Das immer noch geltende wissenschaftliche Weltbild gerät ins Wanken

Bisher gilt immer noch das von Isaac Newton, René Descartes und Charles Darwin begründete mechanistische Weltbild des Getrenntseins mit seinen Paradigmen der Welt als Maschine und des Menschen als Überlebensmaschine. Für McTaggart hätte diese Welt der getrennten Teilchen durch die Entdeckung der Quantenphysik Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ein für alle Mal zu den Akten gelegt werden sollen, weil die Pioniere der Quantenphysik erkannt hatten, dass alles im Universum miteinander verbunden ist. Aber für diese Quantenphysiker galt das nur in der Quantenwelt, d.h., im Reich des Unbelebten, nicht im Reich der Lebewesen.

Wie McTaggart zeigt, gab es aber einige über die gesamte Welt verstreute Forscher, die sich mit dieser Aufteilung in zwei Welten nicht zufrieden gaben und die deshalb dort weitermachten, wo die Quantenpioniere aufgehört hatten, und die damit die wissenschaftliche Revolution, die diese in Gang gesetzt hatten, weitergeführt haben. Und zwar dachten diese Wissenschaftler erneut über verschiedene Gleichungen nach, die als "Ärgernis" aus der Quantenphysik entfernt worden waren. Diese Gleichungen standen für das Nullpunkt-Feld.

Aus ihren Erkenntnissen haben die Forscher gefolgert, dass die Gesetze der Quantenmechanik tatsächlich nicht nur für die subatomare Welt, sondern auch für die Welt im Großen Gültigkeit haben, also nicht nur für die unbelebte Materie, sondern auch für alle Lebewesen. Sie haben damit – wie McTaggart betont - Antworten auf einige der grundlegendsten Fragen des menschlichen Lebens gefunden, auch wenn sie vom "wissenschaftlichen Establishment" angefeindet wurden, nachdem sie ihre Erkenntnisse publik gemacht hatten.

Die Eigenschaften des Nullpunkt-Feldes

Bei Berücksichtigung des Nullpunkt-Feldes muss – so McTaggart - der letztendliche Unterbau des Universums als ein unendlich weites Quantenfeld begriffen werden, als ein Meer von Energie. Denn in der Quantenwelt kommen Felder nicht durch Kräfte, sondern durch den Austausch von Energie zwischen virtuellen Partikeln zustande. Und wenn man nun zusammenrechnet, wie viele verschiedene Teilchen im Universum ständig auftauchen und wieder verschwinden, ergibt sich daraus eine riesige, unerschöpfliche Energiequelle.

Ferner muss es eine dynamische Wechselwirkung zwischen dem Nullpunkt-Feld und den subatomaren Partikeln geben, damit es überhaupt eine stabile Materie geben kann, wobei genau genommen die Beschleunigung der Partikel durch die Einwirkung des Nullpunkt-Feldes die Ursache dafür ist, dass sich die Partikel zu konzentrierter Energie und damit zu "Materie" zusammenballen. Das bedeutet auch, dass es in Wirklichkeit gar keine Materie gibt, sondern nur elektrische Ladungen bzw. elektromagnetische Strahlung. Für McTaggart könnte diese Beobachtung möglicherweise eine wissenschaftliche Erklärung bieten für religiöse Vorstellungen wie Gottes ersten Befehl: "Es werde Licht!", der zur Erschaffung der Materie geführt hatte.

Der Einfluss des Nullpunkt-Feldes auf den menschlichen Körper

Wenn man davon ausgeht, dass wir und unser Universum in einem Quantenmeer von Licht leben und atmen, müsste dies bedeuten, dass auch der menschliche Körper nach den Gesetzen der Quantenwelt funktioniert.

Tatsächlich hat – wie McTaggart darlegt - der Physiker Fritz-Albert Popp entdeckt, dass es in den Zellen des menschlichen Körper Lichtwellen gibt, die er als "Biophotonen-Emissionen" bezeichnet und die seiner Meinung nach ein perfektes Kommunikationssystem zur Verfügung stellen, das viele Zellen überall im Organismus mit Informationen versorgt. Und zwar ging Popp aufgrund von Untersuchungen davon aus, dass die DNA einer der wichtigsten Lichtspeicher und folglich eine der wichtigsten Biophotonenquellen war, und er konnte zeigen, dass diese schwachen Lichtstrahlen auf Quantenebene ausreichen, um den Körper zu dirigieren, wobei es von der Kohärenz des Lichts abhängt, ob ein Körper gesund oder krank ist.

