie können auch Obstbaumkulturen schädigen, da sich selbst vor Baumwurzeln keinen Halt machen. Sekundäre Schäden entstehen durch das Gangsystem der Wühlmäuse, das jeden gepflegten Rasen in eine bucklige Landschaft verwandelt. Die flachen Gänge führen kurz unter der Oberfläche und weisen kleine Erdhäufchen auf, die links und rechts neben dem Gang verteilt werden. Sie sind damit nicht mit den Maulwurfshügeln zu verwechseln, die wesentlich größer, höher und in ihrer Grundfläche rund sind.

Natürliche Feinde der Wühlmäuse

Zu den natürlichen Feinden der Wühlmäuse zählen Greifvögel, Eulen, das Hermelin, der Iltis, das Mauswiesel, Ringelnattern, Füchse, Marder und nicht zuletzt die Hauskatze. Hält man Katzen mit Freigang oder bietet man den anderen natürlichen Feinden geeignete Lebensräume, hält sich auch die Mäuseplage in Grenzen.

Bild: ein natürlicher Feind der Mäuse

Bilder: www.pixelio.de

Prävention und Gegenmaßnahmen

Wer den Wühlmäusen keine Armee ihrer natürlichen Feinde gegenüberstellen kann, dem bieten sich dennoch eine Reihe von giftfreien Möglichkeiten und vorbeugenden Maßnahmen um die lästigen Gäste loszuwerden.

  • Einsatz von Fallen: Der Einsatz von Draht oder Kastenfallen ist die langfristig erfolgreichste Methode. In den Fallen sollten unbedingt Gemüseköder verwendet werden, da man sonst Gefahr läuft Maulwürfe oder Mauswiesel zu fangen. Da Mäuse sehr geruchssensibel sind, sollten beim Aufstellen der Fallen unbedingt Handschuhe getragen werden.
  • Wühlmäuse sind empfindlich gegen Störungen ihres Lebensraumes. Dazu zählt häufiges Rasenmähen genauso wie Fußballspielen. Aber auch Buttermilch oder Pflanzenjauchen von Nussblättern oder Holunder, die regelmäßig in die Gänge gegossen werden, sollen helfen.
  • Geräte auf Ultraschallbasis senden regelmäßig Signale aus, die Wühlmäuse, aber auch Maulwürfe, abschrecken. Die werden einfach in das Erdreich gesteckt und entweder mit Batterien oder mit Solarzellen betrieben. Eine Abschreckung von Mäusen mittels Ultraschall ist sehr wirksam, kann aber aufgrund des regelmäßigen und hörbaren Piep-Tones auch etwas störend wirken.
  • Blumenzwiebeln kann man in geeigneten Pflanzkörben in die Erde setzen und so dem Zugriff der Mäuse entziehen. Auch für junge Bäume gibt es geeignete Drahtkörbe. 

Nagetiergifte – Rodentizide

Die Wirkstoffe von Rodentiziden, die gegen Ratten und Wühlmäuse eingesetzt werden, sind auch für Menschen und Haustiere stark giftig. Es wird grundsätzlich zwischen zwei Methoden unterschieden: Begasungsmittel und Ködergifte. Begasungsmittel (Wühlmauspatronen) sind hochwirksame Atemgifte. Die Patronen werden in den Gängen der Wühlmäuse ausgelegt und zumeist durch Feuchtigkeit aktiviert. Durch unsachgemäße Anwendung oder Unfälle können auch bei Menschen ernsthafte Symptome auftreten. Ködergifte sind geschmacksneutral und geruchlos. Die Wirkung setzt zeitverzögert ein, damit die Tiere nicht gewarnt werden. Diese Mittel hemmen die Blutgerinnung und das Tier verendet qualvoll an inneren Blutungen.

Gefahren von Nagertiergiften für Mensch und Umwelt

Viele Wirkstoffe können über Atmung oder Haut aufgenommen werden. Ködergifte, die die Blutgerinnung aufheben entfalten diese Wirkung auch bei Mensch und Haustier, wenn sie irrtümlich eingenommen werden. Da sie geruch- und geschmacklos sind, ist die Gefahr bei Kindern und Hunden besonders groß.

  • Sekundärvergiftungen von Haus- oder Wildtieren, die vergiftete Nagetiere fressen kommen häufig vor, vor allem da Ködergifte nur zeitverzögert wirken.
  • Überreste von Begasungsmitteln entwickeln bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft ein giftiges Gas.
  • Vergessene Köder bleiben jahrelang wirksam und stellen eine erhebliches Gefahrenpotential für Kinder, Haustiere und Nutztiere dar.
  • Die meisten dieser Gifte sind auch für die Umwelt gefährlich. Sie gelangen ins Grundwasser und in offene Gewässer und sind auch giftig für Fische.
  • Hat man es geschafft eine ganze Sippe auszurotten, währt die Freude meist nicht lange, denn freigewordene Reviere werden schnell wieder nachbesetzt. Auch die Wirkung von Giften ist daher nur von kurzer Dauer.
Laden ...
Fehler!