Don Diego (Vordergrund: Pierre Brice) träumt indes von den Indern. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)

Indes stürmen die Bauern der Umgebung die Burg des Don Luis (Daniele Vargas), der sich genötigt sieht, sich gegen sie zu verteidigen. Wie es aussieht, haben sie furchtbare Angst vor der Pest, die sich auszubreiten scheint und die die Meute befürchten lässt, dass ihre Quartiere bereits verseucht sind. Don Luis, so haben sie vernommen, hat so umfassende Räumlichkeiten, dass er ruhig welche zur Verfügung stellen kann. Es kommt zu einem Gemetzel bei dem viele Eindringlinge den Tod finden. Daneben finden aber auch ein paar üppige Bauernmaiden Einlass in die Burg, werden entkleidet, ihre Gewänder verbrannt und gebadet.

 

Es soll nämlich ein Fest geben, das die Ankunft des Stiefsohnes von Don Luis gebührend preist, die kurz bevorsteht. Aber der junge Mann wurde überfallen. Es ist Don Diego, der eintrifft und der sich an der Seite von Don Luis als Stiefsohn vorstellen lässt. Auch Carmensita und die anderen Mädchen lernen diesen auf dem Fest kennen, das zu einer ausgelassenen Orgie ausartet, haben doch die Edelmänner um Don Luis freizügige Vorstellungen und grapschen, küssen und bedrängen was das Zeug hält. Don Diego bemerkt, dass Carmencita (Hélène Chanel) angewidert ist.

 

Aber es gibt auch einen "Großen Unbekannten", den "Kavalier in der schwarzen Maske". Es ist ein Degenheld, der praktisch bei jeder Auseinandersetzung mitwirkt. Eines Tages fällt er auch Carmensita auf. Die beiden begegenen einander in ihrem Schlafzimmer, wo sie ihn vor den Wachen versteckt, die auf der Suche nach ihm sind. Das zeugt von Loyalität ihm gegenüber. Carmensita ist – ohne dass sie sich s eingestehen will – leidenschaftlich entflammt. Und da kommt auch schon gute Nachricht: Die Pestwelle schwächt sich ab. Es könnte sich zum Guten wenden und die Bevölkerungszahl könnte sich stabilisieren. Die Pest wütete vor allem in den Küstengebieten des Mittelmeers, ausgehend von Italien im Mittelalter schrecklich, erreichte aber kaum England. Und nun erzählt er, dass Don Diego gar nicht der Stiefsohn des Don Luis ist, sondern sein Freund Robin Hood. Der scheint nicht besonders reich, hat aber nun eine vermögende Frau geangelt, denn Carmensita ist nicht ohne Mitgift losgezogen. Mögen die beiden ihr Glück finden.

 

 

Verkleidet auf dem Ball: Don Luis und Carmensita, die immer noch arrogant ist. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)

unvergessen - Augenweide Pierre

In der Rolle des männlichen Helden und Eroberers des Mädchens Carmensita, ist der französische Adelige Pierre Brice, der vor allem mit Karl May Verfilmungen bekannt wurde zu sehen. Pierre, der in Brest geboren wurde, war schon früh im Einsatz: Er wurde Botenjunge der Résistance, meldete sich dann zum Commando Marine und nahm am Indochinakrieg teil. Nach dem Algerienkrieg, den er als Fallschirmjäger hinter sich gebracht hatte, wurde er Fotomodell, Tänzer und Schauspieler. Er war mit Alain Delon bekannt, der sich bereits etabliert hatte.

 

Er sollte von einem deutschen Produzenten für die Rolle des Karl May in der gleichnamigen Verfilmung entdeckt werden: 1962. Die insgesamt elf Karl May Verfilmungen werden so bekannt und beliebt, dass er gewissermaßen Kulststatus in Deutschland einnimmt. Dies blieb auch der Jugendzeitschrift Bravo nicht verborgen, die sich sogar mit Reportagen vom Set der Filme meldete. Damit wurd er zum Idol, doch er drehte damals auch andere Filme, wie jenen von Carmensita und ihrem Vater – "Der Kavalier mit der schwarzen Maske" entstand 1963.

 

Wohl einzigartig in der Filmgeschichte ist, dass der Produzent der Karl May Filme Drohschreiben erhielt, als Pierre Brice, der beliebteste Winnetou aller Zeiten, 1965 einen Filmtod erleiden ließ. Dies führt dazu, dass gleichzeitig mit den Dreharbeiten ein weiterer Film begonnen wurde, der Pierre Brice als lebenden Indianer zeigte.

 

Brice, erfolgreich in Deutschland, wurde in seiner Heimat durch die Auftritte an der Seite Catherine Deneuves bekannt, mit der er 1960 in "L'homme á femmes" (Ladies Man, 1960) drehte. Neben weiteren Projekten widmete sich Brice dem Schreiben. Er lieferte drei Bücher, die als Basis zu den Freilichtaufführungen der Karl May-Spiele in Bad Segeberg dienten. Piere Brice wurde aber auch als Sänger bekannt. Er sang ab 1965 deutsche Titel und errang mit einem Titel ("Ich steh' allein", 1965) die Hitliste der deutschen und österreichischen Charts.

 

Pierre Louis, Baron Le Bris, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse Deutschlands und eine Karl May Auszeichnung. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und das europäische Kino. Außerdem erhielt er fast unzählige BRAVO-Ottos und Bambies. 

Anmerkung: Möglich, das es richtigerweise Carmencita heißen würde, aber dies ist die in IMDB verwendete Schreibweise, die vielleicht in Absprache der italienischen, deutschen, französischen und spanischen KünstlerInnen und Produktionsfirmen gefunden wurde.

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