Nicht nur Böse: Lee Van Cleef
Der Mann mit dem markanten Gesicht und dem geladenen Revolver lächelt nur seltenLee Van Cleef hatte sein High School-Abschlusszeugnis in der Tasche und ging zur US-Navy. Die USA trat 1942 in den Zweiten Weltkrieg ein. Er wurde Sonar-Mann, jagte U-Boote und wurde schließlich auch auf einem Kriegsschiff eingesetzt, das an der Landung in Frankreich teilnahm. Er beendete den Krieg hochdekoriert im Jahr 1946. Nach dem Krieg startete er bei der "Little Theater Group" in New Jersey, die ihn für seine ersten Bühnenrollen engagierte und auch zu Auditions für größere Rollen anspornte. So kam es zu seinem Debüt in "High Noon" und später zu seiner Rolle als Tony Romano in "Kansas City Confidential". Die umfangreiche Filmografie weist eine Menge an klingenden Namen an Co-Stars auf. Lee van Cleef hat mit vielen großen Stars und Directors gearbeitet.
Auszug aus der Filmografie
1952 High Noon: Gary Cooper, Grace Kelly
1953 The Lawless Breed: Rock Hudson
1954 Arrow in the Dust: Sterling Hayden
1955 A Man Alone: Ray Milland
1956 The Conqueror: John Wayne, Susan Hayward
1957 Gunfight at th O. K.Corral: Kirk Douglas, Burt Lancaster
1958 The Young Lions: Marlon Brando, Mongomery Clift, Dean Martin
1962 The Man Who Shot Liberty Valance: James Stewart, John Wayne, Lee Marvin
1965 For A Few Dollars More: Clint Eastwood, Gian Maria Volonte
1966 The Big Gundown: Thomas Milian
1971 Bad Mans River: Gina Lollobrigida, James Mason
Talby im Gespräch mit dem Wirt, der Wilde holt. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)
Der Tod Ritt Dienstags (I GIORNI DELL'IRA).
Aufgrund der vergangenen Serie die noch ein wenig nachhallt, wird hier der 1967 entstandene Italowestern von Tonino Valerii vorgestellt, in welchem der damals 42-jährige Lee einen Revolverhelden gibt. Einen aber, der seine Gegner stets so lange provoziert, bis sie ihn angreifen – und er so aus Notwehr handelt.
Der Western (Day of Anger, 1967) erzählt aber eigentlich die Geschichte des Scott Mary (Giuliano Gemma), der sich in einer Stadt, die ihn nur die niedrigsten Dienste tun lässt, verdingt. Er scheint ein uneheliches Kind zu sein – möglicherweise das einer Prostitutierten aus dem Saloon der City. Sein einziger Freund ist lange Zeit Murph (Walter Rilla), der früher auch ein Revolverheld war und der ihm das Ziehen und Schießen beibringt, was er fleißig übt.
Eines Tages trifft Frank Talby in der Stadt ein, ein erfolgreicher, aber alternder Revolverheld, der großes Ansehen genießt. Als er Scott auf einen Whiskey einlädt, gibt es einen Tumult, denn der Barkeeper will den "Bastard" nicht bedienen, der in seinem Saloon nichts zu suchen hat, weil er die Toiletten ausleert und dementsprechend riecht. Doch Talby besteht darauf – es ist kaum zu übersehen, dass der Junge Talby als seine Chance wahrnimmt, aus der Stadt zu gelangen und seine Chance zu ergreifen – und findet sich wenig später in der Gesellschaft Scott Marys wieder, der ihn bittet, ihn unter seine Fittiche zu nehmen und ihm was beizubringen. Obwohl er eigentlich eher Einzelgänger ist, wirkt er geschmeichelt und ist bereit, ein paar "Lektionen" zu erarbeiten.
Sein erster Stopp ist bei Jack Wilde (Al Mulock), der 10 Jahre gesessen hat und erst wenige Tage wieder frei ist. Er erschießt ihn (unter Protest Scotts) und holt sich das Konto des Jack Wilde, das es ermöglicht, dass er sich an einem Saloon beteiligt. Allerdings ist Talby kein sehr zurückhaltener Teilhaber, sondern will den Saloon neu aufbauen. Da Scott diese Stadt kennt, in der dieser Saloon steht, ist bald das Blatt gewendet und die ehrbaren Bürger aus hoher Herkunft sind bereit, sich mit Scott zu vertragen – vielleicht auch, weil sie sich gegen Talby verbünden möchten, den sie fürchten. Und tatsächlich, übersieht Talby, das Maß an Loyalität, das ihn Scott entgegenbringen kann, denn als er Murph, seinen Jugendfreund, erschießt, der inzwischen Sheriff ist, hetzt man ihn gegen Talby auf.
Eine brutale Geschichte, die in einem Shootout endet – bei dem Scott die Pistole des Doc Holliday benutzt, die er am Ende verflucht. Seine Freund und sein Mentor sind tot. Aber ob es Frieden geben wird in der Gegend von Arizona? Immerhin sind die Machtverhältnisse nun andere. Ein schönes Werk im Stil an die Werke Sergio Leones erinnernd, aber mit einem Giuliano Gemma, der ab und an den Gedanken der medizinischen Erstversorgung in den Western einbringt.
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Der ehemalige Rekrut der US-Navy, der auf der USS Incredible, die bei ihren Manövern auch ins Schwarze Meer und dem Hafen Sewastopol besuchte, war bei Kriegsende gerade mal einundzwanzig Jahre alt. Er verließ die Navy, heiratete zwei Jahre später seine Jugendliebe Patsy Ruth Kahle und begann Filme zu drehen. Es blieb nicht die einzige Ehe, es folgten noch zwei. Seine dritte Frau überlebte ihn. Lee Van Cleef ruht seit einem Herzinfarkt 1989 im Forest Lawn Memorial Park Cemetery – die gegossene Plakette zeigt die Zeile "BEST OF THE BAD".
Bildquelle:
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(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)