Warmlaufen vor dem Sport mindert ...

Warmlaufen vor dem Sport mindert die Verletzungsgefahr (Bild: Pixabay)

Laufspiele zum Aufwärmen

Auf den ersten Blick gehört Laufen zu den unbeliebtesten Arten des Aufwärmens und wohl jeder verbindet damit minutenlanges, anstrengendes im Kreis herum rennen, angetrieben von einem Sportlehrer oder -lehrerin mit Uhr und Trillerpfeife in der Mitte. Dessen ungeachtet ist das Laufen – oder Einlaufen bzw. Warmlaufen, wie es meist genannt wird – durchaus aus physiologischer Sicht sehr sinnvoll. Aber halt auch lästig …

Oft reichen aber, insbesondere im Kinderturnen, schon einfach Ergänzungen oder kleinere Aufgaben die zusätzlich vergeben werden, um Abwechslung und Spaß mit rein zu bringen. Einige Beispiele und Anregungen wie sich Kinder mit kleineren Tricks doch animieren lassen finden Sie nun hier.

Last minute – Minuten schätzen

Eine ganz einfach Abwandlung des Warmlaufens ist das Minuten schätzen. Hierbei geht es darum, abzuschätzen, wann eine vorgegebene Zeit in der man laufen muss vorbei ist. D.h. jeder läuft solange, wie er glaubt sich noch in der Zeit zu befinden. Macht man dies zugleich als Wettbewerb, ist die Gefahr auch relativ gering, dass sich »Bewegungsverweigerer« frühzeitig hinsetzen, mit dem Argument, die Zeit wäre gefühlt bereits vorbei. Wer am nächsten an das tatsächlichen Ende herankommt hat gewonnen. Dies ermöglicht auch langsameren Läufern bis zum Schluss dabei zu sein und sogar gewinnen zu können und nicht nur frustriert hinter den anderen als oft belächeltes Schlusslicht herzuhächeln.

On the Line statt online – Linienlauf

Dies funktioniert naturgemäß nur dort, wo Linien auf dem Boden aufgezeichnet sind, vorzugsweise in Turnhallen die für viele verschiedene Sportarten ausgelegt sind. Je mehr Linien, umso besser. Die Kinder dürfen sich bei diesem Aufwärmspiel nur auf den Linien fortbewegen und behalten dabei die zu Beginn gewählte Richtung bei. Kommt ein anderes Kind entgegen, muss man auf eine benachbarte Linie ausweichen. Dies erfordert und steigert neben dem Aufwärmen die Konzentration und Koordinationsfähigkeit. Einerseits muss man darauf achten, die Linie nicht zu verlassen, andererseits muss man vorausschauen, ob jemand einem auf der »eigenen« Linie entgegen kommt. Steigern lässt sich dieses Laufspiel durch Tempovorgaben oder indem man dem Spiel einen Wettkampfcharakter verleiht, beispielsweise dergestalt, dass die beiden sich Entgegenkommende die keine Ausweichmöglichkeit mehr haben, ausscheiden. So muss noch mehr vorausgeschaut werden, was schnell zu einer relativ komplexen Aufgabe werden kann.

Schneller als Lucky Luke – Schattenlaufen

Altbekannt aber dennoch sehr effektiv ist das Schattenlaufen. Hierbei bilden Sich immer Paare, von denen jeweils einer der Schatten des Anderen ist. Der Schatten läuft hinter dem Schattenspender und macht alle Bewegungen die dieser macht möglichst genau nach. Zunächst sollte man locker und gemütlich beginnen, um ein Gefühl als Schatten zu bekommen. Dann kann man allmählich sowohl Tempo als auch Richtungswechsel und andere Bewegungen steigern. Das fördert neben dem Aufwärmen sowohl die Konzentration, und steigert die Reaktionsfähigkeit, die bei vielen Mannschaftsportarten wichtig ist. Nach einer bestimmten Zeit wechseln die Kinder und der andere wird zum Schatten.

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Naturgewalten

Dieses Aufwärmspiel lässt sich in jeder Hinsicht frei abwandeln und ist auch dementsprechend unter den verschiedensten Namen bekannt. Das Grundprinzip ist denkbar einfach, umso interessanter kann man es durch zielgruppenspezifische Abwandlungen und ein Anpassen an die Umgebung interessant machen. Grundsätzlich geht es darum, durch Zurufen eines bestimmten Begriffs eine Aktion auszulösen. Man sucht sich beispielsweise ein zum Unterricht passendes Thema aus und verwendet entsprechende Begriffe. Etwa Feuer, Wasser, Sturm, Blitz, oder Kontinente, Farben, Tiere … Die Kinder laufen nun frei durch die Halle und müssen bei Zuruf des Lehrers/Übungsleiters etwa ein Hindernis erklimmen, eine Übung (Liegestütze etc.) ausführen, eine bestimmte Körperhaltung einnehmen (Einbeinstand, Standwage, Kerze etc.), schnellstmöglich ein bestimmtes Ziel erreichen oder einem anderen Kind ein in die Hosentasche gestecktes Tuch entwenden. Die Laufphasen sollten unterschiedlich lange sein, zu Beginn des Spieles jedoch nicht zu kurz.

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Zeitungslauf

Dieses Laufspiel lenkt von der eigentlichen (anstrengenden) Tätigkeit, dem Laufen, besonders gut ab, da sich das Kind in der Regel hauptsächlich auf seine Aufgabe konzentriert. Diese besteht darin, sich eine aufgeschlagene Zeitung vor die Brust zu halten und dann so schnell zu rennen, dass sie auch ohne Zuhilfenahme der Hände nicht auf den Boden fällt. Dabei kann eine bestimmte Zeit oder eine bestimmte Strecke vorgegeben werden. Die Schwierigkeit lässt sich ganz einfach steigern, indem die Zeitung ein oder mehrmals gefaltet wird. Zudem kann man dieses Aufwärmspiel noch variieren, indem die Zeitung an unterschiedliche Körperstellen gelegt wird oder auch indem mehrere Zeitungen verwendet werden.

Jokerball

Bei dieser Mischung aus Fangspiel und Ballspiel, das unter den unterschiedlichsten Namen bekannt ist, geht es darum, im klassischen Sinnen jemanden zu fangen. Sprich ein (oder mehrere) Fänger wird/werden ausgewählt, und versuchen, einen anderen zu fangen, woraufhin nun dieser zum Fänger wird. Für eine gute Teamarbeit und Spannung sorgt ein Ball, den sich die Kinder gegenseitig zuwerfen. Jeder der den Ball in der Hand hält, kann in dem Moment nicht gefangen werden. Ziel ist also immer schnell demjenigen den Ball zuzuwerfen, der gerade gejagt wird. Wahlweise können auch mehrere Bälle ins Spiel kommen, je nachdem ob es dem Fänger oder den anderen leichter gemacht werden soll.

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