Das limbische System ist verantwortlich für die Persönlichkeitsentwicklung

Ab dem 15 Lebensmonat beginnt das Ich-Bewusstsein sich zu entwickeln, doch erst in der Pupertät sind die Grundzüge der Persönlichkeit vollständig ausgebildet. Verantwortlich für diese Persönlichkeitsentwicklung ist das limbische System unseres Gehirns, denn hier werden nicht nur Gefühle verarbeitet, sondern ebenso entscheidet der Mensch hier, ob das was er tut, gut oder schlecht ist. Ohne diesen wichtigen neuronalen Bereich wäre es nicht möglich, den Charakter umzuprogrammieren.

Etwa alle zwei Jahre – so zeigen Gehirnstrommessungen – kann sich das Gehirn reorganisieren, was daran liegt, dass sich zu entsprechender Zeit ein nicht zu geringer Teil von Synapsen erneuert. Da das Gehirn ein Muskel ist, lässt es sich folglich umformen.

Das Ich ist nicht "gottgegeben"

Der Mensch kommt also nicht mit einem vom Schicksal gegebenen Ich auf die Welt, sondern es ändert sich im Laufe des Lebens bis zu 30 Mal. Jeder Mensch besitzt somit das Potenzial in sich, eine enorme Persönlichkeitswandlung an sich vorzunehmen. Eine derartige Veränderung hat immer ihren Preis, ist in jedem Falle aber eine Auswirkung einer bestimmten Ursache – und das Ich kann nie wieder zu seinem Ursprungszustand zurück, da es folglich von Erfahrungen geprägt ist.

Musste ein Jemand beispielsweise sehr viele schmerzhafte Schicksalsschläge in seinem Leben hinnehmen, ist sein Ich ein vollkommen anderes als es wäre, wenn dieser Jemand vielfach positive Erfahrungen im Leben gesammelt hätte.

Das Anpassen der Persönlichkeit an Situationen

Das Gehirn ist imstande, sich neuen Gegebenheiten anzupassen; jede Grenzüberschreitung ist so, als würde man sich wie eine Schlange häuten. Vor allem in Extremsituationen, wissen Psychologen, verändert sich die Persönlichkeit einer entsprechenden Person besonders stark – das Ich wird quasi neu gemischt. Folglich zeigt erst eine Krise, wozu der Mensch wirklich fähig ist. Und auch, wohin er sich entwickeln könnte.

Ich und Persönlichkeit

Das Ich und die Persönlichkeit sind eng miteinander verbunden, dennoch sind sie nicht haargenau dasselbe. Das Ich ist nämlich der direkte Draht zur Außenwelt, welcher den Ist-Zustand ermittelt. Und durch das, was der Mensch erlebt und miteinander in Verbindung bringt, entwickeln sich die unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale. Wie das Ich in bestimmten Momenten empfindet, hängt davon ab, welche Persönlichkeit sich gerade in den Vordergrund spielt.

Das Ich ist also immer vorhanden, wobei die Persönlichkeit, welche alles Wissen, Unbewusste, alle Erfahrungen, Wünsche, Zweifel, Ängste und Erinnerungen beinhaltet, im Hintergrund bleibt. Erst in jeweiligen Situationen greift das Ich auf die bestimmten Persönlichkeiten zu, um zu agieren beziehungsweise zu reagieren.

write-x, am 01.12.2013
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Bildquelle:
johannes flörsch (So findest du die Sternschnuppen der Perseiden)
Karin Scherbart (Wie macht man einen Regenbogen selbst?)

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