Der französische Wissenschaftler Jacques Benveniste hat herausgefunden, wie Biophotonen-Emissionen die körperlichen Vorgänge steuern, wie sich also das Licht auf einzelne Moleküle auswirkt. Demnach lassen die Biophotonen-Emissionen, die Popp im Körper beobachtet hat, Moleküle schwingen und ihre eigenen unverwechselbaren Frequenzen erzeugen. Die Kommunikation in einer lebenden Zelle läuft folglich so ab, dass sich zwei Moleküle aufeinander einschwingen und auf derselben Frequenz in Resonanz zueinander treten. Ihre resonante Schwingung erzeugt dann eine weitere Frequenz, die im nächsten Stadium der biologischen Reaktion mit dem nächsten Molekül oder der nächsten Gruppe von Molekülen in Resonanz tritt. Ferner reagiert ein biologisches System auf ein molekulares Signal, also ein Signal, das von einer bestimmten Substanz ausgeht, so, als würde ihm die Substanz selber zugeführt, wobei Wasser als Medium fungiert. Auf diese Weise wirken homöopathische Arzneimittel.

Gehirnfunktionen als Quantenprozesse

Wie McTaggart darlegt, scheinen nach Ansicht namhafter Wissenschaftler auch alle unsere höheren kognitiven Prozesse aus einer Wechselwirkung mit dem Nullpunkt-Feld zu resultieren und sich damit auf der Quantenebene zu vollziehen. Demnach sehen wir Gegenstände nicht als solche, sondern nur ihre Quanteninformationen, und konstruieren daraus unser Bild der Welt. Das bedeutet, dass wir ein virtuelles Bild des Objekts draußen im Raum erzeugen und projizieren, und zwar genau dort, wo sich das tatsächliche Objekt befindet, so dass dieses Objekt und unsere Wahrnehmung davon zusammenfallen. Wir nehmen mit anderen Worten ein Objekt wahr, indem wir in Resonanz zu ihm treten, indem wir also unsere Schwingungen mit denen des Objekts "synchronisieren". Die Welt zu kennen, bedeutet buchstäblich, sich auf ihrer Wellenlänge zu befinden.

Ferner haben Experimente gezeigt, dass es im Gehirn keinen bestimmten Ort gibt, an dem Erinnerungen gespeichert werden, so dass vermutet wurde, dass diese über das gesamte Gehirn verteilt sind. Schließlich wurde argumentiert, dass das Kurz- und Langzeitgedächtnis überhaupt nicht in unserem Gehirn existiert, sondern im Nullpunkt-Feld gespeichert ist. Das Gehirn sei einfach ein Mechanismus, mit dessen Hilfe wir Informationen aus dem letztendlichen Speichermedium, dem Nullpunkt-Feld, abrufen können.

Das Wirken des Bewusstseins

Die These, dass der Mensch auf der Grundlage von Quanteninformationen, die aus dem Nullpunkt-Feld stammen, seine Wirklichkeit konstruiert, stimmt in auffallender Weise überein mit einem der fundamentalen Gesetze der Quantenphysik, demzufolge ein Ereignis in der subatomaren Welt in allen möglichen Zuständen existiert, bis ein Akt der Beobachtung oder des Messens es "einfriert" oder auf einen bestimmten Zustand festlegt. Offensichtlich tritt die Wirklichkeit – wie Wissenschaftler diese Erkenntnisse gedeutet haben - nur dann aus einer Art Ursuppe wie dem Nullpunkt-Feld hervor, wenn ein lebendiges Bewusstsein beteiligt ist.

Weiter berichtet McTaggart über erstaunliche Resultate von Experimenten, mit denen die Fähigkeit des Menschen zur willentlichen Einflussnahme auf das Funktionieren von Maschinen getestet wurde. Und zwar könnte man - so McTaggart - die Beeinflussung von Maschinen durch Gedanken so deuten, dass das subatomare Bewusstsein, genauer: das Unterbewusstsein, in Resonanz mit bestimmten subatomaren Materieteilchen tritt, somit auf derselben Frequenz mit ihnen schwingt. Man könnte auch sagen, dass Mensch und Maschine eine Kohärenz entwickeln.

Anscheinend können wir mit unseren Absichten und Gedanken aber auch – so McTaggart – gezielt andere Menschen beeinflussen, und sie berichtet in diesem Zusammenhang über Experimente zu Fernwirkungen, die gezeigt hätten, dass jemand eine andere Person dann am stärksten aus der Ferne beeinflusst, wenn er oder sie eine enge Beziehung zu ihr hat und wenn die beeinflusste Person den Effekt, etwa Ruhe und Konzentration, wirklich braucht. Man könnte auch sagen, dass der Partner mit dem höheren Grad von Ordnung Informationen aus dem Nullpunkt-Feld abruft, dadurch irgendeinen Quantenzustand in der weniger geordneten Person beeinflusst und dieser dadurch zu einem höheren inneren Ordnung verhilft. Der gleiche Vorgang vollzieht sich vermutlich auch bei Fernheilungen und beim Beten für eine andere Person.

