Border Collie

Border Collie (Bild: Ermeton / Pixabay)

Rassegeschichte:

Um zu verstehen, warum der Border Collie so ist, wie er ist, lohnt sich ein Blick zurück zu den Ursprüngen dieser Arbeitshunderasse. Der Border Collie stammt ursprünglich aus dem Grenzgebiet Schottlands. Ca. 1570 wurde erstmals ein schwarz/weißer mittelgroßer Hütehund erwähnt, der durch seine besondere geduckte Haltung und seine lautlose und behutsamen Art auffiel. Durch seine besonderen Fähigkeiten verdrängte er mit der Zeit die ursprünglichen Hütehunde und wurden zum Stolz vieler Schäfer. Als Stammvater aller Hütehunde gilt "Old Hemp" ein 1893 geborener überragender Hütehund, der als Zuchtcollie sehr beliebt war. Die Aufgabe der Hütehunde war es, die Herde selbstständig zu bewachen und zu beschützen, sowie auf Wunsch des Schäfers einzelne Tiere aus der Gruppe zu selektieren. Diese Rasse gehört zu den absoluten Meistern in dieser Disziplin. Border Collies nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und arbeiten, wenn es sein muss, bis zum Umfallen. Da heute die wenigsten Menschen noch Schafe hüten, geht der Trend mehr zu sportlichen Aktivitäten über. Ob Agility, Dog Frisbee oder Dog Dancing, der Border Collie spielt überall ganz vorne mit. Die Hütearbeit und somit auch die Selektion bei der Zucht geht nicht mehr so stark Richtung Hütehund, außer man sucht sich speziell einen Züchter einer Hütehundelinie. Dennoch sind die Anlagen in jedem Hund noch stark erhalten. Grundsätzlich eignet sich also ein Border Collie auch als Familienhund, jedoch immer noch nur, wenn er auch geistig und körperlich genug ausgelastet ist.

Aussehen und Pflege:

Den Border Collie gibt es in vielen Farbkombinationen, Fellbeschaffenheiten und Größen. Bisher wurden sie nicht nach dem Aussehen gezüchtet, sondern nur nach ihrer Arbeitsleistung. Schwarz-weiß und dreifarbige Kombinationen überwiegen, braun-weiß, blau-weiß und zobelfarben sind ebenfalls möglich. Es gibt sie sowohl langhaarig als auch kurzhaarig, mit oder ohne Hängeohren. Für Rüden gilt als Idealgröße 53 cm, Weibchen sind etwas kleiner.

Border Collies besitzen eine dichte Unterwolle und haben einen intensiven Fellwechsel zweimal im Jahr. Das Fell sollte einmal täglich, vor allem im Fellwechsel gebürstet werden, um abgestorbenes Haar zu beseitigen. Frisieren, Scheren oder häufiges Baden ist nicht notwendig.

Charakter:

Der Border Collie ist ein Arbeitstier, im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei ist er aber auch sehr sensibel. Eine Kombination aus superintelligent, arbeitseifrig und sensibel stellt für so manchen Hundebesitzer eine besondere Herausforderung dar. Zweimal am Tag Gassi gehen und dann auf dem Sofa kuscheln ist für einen Border Collie ein absolutes No-Go. Er braucht dringend eine Aufgabe, die er regelmäßig erledigen kann. Jedoch Unterforderung ist bei dieser Hunderasse genauso ein Thema, wie Überforderung. Denn man könnte nun meinen beim Border Collie muss das volle Programm aufgefahren werden. Agility, Dog Dancing, stundenlange Spaziergänge, auch am Fahrrad, können unter Umständen auch zu viel des Guten sein. Der Border Collie wird alles mitmachen und nie von alleine aufhören. Aber auch er braucht viel Ruhe zwischen den Aufgaben, die er mit Begeisterung erledigt. Der Halter muss also genau erkennen, wenn es zu viel wird. Nach wie vor hat er einen großen Jagd- und Hütetrieb, den er mangels Auslastung gerne auch an Radfahrern, Joggern oder Kindern erprobt. Das kann ihn ganz schnell zum Problemhund machen. Wird er nicht entsprechend seinem Charakter ausgelastet und gefordert, kann er leider auch nervös oder sogar aggressiv reagieren.

Ansonsten ist der Border Collie, auch wenn er älter ist, ein sehr verspielter Hund. Anfängliches Eis zu fremden Personen kann mit einem Spiel ganz einfach gebrochen werden. Grundsätzlich ist er freundlich, verschmust und kinderlieb, grobe Behandlung oder Anschreien kann ihn jedoch auch aus der Fassung bringen. Die Erziehung sollte stets freundlich sein, da er eine strenge Hand oder Anschreien absolut nicht verträgt. Positive Bestärkung, wie es beim Clicker Training grundsätzlich der Fall ist, eignet sich besonders gut für den sensiblen Partner. Auf jeden Fall sollte er sich seinem Rang in der Familie stets bewusst sein.

Den Border Collie verstehen und erziehen:
Border Collie im Videoportrait
SusanneEdele, am 15.12.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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