Eine Kurze Geschichte des Suezkanals
Ein Jahrhundertprojekt der Bautechnik mit bemerkenswerter Bedeutung für den Handels0328a Alexandria 2778 MeyA4B1 Alexandria Karte Meyers Konversations-Lexikon Erster Band Jahr 1885. © (Bild: Morton1905 / Flickr)
Planung, Bau und Eröffnung
Ein Datum, das sich die Welt eingeprägt hatte: Der 17. November 1869. Es war der Eröffnungstag des Bauvorhabens, das die Welt näher zusammen brachte.
Anlässlich der Eröffnung wurde ein Schiffskonvoi mit 68 Schiffen zusammengestellt. Die Pläne, ein solch gigantisches, bedeutsames Bauwerk zu errichten, waren schon alt. Doch erst durch die Beteiligung an einer Ausschreibung und der Einreichung von Plänen mehrerer Techniker wird der Kanal zu einem realisierbaren Bauvorhaben. Die Finanzierung mittels Aktien zu je 500 Goldfrances, die die großen Nationen ankauften, ermöglicht das Bauvorhaben. Die Handesschifffahrt profitiert in der Folge sehr durch diesen Kanal, denn zahlreiche Ziele wurden in viel kürzerer Zeit erreicht. Die Festivitäten anlässlich der Eröffnung, die sich über viele Monate zogen und zu dessen Höhepunkt die Aufführung der Verdi Oper AIDA zählt, trieben den Ansparplan jedoch in in die Nähe des Ruins.
Alexandria wird zum Stützpunkt der Briten, die diesen aber 1956 verließen und der Kanal verstaatlicht wurde. Ägypten aber durfte Gebühren einheben, als der Seeweg wurde verstaatlicht und diente in der Folge als Einnahmequelle. Seither durchfahren jedes Jahr viele tausend Schiffe den Kanal. Oft kommt es aber auch zu Kollisionen oder Unfällen, wie etwa auch bei der 1900 in den USA vom Stapel gelassenen SS San Juan. Der Frachter 1941 mit der SS City of Singapore kollidiere, liegt in 62 Metern Tiefe.
Hafen von Port Said am Mittelmeer, der Nördliche Punkt des Kanals (Bild: https://www.bing.com/images...)
Die "kleine UNO" im Bittersee
1967 wurden 14 Schiffe, aus neun Nationen, von den Ägyptern zum Ankern im Großen Bittersee gezwungen. Der Suezkanal war gesperrt und so wurden die Schiffe samt Fracht und Booten Zeugen des Ausbruchs des Sechs-Tage-Krieges zwischen Israel und Ägypten.
Zwar erhofften die Leute auf den Schiffen, dass es eine Intervention der Vereinten Nationen gäbe, doch vergeblich: die Ägypter verweigerten jede weitere Bewegung. Die Crews der festgesetzten Boote suchten daraufhin Kontakt zueinander und begannen sich anzufreunden. So kam es zu gegenseitigen Einladungen, denn die Crew durfte sich aus der Ladung versorgen. Es wurden Gottesdienste und Frühschoppen abgehalten und die Nationalitäten hatten keine Barrieren untereinander, im Gegenteil, man gründete die "Great Bitter Lake Association", kurz GBLA. Man erfand Events, um sich die Zeit zu vertreiben: Aus der Tuch-Ladung auf einem der Schiffe nähten sich die Matrosen Segel, die daraufhin auf Rettungsbooten montiert, um eine Regatta zu fahren – um gegen die Langeweile anzugehen, die aufkommen könnte. Die von den Briten geschweißte "GBLA-Boje" diente als Wendepunkt in diesen Manövern.
Schließlich endete der Krieg zwischen Ägypten und Israel und die mit der Zeit stark in Mitleidenschaft gezogenen Schiffe durften wieder weiterreisen, so sie noch fit genug waren.
UNO Konvoi nach Ende der Bittersee-Krise (Bild: ZDF)
Die "Ever Given" am Weg nach Rotterdam
Im April 2021 kam es nun zu einem weiteren Zwischenfall im Suezkanal. Es war ein Kontainerschiff, die "Ever Given" (die auch unter EverGreen bekannt ist), das sich verkeilt hatte und weitere Schiffe an der Durchfahrt hinderte. Es wurde mit Schleppschiffen von der Sandbank gerettet. Die japanischen Reeder entschuldigten sich für die Umstände und die verursachten Kosten. Diese gigantischen Schiffe verlieren oftmals auch ihre Ladung im Suezkanal, was jedes Jahr Verluste für die Reedereien bedeutet.
Die "Ever Given" ist nicht das einzige Schiff, dem solch "Unerklärbares" geschieht. Im Suezkanal werden immer wieder riskante Manöver zwischen den Frachtern gefahren, als ob es eine Rallye wäre. 2020 wurden 19.000 Schiffe gezählt, die den Kanal passierten. Die Untersuchung, die vermutlich auch zu Schadenersatzforderungen führen könnte, werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.
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Bildquelle:
„Klei mi an’n Mors“
("Hummel, Hummel – Mors, Mors")