Das Nullpunkt-Feld erklärt "Unerklärliches"

Ordnung, ein Streben nach höherer Kohärenz, scheint überhaupt – so McTaggart – der natürliche Zustand der lebendigen Welt zu sein. Und die Basis dafür ist ein unablässiger Dialog mit dem Nullpunkt-Feld, wobei wir dort Informationen einspeisen wie auch entnehmen. Sie vermutet in diesem Zusammenhang, dass viele der größten Leistungen der Menschheit vielleicht daraus resultieren, dass jemand plötzlich Zugang zu einer gemeinschaftlich aufgebauten Informationssammlung bekommen hat, einem im Nullpunkt-Feld gespeicherten kollektiven Beitrag. Was wir "genial" nennen, sei vielleicht einfach eine größere Fähigkeit, sich in das Nullpunkt-Feld einzuklinken.

Andere Studien, über die McTaggart berichtet, zeigen, dass auf der Interaktion mit dem Nullpunkt-Feld auch die Fähigkeit zu außersinnlicher Wahrnehmung über beliebige Entfernungen sowie das "Sehen" in die Zukunft und in die Vergangenheit beruhen könnten. Ihrer Meinung nach deutet dies darauf hin, dass alles, was in der Zukunft geschieht, auf einer ursprünglichen Ebene im Reich der reinen Möglichkeit schon existiert und dass wir, wenn wir in die Zukunft oder in die Vergangenheit blicken, diesen Möglichkeiten zu Form und Existenz verhelfen, so wie wir es in der Gegenwart auch tun, wenn wir eine Quanteneinheit beobachten. Durch den Akt der Wahrnehmung erzeugen wir mit anderen Worten nicht nur getrennte Objekte, sondern auch die Dimensionen von Raum und Zeit.

Endgültig sprachlos ist man, wenn man erfährt, dass in Studien, an denen außersinnlich begabte Medien teilgenommen hatten, diese in der Lage waren, zu mehr als 80 Prozent zutreffende Informationen über verstorbene Angehörige von Versuchsteilnehmern zu geben, angefangen bei Namen und persönlichen Eigenheiten bis zur genauen Art ihres Todes. Folglich schienen die Medien direkt mit den Verstorbenen zu kommunizieren, was natürlich die Schlussfolgerung nahelegt, dass das individuelle Bewusstsein nicht stirbt. McTaggart greift hier die These des bereits erwähnten Fritz-Albert Popp auf, wonach wir bei unserem Tod eine "Entkoppelung" unserer Frequenz von der Materie unserer Zellen erleben, so dass wir in das Nullpunkt-Feld zurückkehren.

Die Macht eines kollektiven Bewusstseins

Abschließend beschäftigt sich McTaggart mit Studien zu dem Phänomen, dass Felder, die durch individuelle Bewusstseinseinheiten erzeugt werden, sich in Momenten gleicher Ausrichtung, etwa durch einen starken gemeinsamen Wunsch, zu einem kollektiven Bewusstsein, vielleicht sogar zu einem Weltbewusstsein, vereinigen können, das auf das politische und soziale Geschehen, aber auch auf unsere natürliche Umwelt, z.B. auf das Wetter, einen erheblichen Einfluss ausübt.

Wenn es so etwas wie ein Weltbewusstsein gäbe, könnte dieses folglich für viele großartige,aber auch monströse Augenblicke der Menschheitsgeschichte verantwortlich sein, denn es könnte auch ein negatives Bewusstsein geben, das wie eine Art Bazillus die Menschen infizieren und sich festsetzen könnte. Ein gutes Beispiel dafür war möglicherweise – so McTaggart - die desolate Lage der Deutschen nach dem 1. Weltkrieg, das es Hitler erleichtert hatte, ein negatives Kollektivbewusstsein zu erzeugen, das sich selbst nährte und über die schlimmsten Gräuel hinwegsah. Dieser Mechanismus könne auch bei der spanischen Inquisition und der Verfolgung angeblicher Hexen am Werk gewesen sein. Man könnte also fragen, ob das kollektive Böse ebenso wie das kollektive Gute auf der Quantenebene Kohärenz erzeugt.

Ein Beweis für die Existenz Gottes?

Mit der Beobachtung, dass das Nullpunkt-Feld eine zentrale organisierende Energie ist, eine Lebenskraft, die durch das Universum strömt und unseren Körper und den Rest des Kosmos steuert, dass es folglich dort draußen ein höheres kollektives Bewusstsein gibt, haben - so McTaggart – "wissenschaftliche Rebellen" erstmals einen Beweis für die Existenz Gottes erbracht.

Diese Aussage wird sicherlich – vor allem im Lager der Atheisten - nicht unwidersprochen bleiben, aber wenn man unvoreingenommen der Beweiskette folgt, die McTaggart aus vielen wissenschaftlichen Befunden erschlossen hat, muss ihre Aussage als in sich stimmig und plausibel bewertet werden. Vielleicht ist ja der Glaube an Gott doch nicht nur "Glaubenssache", und die Theologen können in Zukunft auf Unterstützung seitens der Quantenphysiker hoffen.

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