1. Schmackostern – Weckdienst der besonderen Art

Ein für in weiten Teilen Deutschlands wohl für Verwunderung sorgen würde der Osterbrauch den es insbesondere in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien gibt, das »Schmackostern«. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen heidnischen Brauch, der aber wie so viele andere heidnische Bräuche auch weiter gepflegt wird.

Schmackostern wird am Ostermontag gefeiert und geht vermutlich auf diverse Fruchtbarkeitsrituale zurück. Damit lässt sich auch der Zeitpunkt im Frühjahr erklären, geht es doch immer auch um fruchtbare Äcker und Felder und darum, dass die Ernte des Jahres erfolgreich sein soll. Bei diesem Osterbrauch werden meist Birken- und Wacholderzweige zusammengebunden, um mit dieser so genannten Lebensrute dann insbesondere die angebeteten jungen Frauen morgens aus dem Bett zu treiben. Dabei gibt es leichte Schläge auf die nackten Beine und Arme begleitet von Sprüchen wie » Oster, Schmackoster, gib Eier und Speck, sonst geh'n wir nicht weg!«. Für den Fall, dass der oder die Geschlagene die Rute entwenden kann, gibt es Schläge zurück. Danach werden die jungen Männer von den Mädchen mit Osterkuchen und Osterschnaps bewirtet. Am Osterdienstag gibt es die Revanche von den Mädchen, die sich dann zum Schmackostern zu den jungen Männern aufmachen.

Vielfach hat sich der Brauch heute abgewandelt und wird in Familien so ausgeführt, dass es anstelle von Schlägen kleine Geschenke gibt und man gemeinsam in die Kirche geht …

2. Klappern – hölzerne Glocken der Eifel

In der Eifel aber auch in anderen katholisch geprägten Regionen hat der Osterbrauch des »Klapperns« in der Karwoche eine lange Tradition. Das Klappern, bzw. die Klappern ersetzen in dieser Zeit die Kirchenglocken. Dabei handelt es sich um Geräte aus Holz die teils einen erbarmungslosen Lärm machen. Andernorts sind sie auch als Ratschen, Räppeln, Rappeln, Raspeln, Schledern oder Kläpstern bekannt. Der Klang der Klappern soll dazu aufrufen, die Beichte abzulegen und an den Tod Christi erinnern. Bis zum Ostermontag schweigen die Kirchenglocken und fliegen dem Volksmund zufolge nach Rom um dort die Beichte abzulegen. Heute sind es vor allem Kinder, die mit Begeisterung diesen Osterbrauch weitertragen, wobei häufig historische Klappern Verwendung finden. Begonnen wird teilweise schon um 7.00 Uhr in der Frühe und erst wieder am Abend geendet. Die Kinder werden an den Haustüren für ihr Tun meist mit Ostereiern »bezahlt«, aber auch Süßigkeiten und der eine oder andere »Euro« finden den Weg in die freie Hand des Klappernden.

3. Das Osterfeuer

Ein nicht nur in Deutschland seit Jahrhunderten weit verbreiteter Osterbrauch ist das Entzünden des Osterfeuers, meist am Karfreitag, Karsamstag oder Ostersonntag, festgelegt ist der Tag jedoch nicht. Das Osterfeuer gilt wie die Osterkerze in der Kirche als Symbol der Wiederauferstehung Christi, aber auch als Zeichen der Verabschiedung des Winters und des Frühlingserwachen. Früher wurde die Asche des Osterfeuers auf den Feldern verstreut. Heute wird in vielen Regionen und Gemeinden ein Osterfeuer entzündet, wobei die religiöse Bedeutung meist weit in den Hintergrund rückt. Oftmals von Dorfgemeinschaften oder Vereinen veranstaltet, dient es als Event bei dem man sich mit Freunden trifft, es werden Speisen und Getränke angeboten und oft ausgelassen gefeiert oder Party gemacht.

4. Fischmahl – Am Freitag kommt Fisch auf den Tisch

Eindeutig christlichen Ursprungs ist der Osterbrauch, dass es am Karfreitag Fisch zum Essen gibt. Eigentlich jedoch nicht nur am Karfreitag sondern an jedem Freitag sollte Fisch gegessen werden, so legt es die kirchliche Fastenordnung fest. Das Fischgericht soll dabei die Christen an Jesus erinnern, da der Fisch ein christliches Symbol darstellt. Ichthys ist die griechische Bezeichnung für Fisch und steht in seine Buchstaben aufgetrennt für »I«esos »C«hristos »T«heou« (H)»Y«ios »S«oter zu Deutsch »Jesus Christus Gottes Sohn, Retter«. Fisch galt aber auch als Nahrungsmittel des Verzichtes, weil lange Zeit Fisch zu den billigsten Nahrungsmittel gehörte, während Fleisch sehr teuer war – womit sich der Sinn heute eigentlich ins Gegenteilige gedreht hat.

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