Alois, auch Aloisij, Zitnik

Vom Verschwinden des bereits 79-jährigen Privatpiloten gibt es nur ganz wenig Informationen. Doch die Kripo Hanau wird vermutlich nicht in einer völlig belanglosen alltäglichen Situation hinzugezogen. Auch ist die Tatsache dass ein gerichtsanhängiges Verfahren den Fall begleitet, macht den Fall interessant.

Denn möglicherweise ist gerade diese Streitsache Ursache für das völlig überraschende und bis heute nicht geklärte Verschwinden des Oldtimer-Spezialisten. Es wurde nämlich ein Verfahren eröffnet, dass auch die Mietverhältnisse, beleuchtet. Medien schreiben munter von Mord, nur: Ohne Leiche ist es kein Mordprozess.

Tatzeitpunkt

21.1.2021

 

Der Pensionist Aloisij Zitnik springt in seinen Porsche Cayenne und fährt in die Halle in der der frühere Ingenieur noch einige Oldtimer untergestellt hatte. Die Werkstatt ist in Hammersbach, die er gegen Mittag erreicht. Bereits acht Minuten nach seiner Ankunft geht der Porschefahrer nicht mehr an sein Telefon.

 

22.1.2021

Sein Auto wird am nächsten Tag verlassen, unweit des Bahnhofs Maintal Dörnigheim, einem Industriegelände, gefunden. Die Polizei vermutet damals, dass er sich auf eine Zugreise begeben haben könnte. Eine Personenbeschreibung der Behörde sucht den 180 cm großen, großen schlanken Mann mit dem Vermerk 'er sieht jünger aus'. 

Auch weiß sie darauf hin Hinweise an die Kripo weiterzuleiten, denn er befinde sich vielleicht in einer 'hilflosen Position'. Die Polizei interessiert sich für Hinweise aus der Bevölkerung über den Verbleib des 79-jährigen.

 

Ermittlungen um das Verschwinden des Aloisij Zitnik

Der Fall des Verschwindens des rüstigen Rentners interessiert damals auch die Bild-Zeitung die am 27.01.21 einen Bericht veröffentlichte, der den Vermissten mit den slowenischen Wurzeln, mit einem Gewaltverbrechen in Verbindung bringt. Man man schreibt 10.000 € als Belohnung für denjenigen aus, der die entscheidenden Hinweise zur Aufklärung des Verschwindens geben kann. 

 

25.3.2021

In der Nähe des Kraftfahrzeugs, dem schwarzen Porsche Cayenne mit dem Münchner Kennzeichen, wird sein Handy sichergestellt. Auf diesem Telefon befinden sich Blutspuren, es sind die des Vermissten. Anscheinend lässt sich von diesem Gerät kein weiteres Indiz ableiten, das Aufschluss geben könnte.

Da der Mann noch weitere Monate vermisst wird und inzwischen Polizisten in den Waldstücken um Hammersbach nach dem Vermissten suchen, nimmt die Polizei den Inhaber der Werkstatt fest. Mit dem Verdacht auf Totschlag. Doch vor Gericht gilt: Im Zweifel für den Angeklagten ...

Es wird klar, dass der 79-Jährige am Tag seines Verschwindens den 57-Jährigen Inhaber der Werkstatt aufsuchte, um mit ihm über offene Geldforderungen zu sprechen. Anscheinend war Zitnik der Besitzer des Geländes, dass der 57-Jährige von ihm gemietet hatte. Doch der 79-Jährige hatte auch eigene Fahrzeuge auf dem Gelände abgestellt. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass es Versuche gab, seitens des Vermissten den Mieter zu kündigen. Der Mietvertrag bestand seit 2011. Der Mieter ist auch inzwischen der Tatverdächtige der dort eine Werkstatt betreibt. Es kommt bereits 2015 zu Reibereien, mehrmaligen Kündigungsversuchen und einer versuchten Räumung. Das Landesgericht wies die Räumungsklage damals ab. Der Mord hat letztlich den Prozess und die Räumung entschieden, denn da der Verdacht bestand, dass der Beklagter den Sammler getötet habe, könne die Klägerpartei die Räumung verlangen.

 

 

AG Cayenne

 

Die KRIPO Hanau bildet eine Arbeitsgemeinschaft, die den Verbleib des Vermissten klären soll.

Im Juli 2021 wird Zitnik immer noch vermisst. Kinzig News berichtet dass ein Mann wegen Mordes angeklagt wird, der im Verdacht steht Zitnik in einen Hinterhalt, einen Elektroraum, gelockt und ihn dann getötet zu haben. Doch immer noch fehlt die Leiche. Die Spuren reichen nicht. Noch heute sind unter dem Namen des Vermissten aktive Geschäftsadressen zu finden.

 

Der Prozess startet im November 2021. Die Anklage lautet Rolf H. soll Zitnik aus Habgier und Heimtücke umgebracht haben, doch der Prozess platzt. Inzwischen hat man den Angeklagten nach zwei Jahren Untersuchungshaft wieder entlassen und auf freien Fuß gesetzt, denn ein Schöffe wurde am Prozesstag krank und so konnte der Prozess nicht stattfinden. In der Folge wurde die Verlängerung der Untersuchungshaft als unzumutbar anerkannt.

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