Ethan: Susan - Zwei wie Hunt und Katz'?
SPY vs. MI: Phantom Protcol/Ghost Protocol. Betrachtung der basic elements in den WerkenEinzelgänger vs. Teamworker
Teamwork löst im Geheimdienst den "einsamen Spion" ab, der lange Zeit als Meister seines Handwerks das Publikum verzauberte. Inzwischen ist es der Teamleader, der seine Stelle eingenommen hat, denn es ist offenbar klar geworden, dass es leichter ist, in einem Team sein Ziel zu erreichen, als sich allein abzumühen. Klar, dass die "Heros" ein wenig an Charisma eingebüßt haben, dennoch ist es klar erkennbar:
In "Mission Impossible:Phantom Protokoll" (MI:PP) ist es Ethan Hunt (Bild, Tom Cruise), der – abgesehen von seiner Zeit im Gefängnis, das Team anführt. In dieser Phase ist es möglicherweise Benji Dunn, der an seine Stelle tritt, aber selbst in diesen Bildern wird klar, dass er eine Option hat: Nämlich sich zu weigern, das Gefängnis zu verlassen. Damit zeigt er, dass er der Chef ist, denn sie brauchen ihn, sonst würden sie ihn nicht holen. Ein wenig grausam ist es doch, erinnert es an "Sicherheitsverwahrung".
In "Spy" ist es zunächst Brad Fine, der von Susan Cooper (Bild) abgelöst wird. Sie hat das eigentliche "Nachfolgeklischee" mit dem sie kämpft, denn sie müsste sich gewissermaßen zwischen einsame starke Heldin und "Romeo" (also sexy Provocatrice) positionieren, was beides (nicht) ihr Ding ist. Sie ist viel mehr an der "Girls-Power" orientiert, die praktisch keine Flachlegetendenzen beinhaltet, im Gegenteil. Viel mehr ist ihr Wunsch, taffe Tarnidentitäten und Eigenschaften zu erhalten. Sie bekommt stattdessen die der "older Ladies" und ist wenig erfreut. Hinreißend ist allerdings die "An sich-Bringung" des coolen Rick Ford in der Party-Location, … (Nun, hierzulande müsste sie darauf warten, bis die Band "Damenwahl" ruft.)
Die Teams
Um Susan Cooper, die Fine nachrückt, ist Nancy (M. Hart) und Rick (J. Statham). Sie beide, besonders aber Rick, sorgen für Trouble. Andererseits war Nancys Außeneinsatz vielleicht nicht geplant, was die Frage aufwirft, was so rasch zu diesem "Nachrücken" geführt hat, das auch mit dem Tod von Miss Walker und ihrem Fahrer zu tun haben könnte. Walker (M. Baccarin) ist aber 'flach', Rick ist sehr präsent.
Um Ethan ist bereits bekannter Softwarespezialist Benji, sowie Jane Carter, die gewissermaßen einen weiblichen Marine als Rollenvorbild zu haben scheint. Sie ist gewandt in allen möglichen Abseil- und Beschaffungstricks und ihr Äußeres lässt sie souverän in allen möglichen Szenarien gut aussehen. Gewissermaßen durch den Jobverlust als Stabschef "angeworben" ist der zunächst durch eine Namensgleichheit auffällige Mr. Brandt, der sich zwar Wiliam nennt und doch nicht Diplomat ist.
Der Chef der Susan Cooper (Bild, mit Ford und Nancy) ist Elaine Crocker, eine Führungspersönlichkeit, angelehnt vielleicht an Mrs. Mendez. Ethan Hunt erhielt seine Infos vom Minister, der Opfer eines Attentats wird, bei dem sein Auto von einer Brücke stürzt. Gewissermaßen ist der Teamleader "führungslos", wenn auch am Ende jemand ihm die Infos, die ihm gegeben werden authorisieren muss. Wer weiß, vielleicht trinkt er Bier mit ihm.
Schauplätzen und Gegner
Beide Filme wählen Schauplätze, die sich wahrhaft herausgeputzt haben. Da wäre natürlich Paris, Budapest und Rom zu nennen, das von Susan und ihren Mitspielern besucht wird.
