Fesch, aber nicht ganz ungefährlich ...

Fesch, aber nicht ganz ungefährlich, vom Arbeitsstil: Journalist. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)

Vom Wühlen

Eines Abends trifft der freiberuflich für die Republik tätige Journalist eine Informantin aus dem Krankenhausbereich, die ihm vertrauliche Patienten-Unterlagen übergibt. Britta, die auf diese Patientenakten einen Blick wirft, denkt, es könnte sich um eine Story handeln, die die Gesundheitsministerin der Bevorzugung der eigenen Familienmitglieder beim Erhalt von Spenderorganen bezichtigt. Tags darauf sprechen die beiden mit dem Chefredakteur der Republik, der beide Journalisten darauf ansetzt. Der Neue will die Gesundheitsministerin aus dem Amt schreiben und eines ihrer sexy Kabinettsmitglieder pushen.

 

Doch es kommt anders. Bei einem Termin mit der Frau Doktor scheint der Journalist einige Fehler gemacht zu haben. Außerdem wird Frau Doktor von der Gesundheitsministerin darauf angesprochen, warum sie mit diesem Schreiberling kooperiert, nicht zu ihr hält. Wie es scheint, ist der Freischaffende ein Vollprofi im Medienbereich, ein wenig zu ambitioniert vielleicht, denn in der Nacht verunfallt die Gesundheitsministerin auf mysteriöse Weise. Es ist ans Licht gekommen, dass der Arzt, der die Transplantation durchführte, früher ein Verhältnis mit der Gesundheitsministerin hatte.

 

Termine spätnachts und ein Skandal, bei dem behauptet wird, dass die Krankenhausunterlagen aus dem Safe der Zeitung gestohlen wurden, wirft wieder ein schlechtes Licht auf den Journalisten, der eine Festanstellung sucht. Allerdings hat Britta inzwischen die Nase voll, denn seine Illoyalität ist erschreckend. Dazu kommt, dass er stets in Geldnot sitzt, obwohl er eigentlich noch einen Job als Medikamentenzusteller für Apotheken hat. Es ist viel Schmutzwäsche und Schmiergeld im Umlauf.

Katharina, die "mehr Sex" hat, als die amtierende Ministerin (Bild: https://www.youtube.com/wat...)

Abschießen und Verheizen

Wenn der die Politiker verheizende Journalist ein Böser ist, dann ist der Leiter der Zeitung der Teufel. Denn das ist der Stil, der ihm gefällt, aber es ist eher unethisch, denn journalistisch. Dazu kommt, dass die Redaktionsleitung eher gern das eine oder andere Näschen zu nehmen scheint, was sich auf die Art, wie man mit den zum Thema werdenden Protagonisten in Politik, Gesundheit und Privatleben umgeht, auswirkt. Nahe am Burnout, müssen auch die anderen geburnoutet werden, sonst hat man das Spiel um die Macht verloren? Oder greift ein neuer Stil um sich? Jeder gesunde Mensch als potentieller Spender unter Dauerbeobachtung? Und der Unfall - ein unaufklärbarer "Zufall"?

Außerdem ist die Frage nach dem Begriff der "Gewalt" als Teil des Titels interessant, schließlich erscheint dieser als Fortsetzung der der esten drei Gewalten, LEGISLATIVE (Gesetzgebung) EXEKUTIVE (Vollziehung) JUDIKATIVE (Gerichtsbarkeit) als Teil der staatlichen Machtausübung, wobei auf die Trennung derselben in westlichen Demokratien großer Wert gelegt wird. Auf einer Kinderseite des WDR ist dazu zu lesen: "Jeder Staat hat eine Verfassung, die das Zusammenleben der Menschen regelt. Denn wenn es keine Gesetze gäbe, könnten alle Regeln einfach vom Stärksten festgelegt werden, und viele Menschen hätten überhaupt keine Rechte. Die Verfassung ist also eine Art Hausordnung für einen Staat." Und weiter "In jedem demokratischen Land sind diese Aufgaben auf drei verschiedene Abteilungen aufgeteilt, die man 'Staatsgewalten' nennt. Man spricht auch von 'Gewaltenteilung'. Das hat natürlich nichts mit körperlicher Gewalt zu tun, sondern bedeutet, dass es drei Abteilungen im Staat gibt, die sich die Macht teilen." (WDR)

Und daher ist nun die Frage, wie sehr darf die Macht einer Ministerin oder eines Ministers ausgenutzt werden, um der eigenen Familie zum Vorteil zu verhelfen und wie weit darf der zweifellos mächtige (aber informelle) Apparat der Medien, der oft in der Kritik steht, Informationen auf dunklen, abwegigen oder zweifelhaften Pfaden zu generieren und somit die anderen Gewalten und Mächte zu provozieren, verwenden? Wer gebietet wem Einhalt? Und hat sich in diesem Zusammenspiel der Mächte durch die Digitalisierung Grundlegendes verschoben? 

Autor seit 2 Jahren
143 Seiten
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