Port Royals zweites Leben
Port Royal: Die verruchteste Stadt der Welt bald Kulturerbe der Welt?Umschlagplatz - Wo sich einst die Händler trafen ...
Port Royal, idyllische palmengesäumte Hafenstadt nahe der Hauptstadt Kingston auf Jamaika erfreut sich derzeit wieder größten Interesses. Jamaika, 1494 von den Spaniern gegründet, war wuchs bis ins 17. Jahrhundert dramatisch und erfreute sich bald als Handeslzentrum in der Karibik.
Der natürliche Hafen an der Spitze der Landzunge entwickelte sich zunächst als "Point Cagway", das 1660 erst den klingenden Namen "Port Royal" erhielt. Und diese Eigenheit des vorgelagerten Punktes - die rasche Be- und Entladung der Schiffe - führte zur Beliebtheit bei Piraten und Händlern. Die britische Krone, die diese Festung innerhalb des spanischen Reiches behauptete, begann mit den Piraten zusammenzuarbeiten. Die Piraten setzten ihre Beutezüge fort und expandierten. Bald war auch Südamerika nicht mehr vor den Beutezügen sicher, die der britischen Krone, die daran beteiligt war, erhebliche Gewinne bescherte. Ein Erfolgskonzept.
Doch es kam anders: 1692 versank die Hafenstadt aufgrund eines Erdbebens zum Großteil im Meer. Und damit eine Menge Güter, vornehmer Häuser, Menschen, Geschäfte und Tavernen, von denen es immens viele gab. Kenner der Gegend bezeichneten die Hafengegend als "Sündenpfuhl" und die Tavernen als Bordelle, in denen es von allen Ausschweifungen gab. Der Wiederaufbau war von Feuersbrünsten begleitet und dem widerum folgten Hurricane und andere Wetterphänomene, die letztlich die Landzungen abflachten. Damit war das Aufstreben des Ortes Geschichte und versank sprichwörtlich in Bedeutungslosigkeit. Auch Güter, Schätze wurden in Port Royal untergebracht - bis heute, so heißt es, birgt der versunkene Teil eine Menge an Schätzen von Beutezügen, die nur darauf warten, gehoben zu werden.
Jamaika - Port Royal & die maximale Katastrophe.
... treffen sich heute die Forscher und die Schatzjäger!
Inzwischen ist man in der Lage, den Hergang der Katastrophe zu rekonstruieren. Innerhalb von nur zwei Minuten wurde der als Sündenpfuhl verschriene Hafen und einige dem Meer zugewandte Straßenzüge verschlungen und zerstört. Ganze Schiffe wurden in die Straßenzüge der Stadt, die damals an das Handelszentrum London erinnerte, gespült. Man vermutet demnach einen Tsunami, der einen Großteil der Häuser samt Reichtümer hinwegriss.
Ein Team von Forschern sammelte Photogrammetriedaten und ermöglichten die Rekonstruktion der einstigen Hafenvorstadt Kingstons. Doch die Forscher wurden durch lokale Saboreure zunächst von ihrem Vorhaben abgehalten. Die 5 Hektar der einstigen Stadt, die nun noch die Reste des einstigen, des Hafen von Kingston vorgelagert waren, sollen sich, so ihre Liebhaber von den archäologischen Fakultäten und Abenteurer, zu einem Kulturerbe entwickeln. Zwar ist die Gegend seit 2009 auf der Anwärterliste für den Titel, doch 2019 wurde das Gesuch abgelehnt.
Das karibische Idyll, das einst solchen Schrecken barg, gilt heute als Spielfilmlocation für eine Reihe an erfolgreichen Produktionen. Der beliebte Streifen "007 jagt Dr. No" aus der Serie "James Bond" führt dorthin, die "Piratenbraut" (Geena Davis) trieb dort ihr Unwesen und Johnny Depp war praktisch gar nicht mehr von der Insel zu kriegen - drehte er dort doch 2003 bis 2017 seine Flüche.
Port Royal (Bild: Pinterest)
Bildquelle:
Energetik Center/bing
(Was bleibt von Chernobyl?)