Westeros, der Schauplatz der Geschichte

Das ganze Szenario vom "Lied von Eis und Feuer" spielt sich im Mittelalter und fast außschließlich auf dem fiktiven Kontinent Westeros ab. Westeros erinnert den Leser dabei nicht nur kartographisch, sondern in vielerlei Hinsicht an das mittelalterliche Großbritannien. Westeros unterteilt sich hauptsächlich in die warmen Südlande und den kalten Norden, miteinander verbunden durch den Königsweg. Im äußersten Norden befindet sich die Mauer, ein gigantisches Bauwerk welches die Aufgabe hat das Reich vor den Gefahren zu schützen die jenseits der Mauer zu schützen. Das sind neben wilden Barbaren mitunter die sogenannten Anderen: Untote und weitere gefährliche Kreaturen, welche im kalten und kargen Land jenseits der Mauer leben sollen. Die Mauer wird bewacht von der Schwarzen Bruderschaft, einer Armee, die teils aus Freiwilligen, hauptsächlich jedoch aus Verurteilten Verbrechern besteht die nach strengen asketischen Gesetzen leben müssen und ihr Leben durch einen Eid dem Dienst an der Mauer verschrieben haben. Die Sieben Königslande bestehen zudem aus einer Vielzahl wichtiger und Adelshäuser und einer noch größeren Vielzahl weniger wichtiger Lords, die jedoch im Gesamtpaket eine wichtige Rolle für ihre jeweiligen Lehnsherren spielen. Die Treue und Gefolgschaft von möglichst vielen Lords ist in diesem Spiel um den Thron eminent wichtig, denn nur so lassen sich möglichst große Heere aufstellen und erfolgreiche Schlachten schlagen, um so an den "Eisernen Thron" zu gelangen und als König die Herrschaft über die Sieben Königslande zu erlangen. Und Schlachten wird es viele geben, jedoch noch mehr Intrigen. Das Spiel um Macht hat seine eigenen Regeln und folgt eigenen Gesetzen. Vermeintliche Freunde werden plötzlich zu Feinden und niemand weiß mehr so recht, wem er überhaupt noch trauen kann?

Die Story

Über 300 Jahre regierten die Targaryschen Drachenkönige Westeros, bis der letzte targarysche König im letzten Bürgerkrieg von Jamie Lennister, einem Mitglied seiner Leibwache, ermordet wurde. Fortan bestieg Robert Baratheon den Eisernen Thron und regierte das Reich mit seiner schönen Königin Cersei aus dem Hause Lennister, der Schwester des Königsmörders Jamie Lennister. Die Lennisters sind mit Abstand das reichste und mächtigste Haus der Sieben Königslande. Plötzlich jedoch stirbt Jon Arryn, die "Hand des Königs" und der König Robert Baratheon bittet seinen alten Weggefährten Neddard Stark aus dem Norden als Hand zu dienen. Ned Stark stellt im Königshaus Nachforschungen über den Tod seines Vorgängers an und findet heraus dass Prinz Joffrey, Roberts Sohn und Thronfolger, nicht sein leibhaftiger Sohn, sondern aus der Inzestbeziehung seiner Frau und Königig mit ihrem Bruder Jamie Lennister ist. Kurze Zeit später stirbt König Robert unwissend an einem angeblichen Wildunfall und Neddard Stark hat keine Gelegenheit mehr seine Theorie zu beweisen und verliert alsbald auch seinen Kopf. Prinz Joffrey ist nun (unrechtmäßiger) König, der 13-jährige Sohn einer Bruder-Schwester-Beziehung ist, der trotz seiner jungen Jahre genauso unberechenbar wie grausam ist.

