Das Königreich Gottes
Im Mittelpunkt dieses Artikels steht die Bitte Jesu, dass Gottes Reich kommt (Matthäus 6,10).Jesus betet darum, dass Gottes Königreich kommt
Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.
Matthäus 6,10 - Elberfelder Übersetzung
Bevor wir uns intensiv mit Gottes Königreich auseinandersetzen, möchte ich auf eine Tatsache hinweisen, die meines Erachtens für das weitere Verständnis sehr wichtig ist.
Das Neue Testament wurde ursprünglich in griechischer Sprache verfasst. Das griechische Wort, welches hier mit "Reich" übersetzt wird, lautete basileia und kann sowohl mit "Reich", als auch mit "Königreich" übersetzt werden.
Ich habe schon erwähnt, dass es das Anliegen von Matthäus war, seine Leser davon zu überzeugen, dass Jesus der König der Juden ist. Folglich würde ich Matthäus 6,10 folgendermaßen übersetzen: "Dein Königreich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde."
Jesus lehrt, dass wir darum beten sollen, dass Gottes Königreich kommt. Als mir diese Tatsache bewusst wurde, wäre ich fast im Boden versunken, denn ich stellte fest, dass ich viel zu selten darum bete, dass Gottes Königreich kommt.
Relevante Fakten über Gottes Königreich
Doch lassen Sie uns nun einen Blick in das Alte Testament werfen, um Schritt für Schritt Fakten über das Königreich Gottes zu erhalten.
In 2.Samuel 7 lesen Sie über den Bund, den Gott mit David, dem damaligen König Israels, machen wollte. Für David war es nicht akzeptabel, dass er selbst in einem Palast wohnte, während Gott kein Haus hatte, in dem er angebetet werden konnte. David setzt sich mit dem Propheten Nathan in Verbindung und informierte ihn über seine Absicht einen Tempel zu bauen. Anfangs war Nathan von dieser Idee begeistert, doch dann änderte er seine Meinung; nicht David, sondern sein Sohn Salomo wird diesen Tempel bauen.
In den Versen 12-15 dieses Kapitels verkündet Nathan, dass es Gottes Anliegen ist, mit David, seinem Sohn Salomo und seinen Nachkommen einen ewigen Bund zu schließen. Problematisch in diesen Versen ist die Aussage, dass der Thron dieses Sohnes (Salomo) für ewig gefestigt sein wird. Wenn Sie sich in der Geschichte Israels auskennen, wissen Sie, dass der Tempel von dem hier die Rede ist, zerstört wurde und die Juden in babylonische Gefangenschaft gerieten, dann nach 70 Jahren allerdings wieder zurückkehrten und erneut einen Tempel bauen durften.
Während der Zeit der Gefangenschaft und danach war der Königsthron Israels nicht besetzt. Von daher wäre die Frage, ob Gott seinen Bund mit David aufgekündigt hat durchaus berechtigt gewesen, denn die babylonische Gefangenschaft war das Resultat von Israels Ungehorsam Gott und seinen Anweisungen gegenüber.
Doch dann wendet sich das Blatt. Eines Tages bekam eine junge Frau mit dem Namen Maria Besuch von einem Engel. Dieser hat eine überwältigende Botschaft. Indirekt sagt der Engel, dass Gott seinen Bund mit David nicht vergessen habe. Sein Plan sei es, diesen wiederherzustellen. Um diesen Plan zu verwirklichen würde Maria schwanger werden und einen Sohn bekommen, welchen sie Jesus nennen solle. Dieser sollte die Königsherrschaft seines Vorfahren David fortsetzen, seine Herrschaft würde niemals enden (Lukas 1,32-33).
Tatsächlich ist David ein Vorfahre Jesu. Wenn auch sehr weit entfernt. Diese Tatsache belegt Matthäus gleich am Anfang von seinem Evangelium. Oberflächlich betrachtet handelt es sich in den ersten 17 Versen um eine Aneinanderreihung von Namen. Wenn Sie allerdings genau hinschauen, belegen diese Verse, dass Jesus von David abstammt, auch wenn achtundzwanzig Generationen dazwischen liegen (siehe Matthäus 1,17).
Lassen Sie mich an dieser Stelle einen kurzen Impuls für Ihr geistliches Leben einfügen. Es kann sein, dass Gott Ihnen schon vor langer Zeit eine Sache aus Herz gelegt hat, doch bis heute hat sich scheinbar diesbezüglich wenig ereignet. Trotzdem ermutige ich Sie, weiterhin daran zu glauben, dass diese Sache eines Tages Realität wird. So wie Gott den Bund mit David nie aufgegeben hatte, hat er auch Ihr Anliegen nie aufgegeben. Eine Tatsche, die mich bezüglich Gott immer wieder begeistert ist, dass er unabhängig von den Rahmenbedingungen wirken kann. Oft bewegen sich Dinge, wenn die Umstände absolut negativ sind und diese Tatsache kann auch auf die Dinge zutreffen, die Gott Ihnen aufs Herz legte.
