Starke Gefühle, Ungläubigkeit, Erleichterung

Das Publikum zeigte sich zunächst ungläubig und dann stark aufgewühlt

Als Günther Netzer die ersten Worte über Monica Lierhaus verlor, wurde es sehr still im Saal und die Kamera fing viele teils ratlose, teils ungläubige Blicke ein. Konnte es tatsächlich sein, dass die seit zwei Jahren nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehende Moderatorin, nachdem es bei einer Operation schwerste Komplikationen gegeben hatte, an diesem Abend live erscheinen würde?

Doch als Netzer ins Mikrofon sprach "Willkommen zurück, Monica Lierhaus" gab es keine Zweifel mehr. Mit langsamen unsicheren Schritten betrat sie, körperlich sichtlich gezeichnet, die Bühne in einem langen Abendkleid und mit hochgesteckten Haaren. In diesem Moment verloren viele der Gäste die Kontrolle über ihre Gefühle, manche hatten Tränen in den Augen, andere hielten sich, als wäre alles nicht Wirklichkeit, die Hände vors Gesicht, wieder andere schauten fassungslos. Sie tat sich sichtlich schwer beim Sprechen, doch beeindruckte sie bei ihrem ersten Fernsehauftritt durch ihre Professionalität und ihre wohl gesetzten Worte.

Dann kam das was bei jedem Preisträger kommt, ja kommen muss, in der Regel aber zumindest den Fernsehzuschauer zuhause langweilt: "Ich danke meinen Eltern, ich danke dem, ich danke der…" Verständlich lediglich, dass es ihr ein großes Anliegen zu sein schien, ihrem Partner Rolf für seine Unterstützung zu danken. Bis hierhin war alles gut, ja sicherlich auch beeindruckend und vielleicht sogar Mut machend für andere, an sich in jeder Lebenslage zu glauben, zu kämpfen und sich nicht hängen zu lassen.

Genug war nicht genug

Wenns am schönsten ist sollte man aufgehören … weiß zumindest der Volksmund

Monica Lierhaus beließ es jedoch nicht bei den Dankesworten, sondern setzte noch eines drauf. Vor versammeltem Publikum und laufenden Kameras, machte sie dann ihrem Lebensgefährten Rolf Hellgardt einen Heiratsantrag, den dieser mit "ja, ja, ja" beantwortete und sich dann noch, geradezu drehbuchgerecht für einen Rosamunde Pilcher Film auf die Knie vor ihr fallen ließ. Das hätte es sicherlich nicht gebraucht und geriet zur völlig peinlichen Nummer. Als Zuschauer konnte man sich durchaus für unnötige, gefühlsduselige PR missbraucht fühlen. Wenigsten bei den öffentlich rechtlichen Sendern möchte man doch vor derart peinlichen Momenten verschont bleiben und ganz einfach unterhalten und informiert werden.

 

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