Schönheitsideal XXL...

Das Schönheitsideal mauretanischer Frauen klingt für uns mehr als nur weltfremd. XXL soll es sein, üppige Kurven reichen nicht mehr aus, fettleibig muss es mindestens sein. Um dem entsprechen zu können, werden junge Mädchen rund um die Uhr zwangsernährt. Nur wenig Schlaf bleibt den Kindern. Ganze 10.000 kcal pro Tag müssen rein. Koste es, was es wolle.

In der Regel werden die Mädchen von ihren eigenen Familien (allerdings nur Frauen) zwangsernährt. Sollten diese sich das Leid nicht antun wollen, werden die Mädchen zur "Königin der Zwangsfütterung" geschickt, wo sie über mehrere Jahre gemästet werden. 

Warum werden die Mädchen zwangsernährt?

In Mauretanien gilt XXL für Frauen als Schönheitsideal. In einzelnen Teilen der Bevölkerung gelten fette Frauen als schön und gesund. Nur Frauen, die wirklich fett sind, sollen einen Mann haben. Die Frauen selber erklären es mit folgendem Satz: "Wird eine fette Frau von einem Mann geliebt, liebt der Mann mit ganzem Herzen. Er hat viel mehr zu lieben, als bei einer dünnen Frau." (keine wortwörtliche Aussage, aber inhaltliche). Der Glaube, der dahinter steht, klingt einleuchtend aber für uns freilich vollkommen weltfremd und keinesfalls als Rechtfertigung für eine Zwangsfütterung, die unter enormen Qualen erfolgt, anzusehen.

Wie erfolgt die Zwangsfütterung...

Ziel einer jeden Zwangsfütterung ist es, die Mädchen täglich mit 10.000 kcal zu mästen. Dabei bekommen die Mädchen kiloschwere Schüsseln mit Nahrung, welche sie auf ihren Knien platzieren müssen. Wie in einem schlechten Film müssen die Kinder ihre Köpfe in die Schüsseln stecken und so schnell wie sie können essen. Nicht mit den Händen, nicht mit Löffeln, sondern einfach nur mit dem Mund - gehalten wie Tiere. 

..."Ich kann nicht mehr, krieg nichts mehr runter"...

Wenn die Mädchen die Nahrungsaufnahme verweigern, nicht mehr können und "Voll" sind, werden ihnen Schmerzen zugefügt. So lange, bis sie weiter essen. Dazu werden zwei Stöcker genommen, in welche die großen Zehen beider Füße zusammengequetscht werden. Koste es, was es wolle, das Essen muss rein. 

Wenn das Gegessene erbrochen wird, weil es einfach zu viel ist, müssen die Mädchen die gesamte Portion noch einmal essen. Erschreckend, aber traurigerweise wahr.

Zwangsfütterung nur für die Reichen...

In einem Land wie Mauretanien, wo auch Hunger und Armut eine immense Rolle spielt, ist die Zwangsfütterung nicht für jede Familie möglich. Ist diese doch mit enormen Kosten verbunden. Aber was machen die Familien, die kein Geld für die Zwangsfütterung ihrer Töchter haben?

Mädchen aus Familien mit wenig Geld werden mit Hilfe von Tiermedikamenten, die zur Mast der Tiere gedacht sind, versorgt. Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das viele Kinder teuer bezahlen müssen. Zahlreiche Mädchen sind durch die Einnahme der Medikamente bereits verstorben. Organversagen ist dabei der häufigste Grund.

Eure Meinung zur Zwangsfütterung kleiner Mädchen in Mauretanien

Zu guter Letzt...

Die Zwangsfütterung geht so lange, bis sich die Mädchen aufgrund ihres Gewichts kaum noch imstande fühlen, sich zu bewegen. Die Knochen leiden immens unter der Masse, die getragen werden muss.

Wusstet ihr, dass die Zwangsfütterung nur an Mädchen und keinesfalls an Jungen/Männern durchgeführt wird? Denn Männer sind aus Sicht der Frauen nur attraktiv, wenn sie schlank sind. Fette Männer sind ihrer Ansicht nach eklig!

Autor seit 13 Jahren
133 Seiten
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