Viele Gründe und noch mehr Könige

Nach Roberts Tod nimmt die Geschichte ihren Lauf und der Krieg der fünf Könige in Westeros entbrennt nach und nach. Der grausame Kindkönig Joffrey will natürlich auf seinem Thron bleiben, dazu verhelfen ihm die Macht und Armeen des mächtigen Hauses der Lennisters in Person von Tywin Lennister, seinem eigentlichen Großvater und Vater von Königin Cersei nebst ihrem Bruder Jamie. Anspruch auf die Thronfolge erheben aber auch die verfeindeten Brüder des toten Königs, nämlich die Lords Stannis und Renly Baratheon. Während Renly auf die Gefolgschaft des Südens bauen kann und mit einem riesigen Heer den Thron einzunehmen gedenkt, bedient sich sein Bruder Stannis der Kraft Dunkler Mächte. Rob Stark will Vergeltung für den Mord an seinem Vater Neddard Stark und ruft sich als König des Nordens aus. Mit seiner Armee und den Lords des Nordens marschiert er ebenfalls gegen Joffrey. Schlussendlich haben wir noch die bezaubernde Danaerys Targaryen, welche nach dem Tod ihres Vaters als Neugeborene von Gefolgstreuen ihres Vaters mit ihrem Bruder Viserys zusammen ins Asyl gebracht wurde. Auch Danaerys erhebt als geborene Targaryen Anspruch auf den Eisernen Thron. Ihr ganzer Besitz sind drei versteinerte Dracheneier, doch damit lässt sich kein Thron erobern. Danaerys Targaryen, Sturmtochter vom Blut des Drachens braucht Schiffe, Schwerter und vor allem eins: eine Armee. Irgendwie haben alle einen Anspruch auf den Thron, oder zumindest sind sie in dem Glauben und können den Thronanspruch rechtfertigen - doch nur einer kann am Ende regieren - die Frage ist nur, wer?

10 Bücher, eine Geschichte

Bis dato existieren 10 Bände der Mittelalter-Saga von George R.R Martin, 2 weitere sind in Planung. Bis dato existieren 10 Bände der Mittelalter-Saga von George R.R Martin, 2 weitere sind jedoch vom Autor bereits in Planung. Der amerikanische Seriensender HBO hat übrigens auch mit der Verfilmung von Game of Thrones begonnen, bis dato existieren 2 Staffeln mit insgesamt 20 Folgen. Die durchweg positiven Kritiken überschlagen sich teilweise vor Lob, schade nur, dass es doch deutliche Abweichungen gegenüber der Buchvorlage gibt. 

Ein kleiner Auszug der Kritiken:

"Thrones ist unsentimental und oft brutal. Es entwickelt sich auch zur fesselndsten Abenteuer-Serie für Erwachsene, die das Fernsehen seit Lost produziert hat." (TIME)

"…eine großartige und kolossale Serie über politische und psychologische Intrigen, die nur so strotzt vor lebendigen Charakteren, gepaart mit spannenden Handlungssträngen und gewürzt mit einer Prise Fantasy. "Game of Thrones" findet schnell diese seltene Mischung aus Action, Motivation und Erklärung, welche wiedereinmal beweist, dass die epische Mythologie der Heilige Gral fast jedes Erzählmediums bleibt." (LOS ANGELES TIMES)

 

Fazit: Ein Werk für die Ewigkeit

Obwohl man manchmal mit den unglaublich vielen Namen und Charakteren von Game of Thrones etwas überfordert zu sein scheint und besonders zum Anfang denkt, diese nicht richtig zuordnen zu können, lesen sich alle Bände unglaublich flüssig. Die Charaktere sind unglaublich gut beschrieben und sind sehr gut vorstellbar. Mit jeder einzelnen gelesenen Seite wird der Leser immer mehr in den Bann dieser wundervollen Geschichte gezogen. Zur Beruhigung - nicht alle Charaktere sind wirklich wichtig, viele sind lediglich Randfiguren und nicht wirklich wichtig. Die Hauptfiguren sind zwar ebenfalls sehr zahlreich vorhanden, diese sind aber leicht zu merken. George Martins Werk zeichnet sich vor allem auch dadurch aus, dass es nicht einen sogenannten echten "Helden" gibt, sondern eine Menge davon. Hauptfiguren sterben auch plötzlich, neue wichtige Charaktere tauchen auf, nichts ist vom Leser der Geschichte wirklich absehbar, vieles ist überraschend. Genau das ist es, was den Reiz dieser Story ausmacht. Trotz der eingestreuten Fantasykomponenten bleibt das Lied von Eis und Feuer immer sehr nah am (mittelalterlichen) Realismus. 

Medo, am 09.01.2013
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Bildquelle:
Karin Scherbart (Asterix bei den Pikten – Rezension)

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