Gottes Königreich ist nahe
Lassen Sie uns nun eine Aussage Jesu bezüglich Gottes Königreichs betrachten. Diese finden Sie in Matthäus 4,17. Hier sagt Jesus, dass Gottes Königreich sehr nahe ist. Es ist sehr interessant diese Aussage heilsgeschichtlich zu betrachten. Tatsächlich sind es zum Zeitpunkt dieser Aussage nur noch wenige Ereignisse die geschehen müssen, bevor Gott seine endgültige Königsherrschaft antritt.
Erstens muss Jesus sterben, zweitens muss er drei Tage später wieder auferstehen, drittens zu seinem Vater im Himmel zurückkehren und viertens wiederkommen.
Drei dieser Punkte haben sich bereits erfüllt. Lediglich der vierte steht noch aus. Folglich ist diese Aussage Jesu aktueller als jemals zuvor.
Die soeben erwähnte Aussage in Matthäus 4 enthält aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt. Nämlich, dass die Menschen Buße tun sollen. Vielleicht fragen Sie sich warum dies notwendig ist, schließlich hat Gott doch alle Menschen lieb. Das ist auch absolut richtig. Doch leider ist es, wie so oft, nur die halbe Wahrheit.
Die ganze Wahrheit lautet, dass nicht jeder, der Jesus als seinen Herrn bekennt Zugang zum Königreich Gottes haben wird (Matthäus 7,21).
Wer hat an Gottes Königreich Anteil?
Gemäß dem soeben erwähnten Bibelvers haben nur die Personen an Gottes Königreich Anteil, die den Willen Gottes tun.
Diese Tatsache führt uns zu einer wichtigen Frage. Was ist Gottes Wille? In der bereits erwähnten Bibelstelle aus Matthäus 4 wird zumindest eine Sache genannt: Gottes Wille ist, dass wir Buße tun.
Lassen Sie mich kurz den Begriff "Buße" erklären. Das Wort "Buße" könnte man folgendermaßen umschreiben: Buße tun heißt, seine innere Einstellung zu den Dingen ändern. Lassen Sie mich aber noch einen Aspekt hinzufügen, Buße tun heißt auch: Hinwendung zu Gott und seinen Maßstäben.
Meines Erachtens ist Buße tun nicht ein einmaliges Ereignis. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, in welchem Sie sich immer mehr Gottes Ansichten bezüglich Ihrem Leben und Lebensstil zu Eigen machen.
In 1.Petrus 5,5 heißt es, dass Gott dem Hochmütigen widersteht (= sich gegen ihn stellt), dem Demütigen aber seine Gnade erweist (=sich ihm zuwendet).
Lassen Sie es mich deutlich sagen: Es ist falsch zu denken, dass Gottes Gnade für alle Menschen zur Verfügung steht. Nur derjenige kann mit Gottes Gnade rechnen, der seinen Stolz aufgibt, und sich demütigt, indem er Buße tut.
Nun können wir die Frage, wer an Gottes Königreich Anteil haben wird beantworten: Jeder der sich demütigt, indem er sich Gottes Ansichten über sein Leben und seinen Lebensstil zu Eigen macht.
Folglich sind die Zugehörigkeit zu einer Kirche, die Taufe oder ein moralischer Lebensstil nicht relevant. Alle diese Dinge sind gut und werden in der Gesellschaft sehr hoch eingestuft. Aber sie qualifizieren niemanden, am Königreich Gottes Anteil zu haben.
Wir leben in einer spannenden Phase der Weltgeschichte. Die Bibel bezeichnet diese Phase als die "letzten Tage". Es wird nicht mehr lange dauern, bis Jesus wiederkommt und seine Königsherrschaft antritt.
Abschließend habe ich eine gute Nachricht für Sie: Gott liebt Sie und er möchte, dass Sie dabei sind, wenn Jesus seine Herrschaft antritt. In 1.Timotheus 2,4 lesen Sie, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. Gericht und Verdammnis waren niemals Gottes Absichten für uns Menschen. Aus diesem Grund ermutige ich Sie, die Worte Jesu ernst zu nehmen und Buße zu tun indem Sie Ihr Leben und Ihren Liebesstil kritisch hinterfragen und dass Sie anfangen nach den Absichten Gottes für Ihr Leben zu fragen, denn Gottes Königreich ist nahe (Matthäus 4,17).
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Bildquelle:
Ruth Weitz
(Ein für die Menschen engagierter Jesuitenpater)