In Ethans Welt ist zunächst eine dunkle City, vielleicht europäisch, dem Baustil nach zu urteilen, wird aber bald von den modernen Wolkenkratzern in Dubai abgelöst und schließlich entflieht er via Jet nach Mumbai. Dort wirkt auch noch alles sehr neu – Stahl, Glas, Neon im Businessviertel, viel Pracht in der kurz gezeigten Partylocation.
Ein Anruf genügt und ein U-Boot im Pazifik wird kontaktiert. Der Schwede Hendricks und sein Mitarbeiter Wistrom ist also connected zu einer russischen U-Boot-Mannschaft. Moreau, die Code-Diebin, ist verbunden mit Hendricks. Die Tatsache, dass es sich um eine Französin handelt, könnte eine Verbindung zum SAS vermuten lassen, jedenfalls aber ein nationales Interesse von Frankreich als zumindest Ex-Atom-Supermacht. Hendricks als Schwedischen Special Force Mitarbeiter hinzustellen, als wäre er ein Terrorist, ist nahezu unglaubwürdig. Viel eher scheint es um eine Technologie zu gehen, für die man kein Verständnis aufbringen möchte.
Susan ist klar eine Amerikanerin. Nancy auch. Zunächst hat man den Eindruck, dass der Service vor allem jenen Sinn hat, Personen, die auf keinen Fall eine Möglichkeit hätten, Europa (insbesondere südliche Villen, Bild) oder andere Teile der Welt zu besuchen, dies zu ermöglichen. Brad Fine allerdings hatte diese Möglichkeit schon zur genüge, wie es scheint. Die immer stärker eingesetzte KI kann eine Landkarte ersetzen, aber keine Erfahrung im Gastland und wohl auch eher nicht die kulturelle Aklimatisierung. Dies hat aber Ewaldo erledigt und ist hilfreich, wenn auch der Touch ihr wenig gefällt.
Reena (Rayna, Raina - slippery character?) hat keine Probleme mit Aklimatisierung. Sie weiß, Geld ermöglicht fast jede Tür zu öffnen und geizt auch nicht mit Style. Dennoch bleibt sie, trotz ihres Versuchs, Susan daran zu erinnern, etwas mehr auf ihre Garderobe zu achten, hinter ihr zurück. Denn was ihr fehlt ist die Fülle, mit der Susan praktisch schon auf Rick Ford liegt. Der Sicherheitschef Renas ist hingegen ein Schwede, womit sich der Kreis schließt und man den Eindruck hat, dass sich im nächsten Teil die Karten an die selben Spieler – aber neu gemischt – verteilen könnten.
Fazit
Neue Technologien haben es nicht leicht. Sie müssen starke Bündnisse ablösen, die geschaffen wurden, um Frieden zu garantieren. Wie es möglich ist, den Frieden zu erhalten, dabei neue umweltschonende Technologien zu verwenden und ohne die Gefahr der Atomaren Vernichtung als Druckmittel zu verwenden, ist zur Zeit unbekannt. (In beiden Fällen agieren die Handelnden noch mit atomaren Devices bzw. Codes.) Aber es wird sicher der eine oder andere Villen- oder Palastbesitzer darunter sein, der es ermöglicht, Verhandlungen zu führen. Denn beide Filme scheinen den in den frühen Filmen des Genres so gern und häufig gepflegten "langen Dialog" als Stilmittel zu vergessen. Dabei hat er dem Publikum so gute Dienste geleistet, wenn es darum ging, die Beweggründe für das Handeln der Darsteller zu erfahren. Aber das ist vielleicht auch ein wenig Zeitgeist – früher wollte man eine Geschichte erzählen, heute will man sie zeigen.
Der Sprengsatz ist die offene Frage. Denn beide Devices landen in Meer, doch nur einer wird geborgen. Ansonsten ist die Ähnlichkeit der Plots verblüffend. Der 2011 entstandene MI Streifen hätte wohl die 'älteren aktiven Rechte'' (2011) wenn auch 'SPY' seine Berechtigung hat.
Bildquelle:
Susan urg-t beim Anblick ihrer 'Tools'
(SPY - Susan Cooper undercover)
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(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)