Unterschied zwischen Aufsitzmäher und Rasentraktor

Es kommt nicht immer auf die Größe an

Zunächst gibt es zwischen Aufsitzmäher und Rasentraktor viele Gemeinsamkeiten, weshalb beide Begriffe oftmals auch unwissentlich falsch bzw. synonym verwendet werden.

Sowohl Aufsitzmäher als auch Rasentraktoren gibt es heute schon unter 1000 Euro und macht sie preislich daher auch zu guten Rasenmähern konkurrenzfähig, zumal sie vielseitiger einsetzbar sind und Zusatzgeräte oftmals überflüssig machen. Mit den Aufsitzmähern und Rasentraktoren lässt sich in beiden Fällen nämlich nicht nur der Rasen mähen, sondern zudem weitere Zusatzaufgaben rund um »Haus und Hof« erledigen.  So gibt es Gerätschaften, die an diese angebaut werden können, wie etwa ein Schneeräumschild, um im Winter den Gehweg oder die Hofeinfahrt zu räumen, Anhänger oder Anbauten um Salz zu streuen, Vorrichtungen die den Rasenmäher zur Kehrmaschine machen oder Walzen um Saatgut wie Grassamen einzuwalzen.

Gemeinsam ist beiden auch, die deutlich höhere Geschwindigkeit, mit der größere Flächen gemäht werden können. Mit bis zu 10 km/h stutzt man die Halme und das Ganze natürlich im Sitzen.

Der große Unterschied zwischen Aufsitzmäher und Rasentraktor ist einerseits sofort erkennbar die Optik, andererseits insbesondere aber die Technik. Bezüglich der Optik ist ein Rasentraktor im Wesentlichen der kleine, dachlose Bruder eines echten Traktors während Aufsitzmäher ganz unterschiedliche Formen haben können. Diese reichen von Go-Kart ähnlichen Fahrzeugen über Geräte die einem Caddy ähneln bis hin zu ganz eigenwilligen Kreationen. Der bedeutendste technische Unterschied ist der, dass man bei einem Rasentraktor vor dem Motor und Getriebe sitzt, während sich bei einem Aufsitzmäher der Motor unter einem befindet. In aller Regel sind Aufsitzmäher auch kleiner als Rasentraktoren (Überschneidungen gibt es natürlich) und eignen sich daher eher für kleinere Flächen, währen mit einem Rasentraktor schon ganze Wiesen bequem gemäht werden können.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Wendigkeit der Fahrzeuge. Die meisten Aufsitzmäher haben einen ausgesprochen engen Wenderadius, weshalb sie sich durchaus auch für relativ kleine Flächen gut eignen, selbst dann, wenn diese mit Büschen und Bäumen locker bepflanzt sind. Einen Unterschied, der jahrelang als solcher feststand, gibt es allerdings nicht mehr. Die Vorstellung, dass ein Aufsitzmäher das Einstiegsmodell ist und der Rasentraktor die professionelle Variante darstellt ist schlichtweg heute als falsch zu bezeichnen. Die Aufsitzmäher sind heute soweit entwickelt, dass man zwischen Aufsitzmäher und Rasentraktor aufgrund von Einsatzgebieten, Vorlieben und Preis seine Entscheidung treffen muss.

Lohnt sich ein Aufsitzmäher oder Rasentraktor überhaupt?

Zunächst gilt es vor der Anschaffung eines Aufsitzmähers oder Rasentraktors eines zu beachten: Nicht wie man denken könnte die Größe des Grundstückes ist entscheidend, sondern vielmehr die Bepflanzung. Ab einer Fläche von etwa 500 m2 (plus/minus) kann sich die Anschaffung durchaus lohnen, insbesondere auch, wenn man beispielsweise nicht so gut zu Fuß ist. Sollte die Fläche jedoch mit zahlreichen Sträuchern und Bäumen bepflanzt sein, ist man definitiv mit einem einfachen Rasenmäher wesentlich besser dran. Einzelne Bäume oder hie und da ein Strauch hingegen stellen kein ernsthaftes Problem dar. Wie beim Handrasenmäher sollte man auch auf die Schnittbreite achten, die beim Aufsitzmäher und Rasentraktor von Hause aus in der Regel deutlich breiter ist und so die Arbeit natürlich auch wesentlich schneller vonstatten geht. Bequemer ist das Rasenmähen im Sitzen ohnehin. Was selbstverständlich sein sollte, in der Euphorie aber leicht vergessen wird, ist, dass ein Aufsitzmäher – und erst Recht ein Rasentraktor – natürlich auch einiges an Platz benötigt, um untergestellt werden zu können.

