Die Geschichte des Schnellkochtopfs – wer hats erfunden?

Die Franzosen. Eigentlich klar, denn es geht hier schließlich ums Essen. Um genau zu sein, war es ein Franzose mit dem klangvollen Namen David Papin (*1647/†1712). Der clevere Mathematiker, Physiker und Tüftler erfand im Jahre 1679 den Papin'schen Topf. Ein Ungetüm, das allerdings eine wahre Kochrevolution auslöste. Wie Monsieur Papin darauf kam, liegt wohl in seinem Forschungsfeld begründet. Er gehörte zu den Pionieren der Dampfmaschinen- und U-Boot-Entwickler und kannte sich in Sachen Wasser, Dampf und Druck bestens aus.

Ein Vorgänger des heutigen Schnellkochtopfs

Es dauerte dennoch bis zum Jahre 1927, bevor der erste handelsübliche Schnellkochtopf seinen Weg in die Haushaltsküchen fand. Der "Sicomatic" oder kurz "Siko" (für Sicherheitskochtopf) der Riedlinger Firma "Silit" bekam wenig später durch den Schnellkochtopf der schweizer Firma "Sigg" Konkurrenz. Sicher waren diese ersten Vertreter der Überdrucktöpfe allerdings nicht so sehr. Wasserdampf ist bekanntlich sehr heiß. Kommt dann noch ein Überdruck von circa 0,8 bar hinzu, kann dies bei unsachgemäßer Handhabung richtig gefährlich werden! Mit der Einführung einer Signalvorrichtung und einem Überdruckventil im Jahre 1949 wurde diese Gefahrenquelle aus der Welt geschafft. Weitere Informationen zu David Papin und dem Schnellkochtopf finden sich wie immer auf Wikipedia.

Die Funktionsweise eines Schnellkochtopfs ...

... ist recht schnell erklärt. Die Erkenntnis, dass der Siedepunkt von Wasser mit zunehmendem Druck nach oben steigt, ist schon der ganze Zauber. Auf Meereshöhe herrscht ein Umgebungsdruck von 1 bar und somit liegt der Siedepunkt von Wasser bei 100 ° Celsius. In dem hermetisch abgeschlossenen Topf entsteht durch das Erhitzen des Wassers ein Überdruck von ungefähr 0,8 bar. Ergo erhöhen sich der Siedepunkt und die Temperatur des Wassers. Bei einem Innendruck von circa 1,8 bar liegt der Siedepunkt um die 120 ° C. Dies wiederum bewirkt, dass die Gargeschwindigkeit der Zutaten um das 2- bis 3-fache ansteigt.

... und noch ein altes Model

Eins von vielen feinen Rezepten für Schnellkochtopf-Gerichte

Hähnchen in Bier – zwei Zutaten, die Männer glücklich machen!

Ein Brathähnchen vierteln und in 500 ml dunklem Bier circa zwei Stunden marinieren.

Das Fleisch dann im Schnellkochtopf mit Zwiebeln und Schalotten anbraten. Einen guten Schuss (5 cl) Genever dazu, leicht mit 1 EL Mehl bestäuben und dann mit 400 ml der Marinade ablöschen. Wacholderbeeren, Pfefferkörner und Salz nach Geschmack dazugeben.

Nun den Schnellkochtopf verschließen, auf Stufe 2 stellen und bei hoher Flamme erhitzen. Erscheint der gelbe Ring die Hitze reduzieren, bis der grüne Ring erscheint und darauf hin 15 Minuten garen. In dieser Zeit können 250 g Champignons geputzt und geviertelt werden.

Nach der Garzeit können die Champignons dazugegeben werden und weite fünf Minuten garen.

Das Hähnchen in einer abgedeckten Schüssel warm stellen und die Soße mit etwas Sauerrahm oder Crème fraîche (um die 100 Gramm) verfeinern. Fertig!

Wer jetzt Lust bekommen hat, demnächst beim Kochen ordentlich Zeit zu sparen und noch keinen Überdruckkochtopf in der Küche stehen hat, findet auf zahlreichen Vergleichsseiten tolle Schnellkochtöpfe im Test.

Danke für die Fotos

photo credit: NeenahHistory via photopin cc photo credit: beautifulcataya via photopin cc photo credit: Leeds Museums and Galleries via photopin cc

Autor seit 12 Jahren
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