Kann man Verspannungen mit einem Massagegerät selber behandeln?
Welches Massagegerät ist zu empfehlen? Funktioniert die Selbstmassage? Lieber Bandmassage, Strom-, oder Wärmebehandlung?Wer sich ein wenig Umschaut, wird sehr schnell feststellen, dass es inzwischen einen ausgesprochen unübersichtlichen Markt an Massagegeräten gibt, der zudem stetig wächst und immer ausgefallenere Gräte anbietet.
Häufig bekommen neue Geräte nur ein neues Aussehen, einen neuen wissenschaftlich oder aber flippig klingenden Namen und ein schönes Werbegesicht verpasst und schon sollen sie die revolutionärsten Massagegeräte sein. Alle paar Wochen gibt es neue Geräte in den Prospekten der einschlägigen Discountern und kaum eine Fernsehzeitschrift hat nicht ganzseitige Anzeigen von neuen Wundergeräten zwischen Bergdoktor, DSDS und Tagesschau. Aus diesem Grund gibt es hier zur Orientierung ein paar ganz grundlegende Gedanken, beginnend mit der Frage: Welche Massagegeräte mit welchen Funktionsweisen gibt es überhaupt und wie unterscheiden sie sich?
Grundtypen von Massagegeräten
Grundsätzlich kann man nach zwei verschiedenen Typen von Massagegeräten unterscheiden. Es gibt Massagegeräte mit denen sich der ganze Körper massieren lässt und solche, die speziell für einzelne Partien konzipiert sind, die man gezielt in der Selbstmassage bearbeiten kann. Wer etwa ein Massagegerät sucht, mit dem er den gesamten Körper massieren kann, wird sich vermutlich früher oder später für ein Bandmassagegerät oder ein Vibrationsmassagegerät entscheiden. Einen ausführlichen Artikel hierzu finden Sie hier. Diese sind etwas kostspieliger, doch bei regelmäßiger Anwendung durchaus ihr Geld wert. Alternativ hierzu gibt es auch spezielle Massageliegen oder Auflagen mit Massageköpfen. Wer nur einen Problembereich der ihm immer wieder Schwierigkeiten bereitet selber behandeln möchte, der muss sich zunächst im Klaren sein, welche Körperregion denn überhaupt massiert werden soll. Viele kennen die schon lange erhältliche Fußrolle, ein ganz typisches Massagegerät zur Selbstmassage und in unzähligen Haushalten vorhanden. Gerade kleinteilige Massagegeräte in den unterschiedlichsten Formen und Ausführungen lassen sich als Handmassagegerät an unterschiedlichen Körperstellen einsetzen.
Eine grundlegende Unterscheidung gibt es auch in der Betriebsart, was sehr häufig vor allem die eigenen Vorlieben anspricht. So gibt es Strom betriebene Massagegeräte (Batterie oder an der Steckdose) und solche, die nur durch mechanische Bewegungen von Hand zum Einsatz kommen. Bei vielen ist die Betriebsart weniger der Wirkung geschuldet, als vielmehr eine Frage des Geschmacks, des Komforts oder der eigenen Bedürfnisse. Für die einen erscheinen elektrisch betriebene Massagegeräte wirkungsvoller, da sie professioneller erscheinen, anderen ist Strom hingegen eher suspekt und sie fühlen sich wohler mit einem Gerät, das von Hand über den Körper geführt wird. Bereits diese erste Auswahl ist ein wichtiger Punkt für den späteren Erfolg, denn eine Entspannung wird schneller und leichter erreicht werden, wenn man von Anfang an auch Vertrauen in das Massagegerät hat. Ein Vorteil der elektrisch betriebenen Massagegeräte sind aber zweifellos, dass sie häufig in der Intensität individuell einstellbar sind, gleichmäßig arbeiten oder sich auch verschiedene Funktionen einstellen lassen. Auf der anderen Seite, sollte man gerade bei elektrischen Massageräten nicht allzu sehr sparen, da sich Reparaturen von Billiggeräten oft nicht lohnen, diese aber oftmals sehr anfällig sind.
Vibrationsmassage oder Stromtherapie
Die Massagegeräte, die mit Strom betrieben werden lassen sich erneut in unterschiedliche Typen untergliedern, wobei an dieser Stelle zwei Richtungen herausgestellt werden sollen, nämlich die so genannte Vibrationsmassage und die Reizstromgeräte. Bei der Vibrationsmassage lassen sich, wie der Name ja schon sagt, durch schnelle Vibrationen einzelne Muskelpartien lockern. Ein wenig Selbstdisziplin ist hierbei aber gefragt.
Wenig sinnvoll ist es zu denken »Maschine an, einmal durcharbeiten lassen und alles ist gut«.
Es sollten wirklich gezielt nur die verspannten Regionen bearbeitet werden, stabilisierende Muskeln die keine Probleme bereiten dienen mit einer Grundspannung evtl. schlicht einer Stabilisation. Eine andere Variante sind die Reizstromgeräte, mit denen sich gezielt einzelne Muskeln anregen lassen. Der Strom ist dabei natürlich so gering, dass man sich nicht davor zu fürchten braucht und zudem lässt sich die Stärke bei den allermeisten Geräten stufenlos einstellen, um sich so ganz langsam dem eigenen Empfinden entsprechend »vortasten« kann. Dennoch müssen diese Geräte entsprechend der Anleitung mit Bedacht bedient werden, um keine neurologischen Schäden zu verursachen.
Bei allen Massagegeräten zur Selbstmassage, steht neben der Wirkung selbstverständlich auch die Sicherheit an oberster Stelle, da ja kein professioneller Therapeut hinter einem steht. Zu achten ist daher stets darauf, dass die Geräte ein Gütesiegel tragen oder vom TÜV geprüft wurden. Außerdem empfiehlt es sich noch weit mehr als bei der Kaffeemaschine, dass man die Bedienungsanleitung sorgfältig liest um Gesundheitsschäden durch die Selbstmassage zu vermeiden!
Entspannung durch Wärme
Nicht wirklich als Massagegerät zu bezeichnen aber dennoch hier kurz aufgeführt sind Gerätschaften zur Wärmetherapie, wie etwas Heizkissen oder Rotlicht. Auch diese Geräte führen zu einer Entspannung der Muskeln und sind daher den »echten« Massagegeräten gleichzustellen. Beliebt sind dabei Heizkissen oder Strahler, die man einfach auf den Tisch stellen kann, um sich davor zu setzen.
Ersatz für eine professionelle Massage können die Massageräte zur Selbstmassage nicht sein, doch zur Vorbeugung, als Sofortmaßnahme oder für kleinere Verspannungen erzielen viele durchaus ihre Wirkung.