Wer einen Geräteschuppen mit Doppeltür o. Ä. hat ist da sicher im Vorteil, doch für diejenigen, die das Fahrzeug im Kellergeschoss unterstellen möchten und zwangsläufig durch eine Tür müssen, gibt es auch schmalere Modelle. Daher also unbedingt die Maße vor dem Kauf beachten. Die Schnittbreite von Aufsitzmähern beginnt etwa bei 55 cm, also ca. 10 cm breiter als bei durchschnittlichen Rasenmähern und endet bei etwa 100 cm.

Wer eine größere Schnittbreite möchte, für den kommt nur ein Rasentraktor in Betracht. Als grobe Faustformel lässt sich also sagen, je größer die Rasenfläche ist, umso eher sollte die Entscheidung in Richtung Rasentraktor gehen. Hat man sich für einen Rasentraktor entschieden, stellt sich die Frage nach dem Grasauswurf. Wollen Sie das Gras liegen lassen, was sich nur in bestimmten Fällen empfielt, ist der Seitenauswurf akzeptabel. In den meisten Fällen besser jedoch ist ein Heckauswurf, bei dem auch nasses oder langes Gras direkt in einen hinten angebrachten Fangkorb geworfen und gesammelt wird.

Bei einem Aufsitzmäher ist noch einiges mehr zu beachten. So kann der Kanal vom Mähwerk das zwischen den Achsen liegt zum Fangkorb zwar nicht so leicht verstopfen, da der Weg relativ kurz ist, doch je nach Bauart ist dies beim Mähwerk selbst schon eher das Problem, vor allem wenn das Gras nass ist.

Und falls es mal nichts zu mähen gibt …

Vermieden wird dies, durch Messer, die einen genügend starken Luftstrom erzeugen, um das Gras in den Fangkorb zu werfen. Ideal ist aber ein Mähwerk, das aus zwei gegenläufigen Messern besteht, da es so kaum zu Verstopfungen kommen kann und zudem auch das Mähen auf unebenem Boden problemlos ist. Wie auch bei Handrasenmähern und allen anderen Gartengeräten, ist die Pflege der Gerätschaften wichtig, gerade auch das Reinigen des Mähwerks. Besonders komfortabel geht dies bei einem Aufsitzmäher, wenn das Mähdeck einen extra Wasseranschluss hat. So lässt sich das Mähwerk bei laufendem Motor komplett und bequem reinigen ohne das Fahrzeug anzuheben oder zu kippen.

Im Normalfall haben Aufsitzmäher ebenso wie Rasentraktoren einen Elektrostart, dennoch empfiehlt es sich bei der Produktbeschreibung auch hierauf zu achten, denn ohne Elektrostart »macht es wenig Spaß«.

Die meisten Gartenbesitzer sammeln das Gras im Fangkorb auf, was wesentlich besser ist, als es liegen zu lassen, da es sonst zu Verfilzungen und Moosbildung kommt. Dennoch kann es auch sinnvoll sein das Gras als Mulch liegen zu lassen, dann allerdings nur sehr fein geschnitten. Manche Mäher bieten diese Mulchfunktion an, wodurch man sowohl Arbeit als auch das Düngen spart.

Man kann beim Mähen natürlich auch nur zuschauen.
Rasenmäher-Roboter

Fazit - lohnt sich nun ein Aufsitzmäher oder Rasentraktor?

Aufsitzmäher und Rasentraktor sind zwei Geräte, die keinesfalls nur für den eher landwirtschaftlich orientierten Gebrauch von großem Nutzen sind. Sie erleichtern die Arbeit ungemein, sparen Zeit und machen nicht zuletzt auch noch ungemein Spaß. Wie beim Handy muss sich heute auch keiner mehr Gedanken machen, ob er als Besitzer eines Aufsitzmähers oder Rasentraktors als Angeber oder Möchtegern gilt – in den USA gehört der legendäre »Deere« geradezu zum Standard. Aufgrund der vielen Einsatzmöglichkeiten und des damit in Relation gesetzten Preises günstiger Geräte, lohnt sich ein Aufsitzmäher oder Rasentraktor durchaus. Bei allzu dicht bepflanzen Flächen und dort wo man auch unter den Büschen mähen möchte, ist man hingegen weiterhin mit einem Handrasenmäher besser bedient.

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