Flaschensammeln: Wenn die Würde des Menschen am Mülleimer kleben bleibt
Nein es ist kein Szenario aus einem Dritte-Welt-Land, sondern spielt sich tagtäglich überall in Deutschland ab. Menschen, die in Mülleimern nach Pfandflaschen wühlen, sind Alltag.Der Flaschensammler aus Berlin
Zum Thema Flaschensammeln - folgendes Szenario habe ich vor ein paar Monaten an einer Fußgängerampel in Berlin miterlebt. Ich stehe an der roten Ampel, gemeinsam mit einer Frau und ihrem Kind. Ich war in Eile, trotzdem wollte ich die rote Ampel nicht überqueren, obwohl weit und breit kein Auto in Sicht war, schließlich möchte man ja dem Kind kein schlechtes Vorbild sein. Neben uns greift ein eigentlich ganz gut gekleideter Mann mittleren Alters in die Mülltonne und wühlt ganz ungeniert nach Pfandflaschen. Ich habe ihn darauf angesprochen und ihm gesagt, dass er nicht wie jemand aussieht, der am Hungertuch nagen würde und vermutlich auch einen Job hätte. Ich wollte wissen, ob er das Flaschensammeln wirklich nötig hat und warum er das macht? Seiner Aussage nach hätte er sogar einen gut bezahlten Job und könne sich durch das Flaschensammeln Dinge leisten, die ich mir nie leisten könne. Es interessierte ihn auch nicht, dass er dem daneben stehenden Kind durch das Flaschensammeln ein schlechtes Vorbild sei (es könnte ja auch eine Spritze im Mülleimer sein), denn laut eigener Aussage hatte er zum Glück keine Kinder. Danach war mir einfach jedes weitere Wort zuviel.
Flaschensammeln als Existensgrundlage
Auch das gibt es: Die Flaschensammler-Mafia
Bildquelle:
Rene Schreiber
(Briefmarken sammeln)
von Bundesfinanzministerium [CC-BY-SA-3.
(Die Goldeuros der Bundesrepublik)
Foto Kerstin Schuster
(Sammler, Sammlerleidenschaft und die schönsten Sammlerstücke)