Neuverfilmung von Gullivers Reisen - Kritische Worte zur Neuauflage eines Klassikers

Die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers Gullivers Reisen wurde von Rob Letterman in unsere heutige Zeit transformiert, doch unterscheidet sie sich auch dadurch nicht wesentlichNeuverfilmung von Gullivers Reisen von älteren Interpretationen. Gerade der Hauptdarsteller Jack Black gibt sich nicht die Mühe "seinem" Gulliver eine eigene Prägung zu geben und dadurch dem Film auch etwas mehr an Brillanz zu verleihen. Der Film scheint geradezu symptomatisch für viele aktuelle Hollywood-Produktionen zu sein. Man nimmt alten Kaffee und gießt ihn einfach nochmals neu auf. Leider lässt Gullivers Reisen jede Form von Kreativität vermissen, gerade auch was Jack Black angeht, ist er für diese Rolle doch eigentlich die Idealbesetzung – aber, Chance verpasst! In gewohnt tollpatschiger Manier gibt sich Black, wie in nahezu allen seinen anderen Rollen, auch in Gullivers Reisen und bedient damit das Klischee, das der Film als Komödchen vorgibt. Und damit der Standard-Plot Hollywoods ja nicht abgewandelt wird, ist Gulliver schon seit Jahren in die Redakteurin Darcy verliebt, die jedoch ob seiner Hemmungen sich ihr zu nähern, nicht das Geringste davon mitbekommt.

Alles in Allem, ist die Neuverfilmung von Gullivers Reisen ein ziemlich farbloses Unterfangen, das trotz der prinzipiell ganz guten Besetzung nicht wirklich punkten kann. Emily Blunt sticht optisch hervor, Jason Segel gibt sich amüsant, der Humor bleibt jedoch weit unter dem zurück, was eine Komödie eigentlich ausmacht. Grimassen und Witze sind austauschbar und in dieser Form schon ermüdend oft gesehen worden. Was dem Film fehlt sind die großen Überraschungsmomente, wegen denen man ins Kino geht. Die Szenerie wirkt in der bildlichen Umsetzung auch nicht allzu überzeugend und ist eher detailslos. Natürlich konnten die Filmemacher auch bei Gullivers Reisen nicht auf die scheinbar notwendige 3D-Technik verzichten. Wie bei vielen anderen neuen Filmen erscheint dies als reine Spielerei, die den Filmgenuss in keiner Weise steigert, sondern für den Betrachter eher anstrengend ist.

Zum Inhalt von Gullivers Reisen

Fazit

Gullivers Reisen ist ein äußerst flaches Remake einer netten Geschichte, das sich voll und ganz auf die Schauspielerische Qualitäten von Jack Black zu verlassen scheint, dies jedoch vergeblich. Wer von vorneherein keine allzu großen komödiantischen Erwartungen hat oder nur seine Kinder ein wenig Unterhaltung können möchte, kann sich hier auf recht anspruchslose Art berieseln lassen und vielleicht auch etwas Freude haben. Die ganz große "Brüller-Komödie" wird er mit Gullivers Reisen aber ganz sicher nicht sehen.

 

Filmdaten zu Gullivers Reisen

Filmstart: 10. Februar 2011  

FSK: ab 6 

Genre: Abenteuer und Komödie 

Länge: 87 min 

 

Darsteller:  Jack Black, Jason Segel, Emily Blunt, Amanda Peet, Billy Connolly, Chris O'Dowd, T.J. Miller, James Corden

Drehbuch:  Nicholas Stoller 

Regie:  Rob Letterman 

 

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